null Das Hummelchen fliegt:

Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit ist die Kurzzeitpflegeeinrichtung Hummelchen der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) fertiggestellt: Sie bietet Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen Pflege und Betreuung, wenn ihre Angehörigen Entlastung oder wenn die Kinder Ferienzeit brauchen. Idyllisch und ruhig gelegen ist das Hummelchen ein wunderbarer Ort dafür.

Viele Unterstützerinnen und Unterstützer haben zum Bau von Hummelchen beigetragen: von links: Thomas Jansing, Vorsitzender der Sternstunden, Regensburgs Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, Alexandra Wolf, Organisatorin des Regensburger Weihnachtssingens, Miriam Schnabl, Bereichsleiterin am Pater-Rupert-Mayer-Zentrum, Landrätin Tanja Schweiger, KJF-Direktor Michael Eibl, Armin Wolf, Organisator des Regensburger Weihnachtssingens, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, Gerlinde Dubb, Gesamtleiterin des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums, Ingeborg Gerlach, Vorsitzende der KJF-nahen Stiftung "Für junge Menschen", Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender der KJF (Foto: Sebastian Schmid)

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer erteilte zum Abschluss der Bauarbeiten den kirchlichen Segen: „Es ist eine Freude zu sehen, wie die Einrichtungen der KJF sprießen und wachsen. Ein hohes Engagement und viel Mühe von Direktor Michael Eibl und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht das möglich. Dafür sage ich, besonders auch im Namen aller, die davon profitieren, ein herzliches ,Vergelt‘s Gott‘.“ Der Vorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge, Domkapitular Michael Dreßel freute sich über die große Gästeschar. Über 100 Freunde, Förderer, Spender und Netzwerkpartner nahmen an der Segensfeier teil. In seiner Begrüßung stellte er heraus: „Mit dem Hummelchen leistet die KJF einen wesentlichen Beitrag für das Gemeinwohl und macht sichtbar: Kirche ist Anwältin für das Leben, besonders für das schwache und beeinträchtigte. Und das nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis. Dieses Engagement ist aber nur im engen Schulterschluss mit vielen großherzigen Partnern möglich. Ihnen kann man nicht genug dankbar sein!“

Im Rahmen der Segnung brachte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auch ein Portät von Pater Rupert Mayer im Eingangsbereich der Kurzzeitpflegeeinrichtung an. Die Kurzzeitpflegeeinrichtung Hummelchen ist organisatorisch dem Pater-Rupert-Mayer-Zentrum der KJF zugeordnet. (Foto: Sebastian Schmid)

Den Bau des Hummelchens haben viele Menschen und Organisationen unterstützt, allen voran die Benefizaktion Sternstunden, die eine Million Euro beisteuerte. „Heute ist ein schöner und großer Tag: Ich gratuliere Herrn Direktor Eibl und der KJF Regensburg zu dem, was hier entstanden ist. Ich habe große Hochachtung und großen Respekt, dass Sie in diesen Zeiten diese Mühe, diese Last, Schwierigkeiten und Unkalkulierbarkeiten auf sich nehmen. Den Mut und die Courage aufzubringen und zu sagen, wir packen das an, ist aller Ehren wert. Dieses Haus passt wie selbstverständlich ins Portfolio der Sternstunden. Wir unterstützen nicht nur Kinder in Not, sondern auch die Eltern. Insofern ist es auch selbstverständlich, dass wir hier mit dieser Förderung in dieser Größenordnung von immerhin einer Million beteiligt haben. Dieses Haus ist ein Leuchtturm. Wir haben es sehr gerne unterstützt“, sagte Thomas Jansing, Vorstandsvorsitzender der Sternstunden.

