Inklusive Kunst im Rampenlicht
null Inklusive Kunst im Rampenlicht
Zwischen Schatten und Licht: Ausstellung des Ateliers Kunst inklusiv
Im Rahmen des Kammermusikfestivals Regensburg eröffnet das Atelier Kunst inklusiv der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel die Ausstellung „Zwischen Schatten und Licht“. Besucherinnen und Besucher erwartet eine faszinierende Vielfalt an Kunstwerken in Schwarz-Weiß- und Grautönen sowie farbige Keramiken.

Das Kammermusikfestival Regensburg findet heuer unter dem Motto „Licht und Schatten“ statt. Kristiane Petersmann, Leiterin des Ateliers Kunst inklusiv, hat das Thema für die Ausstellung bewusst erweitert und zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern in „Zwischen Licht und Schatten“ umgewandelt. Die Umbenennung unterstreicht die Perspektiven und Ausdrucksmöglichkeiten der inklusiven Kunst und die gesellschaftliche Realität der Urheberinnen und Urheber. „Denn ihre Kunst muss ins Licht gerückt werden und verdient Anerkennung. Nicht nur als Geste, sondern als Selbstverständlichkeit“, so die Leiterin. Für Kristiane Petersmann war es besonders spannend zu beobachten, wie sich die Künstlerinnen und Künstler in ihrer Arbeit auf dieses Thema und auf Schwarz-Weiß- und Grautönen konzentriert haben.
Inklusion im Fokus
Die Ausstellung entstand auf Einladung von Benedikt Wiedmann, Leiter des Kammermusikfestivals, der Barrierefreiheit, Inklusion und Awareness in das Festival einbinden wollte: „Mit dem Atelier Kunst inklusiv haben wir genau das gefunden, was wir gesucht haben“, sagt Wiedmann. Rund 50 Werke – darunter Holz- und Linolschnitte sowie farbige Keramiken – sind zu sehen. Sie stammen von Wolfgang Bauer, Ludwig Hirtreiter, Christina Kerscher, Kevin Lombard und Kurt Sennebogen.
Die KJF setzt sich verstärkt – nicht nur im Raum Regensburg, sondern in ganz Ostbayern – für Inklusion ein. Ziel ist es, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen zu bringen – ganz egal, ob mit Kunst, im Sport, im Theater oder in vielen anderen Projekten. „Wenn man Menschen einen Raum gibt, Talente erkennt und fördert entsteht etwas ganz Großartiges“, sagt Michael Eibl, Direktor der KJF.

Espresso-Kannen von Kevin Lombard
Einer der Künstlerinnen und Künstler ist Kevin Lombard. Der heute 33-Jährige ist seit 19 Jahren künstlerisch tätig – 12 davon im Atelier Kunst inklusiv. Einige seiner Werke wurden heuer bereits in einer Einzelausstellung in Linz gezeigt. „Anscheinend lieben alle meine Kunst“, sagt Kevin Lombard stolz. Für die Ausstellung im Leeren Beutel hat er verschiedene Werke seiner Haushaltsgeräte-Reihe mit im Gepäck. Darunter Espresso-Kannen, einen Handmixer und eine Gießkanne. Die Teilnahme bedeutet ihm viel, denn er freut sich besonders darüber, mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen, Fragen zu beantworten und die Reaktionen auf seine Arbeiten direkt mitzuerleben. „Es ist so schön, wenn Menschen sich für meine Kunst interessieren oder sich sogar dafür begeistern.“

Kunst trifft Musik
Die Ausstellung ist noch bis zum 21. September dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. An den Konzertabenden kann sie jeweils zusätzlich eine Stunde vor Beginn und eine Stunde nach Ende besucht werden. So haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die Ausstellung auch im Rahmen der Veranstaltungen wahrzunehmen: Am Montag, den 15. September, tritt Anja Om Plus in Kooperation mit dem Jazzclub Regensburg ab 19:30 Uhr auf, am Mittwoch, den 17. September, spielt ab 20 Uhr das Nils Kugelmann Trio und am Donnerstag, den 18. September, ist ab 19:30 Uhr das Ensemble Crutches zu erleben, ebenfalls in Kooperation mit dem Jazzclub Regensburg.
Atelier Kunst inklusiv
Das Atelier Kunst Inklusiv der KJF ist im Künstlerhaus Andreasstadel untergebracht und wird seit 2024 von Kristiane Petersmann geleitet. Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen haben hier die Möglichkeit, künstlerisch tätig zu sein. Durch individuelle Beratung und Assistenz können die Kunstschaffenden ihre eigene Bild- und Formsprache entwickeln und zum Ausdruck bringen. Die ausgestellten Werke können auch käuflich erworben werden. Weitere Informationen zum Atelier finden Sie unter: www.kjf-regensburg.de/kunst-inklusiv

Text: Annika Jehl