null Erinnern für die Zukunft

Domkapitular Michael Dreßel, der Vorsitzende des Diözesanverbands Regensburg, hat gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Dr. Helmut Hauser, Vorstand der medbo, Ilse Danziger, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Regensburg, und Klaus Stiegler, evangelisch-lutherischer Regionalbischof des Kirchenkreis Regensburg, der Opfer der T4-Morde während der NS-Zeit gedacht.

„Wir halten inne. – Wir gedenken. – Wir halten die Erinnerung wach. Und wir tun gut daran. Denn mit unserem Erinnern setzen wir ein Zeichen gegen das mitleidlose Vergessen der Opfer“, machte Domkapitular Michael Dreßel deutlich. 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wurden während der sogenannten „Aktion T4“ abtransportiert und systematisch ermordet. Das NS-Regime hatte sie als „lebensunwert, da unproduktiv gebrandmarkt“. Domkapitular Michael Dreßel stellte diesem „Zynismus der Macht“ das christliche Weltbild entgegen: „Christen sind davon überzeugt, dass die Würde des Menschen und mit ihr verbunden das Recht auf Leben unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, unabhängig von Gesundheit oder Krankheit, unabhängig ob geboren oder ungeboren im Schöpferwillen Gottes selbst begründet ist.“ Daran gelte es zu erinnern, wenn die Stärke des Rechts verdrängt zu werden droht vom Recht des Stärkeren.

Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Direktor des Zentrums für Erinnerungskultur und Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, trug den Fachvortrag „Euthanasie- verschwiegener Massenmord und Erinnerungskonjunkturen“ zur Gedenkveranstaltung bei. In aller Stille fand abschließend die Kranzniederlegung im Kirchhof St. Vitus statt.

Text: KJF