"Guck' mal, unser Hummelchen!": Die Musikgruppe des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums bekam großen Applaus und die Gäste verlangten nach einer Zugabe. (Foto: Sebastian Schmid)

Weitere 420.000 Euro kamen aus dem Förderprogramm PflegeSoNah des Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums. Die Hofmann-Stiftung stellte über den Verband der Deutschen Diözesen 200.00 Euro bereit. Die KJF-nahe Stiftung „Für junge Menschen“ unterstützte mit 100.000 Euro und Ostbayerns größte Charity-Gala, das Regensburger Weihnachtssingen, mit 215.303 Euro.

 

„Wie kann ich helfen“

Das haben viele Menschen gefragt, als es darum ging, das Projekt Hummelchen an den Start zu bringen. „Ich habe höchsten Respekt, was hier geleistet wurde und dass wir heute eine Sternstunde feiern können“, erklärte KJF-Direktor Michael Eibl, „Es ist eine Sternstunde in vielerlei Hinsicht. Unsere Vision, für Familien in Ostbayern dieses Angebot zu schaffen, ist über viele Jahre gewachsen.“ Er habe viele Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden und Gründer der Benefizaktion Sternstunden Thomas Jansing geführt: „Es ist einfach grandios, wie oft Sie schon geholfen haben“, wandte sich Eibl an den Ehrengast, „ohne Sternstunden wäre diese Welt in Bayern ärmer. Das war der erste große Mutmacher und wir konnten sagen: jetzt trauen wir uns das Projekt zu. Sie haben schon einige unserer Projekte gefördert. Vielen herzlichen Dank für Ihr großartiges Lebenswerk!“ Zudem dankte Eibl allen weiteren Fördergebern, Spendern und Stiftern, jeder Einzelperson, die gespendet hat, und dem Regensburger Weihnachtssingen: „Ohne Sie würden wir heute nicht vor dieser wunderbaren Einrichtung stehen. Mit unserer großen Spendentafel vor dem Haus möchten wir allen Besuchern des Hummelchens heute und auch in Zukunft dieses großartige Engagement sichtbar machen. Rund 500 Spenden von Firmen und Privatpersonen kommen Familien zugute, die ein schwerstbehindertes Kind umsorgen. Wir sind für sie da, wenn sie Entlastung brauchen.“

Eine Spendentafel vor der Kurzzeitpflegeeinrichtung erinnert an die zahlreichen Unterstützer, die dieses großartige Projekt möglich gemacht haben. (Foto: Sebastian Schmid)

Der Bau der Kurzzeitpflegeeinrichtung kostete insgesamt rund 2,1 Mio. Euro. Rund um das Regensburger Weihnachtssingen haben dessen Organisatoren Armin und Alexandra Wolf mit dem Armin Wolf Laufteam wesentlich dazu beigetragen, dass sich dem Spendenprojekt zahlreiche Unternehmen angeschlossen haben – darunter Schaeffler, die Krones AG, die BayWa-Stiftung, das Unternehmen Franz Sauermann Kunststofftechnik sowie die Firma Buderus. Die St. Katharinenspitalstiftung gewährt der KJF einen günstigen Erbbauzins für das Grundstück auf dem Hummelberg.

Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler unterstützte als Bayernbotschafter des Regensburger Weihnachtssingens das Hummelchen: „Es war von Anfang an ein Herzensprojekt für mich. Ich freue mich, dass wir nun auch in der Oberpfalz ein solches Angebot haben – ein Ort der Freude, Fürsorge und Förderung.“ Ebenso engagierte sich Landrätin Tanja Schweiger als Schirmherrin und als Spenderin für das Regensburger Weihnachtssingen: „Hier erfahren Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen Geborgenheit, bestmögliche Pflege und achtsame Begleitung. Dieses Projekt liegt mir deshalb so am Herzen, weil es diesen Kindern Momente voller Freude, Leichtigkeit und Glück schenkt. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Region.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Charge-Programms des Automobilzulieferers Schaeffler überreichten eine privat finanzierte Spende über 800 Euro.  (Foto: Sebastian Schmid)

