null Von komplex zu verständlich für alle:

Das Gemeinschaftsprojekt „Bayerische Geschichte lebendig und verständlich erzählt“ in Leichter Sprache ist vollbracht! OTH-Studierende der Sozialen Arbeit im Seminar „Leichte Sprache und kulturelle Teilhabe“, die Katholische Jugendfürsorge (KJF) Regensburg mit ihrem Büro sag’s einfach, das Haus der Bayerischen Geschichte und Prüfgruppen der KJF-Werkstätten haben es möglich gemacht. Es gibt nun Texte zur Bayerischen Geschichte in Leichter Sprache auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte. Sie erleichtern die Vor- oder Nachbereitung eines Besuchs für Gruppen mit Förderbedarf oder zum Beispiel auch für Sonder- und Förderschulklassen.

Hier gibt es die Meldung in Leichter Sprache.

Tolle Zusammenarbeit für ein wichtiges Anliegen: Museumspädagogin Susanne Moldaschl; Prof. Dr. Christian Zürner von der OTH Regensburg; Holger Lauer, Prokurist der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH; Dr. Andreas Kuhn, Referatsleiter der Bavariathek; KJF-Abteilungsleiter Bertin Abbenhues, Mario Franz vom Fachdienst für Leichte Sprache der KJF Werkstätten GmbH und ganz vorne Sebastian Müller, Büroleiter des Büros für Leichte Sprache "sag´s einfach!" der KJF Regensburg. (Foto: Olga Arnstein)

Dr. Richard Loibl, Direktor Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg/Regensburg betont: „Die Zusammenarbeit mit den Prüfgruppen für Leichte Sprache ist uns wichtig. Wir erarbeiten Inklusionsangebote nicht nur für, sondern auch mit der Zielgruppe. Darin sehen wir ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Inklusion und Nachhaltigkeit sind für unsere Gesellschaft zukunftsentscheidend.“

Sebastian Müller, Büroleiter des Büros für Leichte Sprache "sag´s einfach!" der KJF Regensburg freut sich: „Das Projekt Bayerische Geschichte lebendig und verständlich erzählt ist ein gutes Beispiel dafür, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten genau wie alle anderen Menschen vielseitig interessiert sind – zum Beispiel auch, welche Geschichte das Bundesland hat, in dem sie leben. Mein besonderer Dank gilt der KJF Regensburg, der OTH Regensburg und dem Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg – insbesondere Museumspädagogin Susanne Moldaschl und Mario Franz vom Fachdienst für Leichte Sprache der KJF Werkstätten gGmbH. Er hat die Texte der Studierenden angepasst und viel zum Gelingen des Projektes beigetragen.“ Mario Franz selbst sagt: „Als Fachdienst für Leichte Sprache der KJF-Werkstätten weiß ich, wie wichtig gute Informationen in Leichter Sprache sind. Daher war es mir eine große Freude, bei diesem tollen Projekt mitwirken und meinen Teil zum Gelingen beitragen zu können. Dieses Projekt zeigt: so kann kulturelle Teilhabe gelingen.“

Professor Dr. Christian Zürner, zuständig für Soziale Kulturarbeit und Kulturmanagement an der OTH Regensburg hebt hervor: „Für uns als OTH sind solche Kooperationen sehr wichtig. So können unsere Studentinnen und Studenten nicht nur Theorie, sondern Praxis erfahren. Und mit der Erprobung und Verwendung der Leichten Sprache leisten wir alle einen wichtigen Teil zur kulturellen Teilhabe.“

Barrierefreier Zugang zu kulturellen Angeboten

Durch das Projekt „Bayerische Geschichte lebendig und verständlich erzählt“ setzen die OTH Regensburg, das Haus der Bayerischen Geschichte Regensburg und die KJF Regensburg Artikel 30 der UN-Behindertenrechtskonvention weiter um. Hier wird der barrierefreie Zugang zu kulturellen Angeboten gefordert. Impulsgeber war die Prüfgruppe einfach g´macht der Straubinger Werkstätten, die sich sehr für historische Texte interessiert. „Ich finde es klasse, dass unsere Prüfgruppen einen Beitrag zu diesem tollen Projekt leisten durften. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist damit hohe Wertschätzung und Anerkennung ihrer Arbeit verbunden. Gleichzeitig ist die Mitarbeit in derartig gesellschaftlich bedeutenden Projekten ein wichtiger Beitrag zur individuellen beruflichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung unserer Beschäftigten. Herzlichen Dank an alle Beteiligten“, freut sich Holger Lauer, Prokurist der KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH.

Weiterführende Informationen

Die Prüfgruppe prüfte seit dem Jahr 2019 immer wieder Texte in Leichter Sprache für das Haus der Bayerischen Geschichte auf Verständlichkeit und leistete somit einen wertvollen Beitrag für immer mehr inklusive Angebote des Museums. Im Rahmen der Lehrveranstaltung Leichte Sprache und kulturelle Teilhabe lernten im Wintersemester 2024/25 rund 30 Studierende der OTH Regensburg das Übersetzen von Informationen in Leichte Sprache. So wurden 10 Texte zur bayerischen Geschichte in Leichte Sprache übersetzt. Als Lehrbeauftragter unterstützte Sebastian Müller bei dieser Aufgabe. Fachliche Begleitung erhielt er dabei von Susanne Moldaschl. Als Museumspädagogin ist sie im Haus der Bayerischen Geschichte unter anderem Ansprechpartnerin zu den Themen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung.

Die Texte in Leichter Sprache finden sich hier: www.bavariathek.bayern/projektzentrum/unterrichtsmaterial/dauerausstellung-in-leichter-sprache.html

Text: Olga Arnstein