Ein beruflicher Lebensweg von Don Bosco zum Heiligen Josef
null Ein beruflicher Lebensweg von Don Bosco zum Heiligen Josef
Große Dankbarkeit, gute Wünsche und die höchste Auszeichnung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) begleiten den langjährigen Abteilungsleiter für die Einrichtungen und Dienste der Jugendhilfe in der KJF in den Ruhestand. Im September 2000 hatte Robert Gruber dort seinen Dienst angetreten und verlässt die KJF nun nach fast 23 Jahren. Der Vorsitzende der KJF Domkapitular Michael Dreßel, KJF-Direktor Michael Eibl, Führungskräfte und Netzwerkpartner der KJF nahmen in einer würdigen Feier Abschied von ihrem geschätzten Kollegen Robert Gruber. Man spürte es deutlich: Es fällt schwer, ihn ziehen zu lassen, den treuen Wegbegleiter, zugewandten Berater und verlässlichen Begleiter.
Bei der KJF angekommen – eine wunderbare Führungspersönlichkeit
„Du warst nicht nur Abteilungsleiter, sondern Berater, Vermittler und immer eine wunderbare Führungspersönlichkeit“, stellte KJF-Direktor Michael Eibl in seiner Laudatio heraus, „ein Wegbegleiter – auch für mich persönlich – im besten Sinne“. Sein Lebensmotto, so Eibl, Kinderrechte zu stärken und zu schützen, habe er auch in schwierigsten Situationen nie aus den Augen verloren.
Robert Gruber war in der KJF nicht nur Abteilungsleiter, sondern Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen in der Diözese Regensburg, Hausvater des Bischof-Wittmann-Hauses sowie der inklusiven Einrichtung und Galerie St. Klara. Darüber hinaus war er an der Aufarbeitung des erfahrenen schweren Leids und Unrechts ehemaliger Heimkinder beteiligt und hat viele von ihnen persönlich begleitet. Robert Gruber wendet sich zu, ist da, führt durch Vertrauen. Auch das machte KJF-Direktor Michael Eibl deutlich. Die Kinder, jungen Menschen, Familien, Kolleginnen und Kollegen konnten sich auf ihn verlassen.
Die Nachfolge von Robert Gruber tritt Michael Hösl an, zuvor Geschäftsführer der diözesanen Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erzdiözese Bamberg. KJF-Direktor Michael Eibl begrüßte ihn herzlich. Er freue sich, die verantwortungsvollen Führungsaufgaben in gute und erfahrene Hände legen zu können.
„Führen in Demut verlangt, sich selbst zurückzunehmen“, so zitierte Michael Eibl aus den Regeln des Heiligen Benedikt. So gelte für den Abt: „Er wisse, dass er mehr helfen als herrschen soll“ (RB 64,8). Michael Eibl beschreibt Robert Gruber als eine Führungspersönlichkeit mit all diesen Tugenden. Als Abteilungsleiter habe er unglaublich vieles leisten müssen, Situationen ausgleichen, Fachwissen erarbeiten, habe oft im Stillen gewirkt. Seine Arbeit, nicht selten in stürmischen Gebieten und in Themen, die von Politik und Gesellschaft vernachlässigt werden, wo man um jeden Euro kämpfen muss, habe Robert Gruber wie Don Bosco der Seiltänzer ausgleichend, die Balance haltend und mit großer Professionalität wahrgenommen. Er habe dort gewirkt, wo eine Gesellschaft Krisen produziert, diese gerne sensationslüstern verfolgt, Schuldige sucht und ungern auf die Ursachen von Krisen schaut.
Robert Gruber erhält die höchste Auszeichnung der KJF, die Josefsmedaille
Der Vorsitzende der KJF Domkapitular Michael Dreßel verdeutlichte im Kreis der zahlreichen Gäste, was es heißt, im kirchlichen Bereich zu leiten: Am Gleichnis des Guten Hirten zeigt er auf: Wer gut leitet und führt, hütet und beschützt seine Schafe, ist ihnen nah und gibt ihnen Orientierung. Mit großem Respekt und in Anerkennung der beruflichen Lebensleistung von Robert Gruber verliehen ihm der Vorsitzende der KJF Michael Dreßel und der Direktor der KJF Michael Eibl die höchste Auszeichnung der KJF – die Josefsmedaille.
Robert Gruber hat viele Qualitäten, als Musiker und Koordinator hat er unzählige Veranstaltungen in der KJF – nicht zuletzt das 100-jährige Jubiläum der KJF im Jahr 2012 – organisiert. Er ist immer nah bei den Menschen, gesprächsbereit, entscheidet und hilft schnell. Fachlich hat er begeistert auch die Kinderparlamente unterstützt und sich mit unglaublichem Einsatz für junge Menschen auf der Flucht engagiert. Als Krisenmanager war er Fels in der Brandung, die Kinder- und Jugendhilfezentren St. Vincent in Regensburg, St. Elisabeth in Windischeschenbach, St. Josef in Wunsiedel sowie die Regensburger Einrichtungen und Dienste Haus Hemma, Haus Mutter und Kind, das Familien- und Jugendzentrum Kontrast, die Migrationsberatung, die Ambulanten Dienste und Schulbegleitungen sowie diözesanweit die elf Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern der KJF hat er in fachlichem Austausch beständig weiterentwickelt. Spezielle Projekte wie die Adipositas-Beratung und das „Lebenswelt Bayern“-Projekt – um nur einige zu nennen, kamen hinzu.
Eine berufliche Lebensleistung, die aller Ehren wert ist
Sein beruflicher Lebensweg führte Robert Gruber nach seinem Studium der Sozialpädagogik in Benediktbeuern zunächst in eine Jugendwohngruppe von Don Bosco in Regensburg. Weitere Stationen waren das Kinderheim Antoniushaus in Marktl und das Salesianum in München. Es schlossen sich das Don-Bosco-Zentrum in Regensburg und das Kinder- und Jugendhilfezentrum Haus St. Josef in Büchlberg bei Passau an, in denen er als pädagogischer Gesamtleiter tätig war, bevor er zunächst als Fachberater zur Weiterentwicklung der Kinder-und Jugendhilfe bei der Katholischen Jugendfürsorge startete. Wenig später übernahm er die Stelle des Abteilungsleiters „Jugendhilfe - Einrichtungen und Dienste“.
Don Bosco der Seiltänzer ist ein passendes Bild für die berufliche Lebensleistung von Robert Gruber. Einer, der auch in schwierigsten Situationen immer die Balance findet, Winde und Störungen ausgleichen kann – wie KJF-Direktor Michael Eibl es in seiner Laudatio weiter aufzeigte: „Du bist ein Seiltänzer mit großer Professionalität, immer die Kinder im Blick, das Herz am richtigen Fleck.“
Robert Grubers beruflicher Lebensweg führte von Don Bosco zum Heiligen Josef der KJF nach dem Leitbild der KJF, das ihm auf dem Leib geschneidert sein könnte „auf der Seite junger Menschen …ein Leben lang“ - auf der Basis von Führungsgrundsätzen wie sie uns der Heilige Benedikt schon vor 1.500 Jahren in das Herz geschrieben hat“, so Michael Eibl. „Lieber Robert, Dein Lebensweg führt in unsere Herzen, weil wir Dich unglaublich schätzen. Von Herzen Danke!“, schloss Michael Eibl seine Laudatio auf den Kollegen.
Text Christine Allgeyer