Auch Regensburgs Sozialbürgermeister Astrid Freudenstein würdigte die Bedeutung der Kurzzeitpflegeeinrichtung: „Mit der Fertigstellung von Hummelchen bekommt die soziale Infrastruktur der Region Regensburg einen neuen und wichtigen Baustein. Ich danke allen, die dazu einen Beitrag geleistet haben.“ Ein weiteres Zeichen der Verbundenheit kam mit zwei spontanen Überraschungsspenden zum Ausdruck: Die Charge-Alumni, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Industrie- und Automobilzulieferers Schaeffler, hatten im Rahmen des Charge-Programms zur Entwicklung von zukünftigen Fach- und Führungskräften bereits die barrierefreie Zufahrt zur Kurzzeitpflegeeinrichtung gepflastert. Nun übergaben sie zusätzlich eine privat finanzierte Spende in Höhe von 800 Euro. Und auch die VR Bank Niederbayern-Oberpfalz eG legte eine Spende drauf: Weitere 1.000 Euro für das Hummelchen! Mit einem Vergelt’s Gott und herzlichem Dank nahmen KJF-Direktor Michael Eibl, Gesamtleiterin Gerlinde Dubb und Hausleitung Miriam Schnabel den Spendenscheck entgegen.

Liliya Aleksandrova (Bildmitte), Markeingmitarbeiterin von Meine Bank, überraschte mit einem Spendenscheck über 1.000 Euro für Hummelchen. (Foto: Sebastian Schmid)

Ein Lichtblick und ein zweites Zuhause

Während der Sommerferien hat Hummelchen bereits die ersten Kinder und Jugendlichen aufgenommen. Organisatorisch gehört die Kurzzeitpflegeeinrichtung zum Pater-Rupert-Mayer-Zentrum der KJF. Gesamtleiterin Gerlinde Dubb berichtete: „Die Vorbereitungen waren intensiv und die ersten Wochen der Kurzzeitpflege waren turbulent: Alle Kinder haben zunächst das Probewohnen absolviert und somit hatten wir in dieser ersten Phase sehr viele wechselnde junge Gäste. Aber der Start ist gut gelungen und wir können stolz sagen: Wir haben das Hummelchen zum Fliegen gebracht!“ Auch Miriam Schnabl, die Leiterin der Kurzzeitpflegeeinrichtung ist zufrieden mit den ersten Wochen: „Jedes Kind durchläuft ein aufwändiges Aufnahmeprocedere, damit möglichst alle individuellen Bedürfnisse erfüllt werden können und sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Wir hatten viel Spaß zusammen, haben viel Neues gelernt und sind sehr froh, dass es mit unseren ersten Gästen so gut geklappt hat.“ Eltern haben ihr erzählt, warum Hummelchen für die Kinder und sie selbst so wertvoll ist: „Ein Lichtblick! Die Möglichkeit durchzuatmen und unser Kind in liebevollen Händen zu wissen.“ – „Ich liebe Hummelchen, es ist wie ein zweites Zuhause."

 

Weiterführende Informationen: Die Kurzzeitpflegeeinrichtung Hummelchen bietet für Kinder mit schwerer Mehrfachbehinderung im Alter zwischen 6 und 18 Jahren – in Ausnahmefällen bis 21 Jahren –einen Ferien- oder Erholungsaufenthalt. Dies entlastet die pflegenden Eltern und bietet ihnen Handlungsspielraum, wenn sie Unterstützung brauchen. Sechs Plätze in einem Doppelzimmer, vier Einzelzimmer, ein Gemeinschaftsraum mit Küche und ein Pflegebad mit Pflegewanne stehen zur Verfügung. Familien aus ganz Deutschland können das Angebot nutzen.

Spenden sind weiterhin willkommen! Spendenkonto: Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. | Spendenzweck: Hummelchen | IBAN: DE43 7509 0300 0001 1001 06 | BIC: GENODEF1M05 | Bank: Liga Regensburg Text: Sebastian Schmid, Christine Allgeyer