null Infoveranstaltung des GeschwisterCLUBs findet große Resonanz

Die Informationsveranstaltung zum neuen Projekt GeschwisterCLUB, das die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) in Kooperation mit der Gesundheitsregionplus Regensburg gestartet hat, ist auf große Resonanz gestoßen. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Netzwerkpartnern und erste interessierte Familien waren ins Landratsamt Regensburg gekommen, um sich über das neu geschaffene Angebot zu informieren. Es werden noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht, die sich im Rahmen des Projekts engagieren wollen.

Geschwisterbeauftragte Paula Thoma stellte im Rahmen des Netzwerktreffens das Kursangebot des GeschwisterCLUBS vor. (Foto: Sebastian Schmid)

Nach der Begrüßung durch Dr. Simone Eckert, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, gaben Eva Dorn, Projektleiterin GeschwisterCLUB in Bayern, und Geschwisterbeauftragte Paula Thoma den Gästen einen Überblick zur Umsetzung des Projekts in Regensburg. „Sowohl in Studien als auch die Erfahrungen unserer Fachkräfte belegen, dass Geschwisterkinder ein höheres Risiko haben, psychische Auffälligkeiten zu entwickeln“, berichtete Eva Dorn. Ziel ist es, Geschwistern von Kindern mit Behinderung oder chronischer Erkrankung ein stärkendes, präventiv wirksames Angebot zu machen. Langfristig soll die psychische Gesundheit sowie Resilienz der Zielgruppe gefördert werden, sodass kostenintensiven Behandlungen (z. B. Psychotherapie) vorgebeugt werden kann.

Kernangebote sind Kurse für die unterschiedlichen Altersgruppen mit verschiedenen Schwerpunkten: Das Programm Supporting Sibling SuSi zielt auf Acht- bis Zwölfjährige und umfasst sechs Module. Es soll den Kindern und bei der Stressbewältigung helfen sowie Selbstwertgefühl und Sozialkompetenz steigern. Der GeschwisterTREFF ist auf Sieben- bis 14-Jährige ausgerichtet und umfasst acht Module, in denen neben der Resilienz auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder gesteigert werden.Praxishandbücher gewährleisten die standardisierte Durchführung der evaluierten Präventionskurse. Darüber hinaus soll die elterliche Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen des Geschwisterkindes ausgebaut und die Eltern von möglichen Schuldgefühlen entlastet werden. Auch die familiäre Kommunikation wird unterstützt, etwa die Aufklärung des Geschwisterkindes über die Diagnose des Bruders oder der Schwester. „Oftmals ist es schwierig, eine dauerhafte und nachhaltige Versorgung der Geschwisterkinder zu etablieren. Mit der Anschubfinanzierung haben wir in Regensburg die einmalige Möglichkeit dazu“, so Dorn weiter.

 

Ehrenamtliche können sich beteiligen

Die Geschwisterbeauftragte Paula Thoma berichtete vom aktuellen Stand des GeschwisterCLUBS am Standort Regensburg: Derzeit läuft die Kontaktaufnahme zu Eltern und Familien, die Kinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen haben. „Weil das Projekt am Kinderzentrum St. Martin angesiedelt ist, konnte ich dort bereits einige erreichen“, so Thoma. Mittelfristig soll das Netzwerk noch vergrößert werden, um möglichst alle Familien, die zur Zielgruppe gehören, über das Angebot zu informieren. Auch eine Bedarfsanalyse, um herauszufinden, welche spezifischen Angebote gebraucht werden, findet gerade statt. „Die Beteiligung ist bisher ziemlich hoch, das freut uns sehr.“ Die Geschwisterbeauftragte geht davon aus, dass die ersten Kurse im Mai oder Juni stattfinden. Zur den Vorbereitungen gehört auch die Gründung einer Fachgruppe mit Netzwerkpartnern der Gesundheitsregionplus und kooperierenden Einrichtungen, um den fachlichen Austausch zwischen allen Beteiligten zu fördern. Gesucht werden auch noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich unterstützend bei den Veranstaltungen einbringen wollen.

v.l., Astrid Lamby, Verwaltungsleiterin am Kinderzentrum St. Martin, Eva Dorn, Projektleiterin GeschwisterCLUB in Bayern, Dr. Simone Eckert, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion Regensburg Plus, und Geschwisterbeauftragte Paula Thoma (Foto: Sebastian Schmid)

„Man sollte Spaß daran haben, mit Kindern zu arbeiten – vielleicht jemand, der Soziale Arbeit studiert oder eine Ausbildung zum Erzieher macht. Natürlich werde ich die Freiwilligen ein bisschen in das Thema einführen und besprechen, welche Haltung wir den Geschwisterkindern gegenüber einnehmen. Auch die Kurskonzepte würde ich mit ihnen durchgehen“, so Thoma. Ein sozialpädagogischer Hintergrund oder Erfahrung in der Arbeit mit Kindern ist aber nicht unbedingt erforderlich. Die Hauptaufgabe der Helferinnen und Helfer wäre die Unterstützung der Geschwisterbeauftragten bei der Durchführung der Angebote, das können einmalige Termine oder fortlaufende Kurse sein. „Toll wäre auch jemand, der ab und an Lust hat, den Fahrdienst für einzelne Familien oder bei Ausflügen zu übernehmen.“

Wer sich im GeschwisterCLUB unterstützend einbringen will, kann sich bei der Geschwisterbeauftragten unter P.Thoma@kinderzentrum-regensburg.de melden.

Weitere Informationen unter www.kjf-regensburg.de/geschwisterclub

Text: Sebastian Schmid