null Enge Verbindung mit Caritas Brody

Im ersten Jahr des russischen Überfalls auf die Ukraine hat die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. Caritas Brody mit einer Spende für Kinder mit Behinderungen und deren Familien unterstützt. Die großartige, kreative Spendenaktion „Make art - not war“von Kindern und Lehrkräften aus dem Bildungszentrum St. Wolfgang im Frühjahr 2022 brachte 6.000 Euro für die Nothilfe Ukraine ein. Nun kamen P. Yaroslav Tsaryk, Direktor von Caritas Brody, seine Frau Galina Tsaryk und ein Fahrer zu Besuch nach Regensburg, um die weitere Zusammenarbeit der KJF mit Caritas Brody zu vertiefen.

KJF-Direktor Michael Eibl (l.) und Abteilungsleiter Johannes Magin (r.) sprachen mit Vertretern der Caritas Brody über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. (Foto: Christine Allgeyer)

Als sprach- und fachkompetente Übersetzerin begleitete Vira Leeck, Teamleiterin der Wohngemeinschaften St. Klara in Tegernheim die Gäste bei ihren Gesprächen mit KJF-Direktor Michael Eibl, Abteilungsleiter Johannes Magin, stellvertr. Abteilungsleiter Dr. Alexander Gotthardt sowie Jürgen Horn, den Gesamtleiter des Bildungszentrums St. Wolfgang in Straubing.

 

Caritas Brody übernimmt existenzielle Versorgungsaufgaben

Eindrucksvoll schilderte P. Yaroslav Tsaryk die derzeitige Situation des Ortscaritasverbandes im Westen der Ukraine. Eine Große Zahl an Binnenflüchtlingen, die aus den von den russischen Soldaten besetzten und zerstörten Gebieten im Osten und Süden des Landes kommen, müssen aufgenommen und versorgt werden. Diese Menschen haben oft nur das Nötigste mitnehmen können. In Brody Zuflucht suchend, brauchen sie Wohnung, Kleidung, Lebensmittel und gesundheitliche Versorgung. Die Caritas in Brody übernimmt in enger Abstimmung mit den kommunalen Behörden existenzielle Versorgungsaufgaben. Besonders belastet sind die vielen Familien, die den Tod oder eine schwere Verletzung von Angehörigen zu beklagen haben oder wenn Angehörige nicht mehr auffindbar sind. Diese Menschen mit schwersten Traumatisierungen zu begleiten, ist eine der schwierigsten Aufgaben der Helferinnen und Helfer. P. Yaroslav bat im Gespräch mit der KJF darum, dass die Traumahelfer, längst über die Grenzen ihrer eigenen psychischen Belastbarkeit gegangen sind, durch ausgebildete Supervisoren oder Trauma-Therapeuten aus Deutschland unterstützt werden könnten.  

 

Fachkräfte aus der Ukraine sind eingeladen

Eine besonders enge Verbindung mit Caritas Brody ergibt sich für die KJF in der Förderung und Betreuung von Kindern mit Behinderung und ihren Familien. So war der Besuch im Bildungszentrum St. Wolfgang und in den KJF Werkstätten St. Josef in Straubing für die Gäste aus der Ukraine von großer Bedeutung. P. Yaroslav war sichtlich berührt von der Herzlichkeit und Offenheit, mit der er empfangen wurde. Der Einrichtungsleiter des Bildungszentrums St. Wolfgang Jürgen Horn und alle Bereichsleitung stellten den Gästen die Einrichtung vor und zeigten, wie Kinder mit Behinderung unterrichtet, gefördert und betreut werden. Wie selbstverständlich sprachen sie die Einladung aus, dass Fachkräfte aus der Ukraine nach Straubing zur Hospitation kommen können. Sobald das wieder möglich ist, sollen auch wechselseitige Besuche und Hospitationen stattfinden.

Ebenfalls sehr beeindruckt waren die ukrainischen Gäste von der Arbeit in den KJF Werkstätten, die Ingrid Schultes, Leiterin der Werkstätte St. Josef, bei einem Rundgang vorstellte. Dass Menschen mit Behinderung anspruchsvolle Arbeiten ausführen, die Abläufe und ihre Aufgaben erklärten, begeisterte die Gäste aus der Ukraine. Sie vereinbarten den weiteren Austausch und Möglichkeiten zur Hospitation. P. Yaroslav will die fachlichen Ansätze zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderungen Schritt für Schritt auch in die Arbeit der Caritas Ukraine übernehmen. Das sei ein langer Weg, aber jeder Weg beginne mit dem ersten Schritt, unterstrich der Caritasdirektor seine Entschlossenheit.

„Normalerweise habe ich Hutgröße 57, jetzt brauche ich Größe 60“, scherzte P. Yaroslav zum Abschied. Viele Informationen, Eindrücke und Anregungen nehme er mit. Das wichtigste sei aber die Gewissheit, dass die Menschen in der Ukraine von den Partnern in Deutschland gesehen würden und dass die Kooperation mit der KJF Regensburg eine gute und tragfähige Basis für die eigene Arbeit der Caritas Brody ist.

Die KJF und die Stiftung „Für junge Menschen. Kirchliche Kinder- und Jugendhilfe“ unterstützen Caritas Brody weiterhin. Für die medizinische Versorgung organisiert die KJF gerade Ausstattung und Material. Um weitere Hilfe wird in Form von Spenden in den Sonderfonds "Nothilfe Ukraine" der Stiftung „Für junge Menschen“ gebeten: Spendenkonto: Stiftung FÜR JUNGE MENSCHEN, HypoVereinsbank Regensburg, IBAN: DE48 7502 0073 0033 7507 49 BIC: HYVEDEMM447.

Text: Johannes Magin