null Meditativer Impuls Februar 2024

KJF gegen Rechtsextremismus. Für Mitmenschlichkeit und Vielfalt!

Die KJF ist bunt: Wir setzen uns für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein, für kulturelle Vielfalt und für ein inklusives Leben von Menschen mit Behinderung. Wir begegnen anderen Religionen mit Achtung und Respekt. Junge Menschen und Familien in vielfältigen Lebensformen und mit verschiedenen Geschlechteridentitäten wenden sich an unsere Beratungsstellen.

Die KJF ist bunt! (Foto: KJF)

Wir sind überzeugt, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KJF und alle Menschen, die bei uns Rat und Hilfe suchen, von gleicher Würde und Wertigkeit sind. Diese Würde sehen wir in jedem Menschen – unabhängig von seiner Behinderung, Lebensgeschichte, Kultur, Religion und Überzeugung (vergleiche KJF-Leitbild, S. 12.). Vielfalt ist für uns eine Bereicherung. Verschiedenheit eine Selbstverständlichkeit.

In der KJF gibt es keine Stimme für Ausgrenzung und Rechtspopulismus, keinen Platz für Hass und Hetze, keinen Raum für Antisemitismus und Islamophobie! Würde jemand im Team autoritär-nationalistische Parolen äußern, gäbe es eine kollegiale Zurechtweisung, sofort und ohne Aufschub. Wir lassen es nicht zu, dass die Würde des Menschen als geliebtes Geschöpf und Ebenbild Gottes mit Füßen getreten wird. Wir haben andere Ziele und Werte: „Den Leitgedanken der katholischen Soziallehre und der Wertordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik folgend, engagieren wir uns für soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Das ist unser Beitrag zum sozialen Frieden in der Gesellschaft“ (KJF-Leitbild, S. 13).

Innerhalb der Mitarbeiterschaft ist das klar. Doch was tun wir gegen Rechtsextremismus im Umgang mit den Menschen, die wir begleiten? Was, wenn Schülerinnen und Schüler und deren Familien, Klientinnen und Klienten, Besucherinnen und Besucher unserer Einrichtungen rassistische Äußerungen von sich geben? Wie können wir uns eindeutig positionieren, wenn wir in Kontakt treten mit Personen des gesellschaftlichen Lebens, Politikern, Kooperationspartnern oder gar Auftraggebern mit rechter Gesinnung? Eine Frage, die uns alle wachrütteln muss.

Ängste in der Gesellschaft, die einerseits verschlüsselt sind, andererseits Türen zu rechtspopulistischen Kreisen öffnen, sind Realitäten. Sie müssen gehört, gesehen und verstanden werden: Zukunftsängste, Angst vor Wohlstands-, Identitäts- und Heimatverlust, vor allem, was fremd und anders ist. Doch das zusätzliche Schüren dieser Ängste und Remigration sind keine Lösung. Integration jedoch schon! Nachbesserungen können durchaus angedacht werden, etwa beim Abbau bürokratischer Hürden in der Berufsausbildung oder bei Qualifizierungsmaßnahmen. Ein für alle leicht zugänglicher Arbeitsmarkt und bezahlbarer Wohnraum gehören dazu. Hier können wir unsere Positionen und Erfahrungen in den Diskurs einbringen.

In der KJF tun wir viel. Wir haben zum Beispiel „Schulen ohne Rassismus“. In ihnen fördern wir junge Menschen. Als zukünftig mündige Bürgerinnen und Bürger, die andere nicht ausgrenzen, sondern Toleranz zeigen, können sie Gesellschaft mitgestalten. Jede und jeder von uns hat Erfahrungen im eigenen sozialen Handlungsfeld gesammelt, die Hoffnung geben. Erzählen wir von ihnen in einem großen Bündnis gegen Rechts, damit Personalität und Menschenwürde, Solidarität und Gemeinwohl eine gute Zukunft haben.

Georg Deisenrieder

Weiterführende Literatur:

• Arbeitshilfe Deutsche Bischofskonferenz: Dem Populismus widerstehen. Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen (Arbeitshilfen Nr. 305)

• Siegfried Grillmeyer, Kai Kallbach, Claudia Pfrang, Martin Stammler (Hrsg.) Die Katholische Kirche und die radikale Rechte. Analysen und Handlungsperspektiven“