PaViVET, ein bahnbrechendes europäisches Projekt
null PaViVET, ein bahnbrechendes europäisches Projekt
Menschen mit Behinderung haben in der beruflichen Bildung häufig Schwierigkeiten, komplexe Aufgabe zu verstehen und Arbeitsabläufe während des gesamten Lernprozesses zu folgen. Wenn Arbeitsaufgaben aber visuell dargestellt und erklärt werden, können die Inhalte leichter verstanden werden. Hier kann der Einsatz von Videos der Schlüssel zur Verbesserung des Lernerfolgs sein – auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den KJF Werkstätten.
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Dadurch wurde das europäische Projekt PaViVET inspiriert, das von FUNDEUN in Spanien geleitet wird und an dem auch die DG FORMACIÓN PROFESIONAL der CONSELLERIA DE EDUCACIÓN DE LA GENERALITAT VALENCIANA unter der Koordination von CIDA (Centro de Innovación Digital Avanzado de la Comunitat Valenciana), AMMATIOPISTO SPESIA, ein Berufsbildungszentrum für Menschen mit Behinderung mit mehr als 1200 Studenten in Finnland, SoWiBeFo, eine deutsches Institut von Forschern, Praxiskräften und außeruniversitären Experten, die sich für ein innovatives, nachhaltiges und soziales Europa einsetzen, und KJF Werkstätten gGmbH.
Ein innovativer Ansatz, der gemeinsam erprobt wird
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass sich der Fokus auf der Methodik und gemeinsamer Erprobung dieses innovativen Ansatzes mit Menschen mit Behinderungen in der beruflichen Bildung konzentriert. Um die ersten Schritte in Angriff zu nehmen, trafen sich alle Partner zwei Tage lang an der Universität von Alicante, um Schlussfolgerungen aus der Vorstudie zu ziehen. Es wurden Beispiele für bewährte Verfahren in Spanien, Finnland und Deutschland gesammelt. Darüber hinaus wurden Interviews mit Experten aus verschiedenen Bereichen der beruflichen Bildung und Mitbestimmungsorganen für Menschen mit Behinderung geführt. Hierbei ging es um die praktischen Erfahrungen mit dem Einsatz von Videos als methodisches Hilfsmittel. Die festgestellten Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten sollen helfen, Videos so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderung in der beruflichen Bildung bei der selbständigen Ausführung der individuellen Aufgaben bestmöglich unterstützt werden.
Diese Analysephase ist die Grundlage zur Entwicklung einer bahnbrechenden Methodik auf europäischer Ebene. In der Praxis entstehen in Videogruppen mit Menschen mit Behinderung in der beruflichen Bildung in einem partizipativen Prozess Videos, die selbstständiges Lernen fördern sollen. Durch Microcredentials (kleine Lerneinheiten mit Zertifikatsabschluss) soll die Entstehung einer zertifizierten Ausbildung auf europäischer Ebene in diesem Bereich unterstützt werden. Dies ist ein weiterer innovativer Punkt des PaViVET Projekts. Ziel des Projektteams ist es, bis 2025 die Erstellung von Lernvideos für Menschen mit unterschiedlichsten Arten von Behinderungen im Kontext der beruflichen Bildung in den teilnehmenden Ländern zu erproben und passende Leitfäden zu entwickeln.
Text: Markus Beck