null Vortrag zum Thema „Ikonen: Geistlicher Spiegel eigener Identität“

In der Galerie St. Klara der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) fand ein Vortag zum Thema: „Ikonen: Geistlicher Spiegel eigener Identität“ statt. Referent Erzpriester Dr. Robert Rapljenovic stellte anhand einiger anschaulicher Beispiele die Entstehung der Ikonentheologie vor und zeigte, wie man Ikonen liest. Der Vortag ist eine Veranstaltungskooperation von Galerie St. Klara der KJF der Diözese Regensburg e. V., des KEB Regensburg Stadt e. V., der Kunstsammlungen des Bistums Regensburg und der Fachstelle Weltkirche. Roland Preußl, geschäftsführender Bildungsreferent des KEB Regensburg Stadt e.V., begrüßte die Gäste und den Referenten.

Bild v.l.n.r.: Roland Preußl, geschäftsführender Bildungsreferent des KEB Regensburg Stadt e.V. bedankt sich bei dem Referenten Erzpriester Dr. Robert Rapljenovic. (Foto: Olga Arnstein)

Anschauungsmaterial waren neben einer Präsentation die Ikonen, die anlässlich der aktuellen Ausstellung „Ikonen gegen den Krieg – Kunst auf Munitionskisten“ in der Galerie St. Klara zu sehen sind. Der Referent stellte folgende Gedanken zur Diskussion: „Ikonen sind nicht einfach religiöse Bilder zur Illustration oder Dekoration, oder in anderen Worten: Sie sind keine Gegenstände oder Dinge. Ikonen sind liebende Sehnsucht, sie materialisieren diese Beziehung des Herzen. Kriege sind gewaltsamer Abbruch von Beziehungen. Was bedeutet das für Ikonen?“

"Fenster zum Himmel"

Der Vortrag war in folgende Abschnitte gegliedert, die sich jeweils unterschiedlichen Aspekten widmeten: Wo kommen Ikonen eigentlich her? Die theologisch-anthropologische Bedeutung von Ikonen, die Ikonenbetrachtung, der Missbrauch von Ikonen und Ikonen und der Krieg in der Ukraine. Ziel war es während des Abends anhand von Bildbetrachtungen die Bedeutung der Ikonen zu erschließen. Nach orthodoxer Tradition ist die Ikone nicht nur ein "Fenster zum Himmel", sondern auch "geistlicher Spiegel", der dem Menschen, der die Ikone betrachtet und verehrt, die Tiefe seiner eigenen Identität aufweist. Sie ist zwar ein Werk des Künstlers und Menschen, der sich selbst darin einprägt, aber zugleich will sie den Menschen befreien und den Weg zum Leben weisen. Der Referent Dr. Robert Rapljenovic ist Erzpriester und arbeitet als Repetitor im Collegium Orientale Eichstätt. Zuvor war er unteranderem Dozent in Zagreb für Kirchengeschichte der Ostkirchen, ostkirchliche Liturgiewissenschaft und Spiritualität der griechischen Kirchenväter. Er ist ein katholischer Vertreter hesychastischer Theologie und athonitischer Spiritualität.

Text: Olga Arnstein