null Das Haus des Guten Hirten feierte Jubiläum!

Seit 30 Jahren in Trägerschaft der Katholische Jugendfürsorge

Das Haus des Guten feiert sein Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür
„Ein Kompetenzzentrum – das ist das Haus des Guten Hirten in den letzten Jahrzehnten dank treuer Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter geworden. Immer im Fokus stehen junge Menschen mit einem besonderen Förderbedarf, die von Fachkräften begleitet und gefördert werden“, stellte KJF-Direktor Michael Eibl in seinem Grußwort zum Beginn der Jubiläumsfeier heraus.

v.li.: Bernhard Lang (AA SAG, Interimsvorsitzender, GO), Prof. Dr. Josef Eckstein (Sprecher Verwaltungsrat KJF), Gerhard Nestler (2. stellvertr. Vorsitzender KJF), OB Andreas Fellner, Sr. M. Cordis (Provinzialoberin d. Schwestern vom Guten Hirten), Otto Storbeck (Einrichtungsleiter Haus des Guten Hirten), Hans Götz (AA Regensburg, GO), BBZ-Leiter Michael Mändl, KJF-Direktor Michael Eibl, 2. Bgm. Andreas Wopperer, Tobias Mandl (Schulleiter St. Marien Berufsschule) (Foto: Christine Allgeyer)

Mit hohem Engagement in Berufsvorbereitung, Berufsausbildung und im begleitenden Wohnen sind derzeit 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um Einrichtungsleiter Otto Storbeck im Einsatz. „Danke für die großartige Unterstützung der Katholischen Jugendfürsorge bei der Entwicklung des Hauses, ebenso dem Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf, Andreas Fellerer, und dem Landkreis. Einen ganz besonderen Dank spreche ich heute den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Jugendlichen im Haus aus. Das Haus des Guten Hirten und dieser Tag sind dank Ihnen einzigartig“, so Storbeck.

 

Offene Türen zur Jubiläumsfeier

Zum 30-jährigen Jubiläum, an dem das Haus des Guten Hirten auch zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte, kamen viele Gäste, darunter auch Bürgermeister Andreas Feller, der ehemalige Gesamtleiter der Einrichtung Gerhard Nestler, jetzt zweiter stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KJF, und der Sprecher des KJF-Verwaltungsrates Prof. Dr. Josef Eckstein.  

Das Jubiläum begann mit einem festlichen Wortgottesdienst, den Diakon Wolfgang Sattich-Jaklin zelebrierte – nicht wie gewohnt in der zum Haus gehörenden Klosterkirche, sondern dank des schönen Wetters im Freien. Nachdem KJF-Direktor Michael Eibl die Festgäste begrüßt hatte, moderierte Gesamtleiter Otto Storbeck eine Gesprächsrunde mit Oberbürgermeister Andreas Feller, dem Interims-Vorsitzenden der Geschäftsführung operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf, Bernhard Lang, Provinzialoberin Schwester Cordis Ganslmaier und Gerhard Nestler. „Ich schätze hier den ehrlichen Umgang miteinander, die Hilfsbereitschaft und gute Zusammenarbeit“, stellte OB Fellerer heraus. Für den Arbeitsamtsbezirk Schwandorf, der sich von Sulzbach-Rosenberg, über Amberg, Schwandorf, Cham bis an die tschechische Grenze zeigte Bernhard Lang die Bedeutung des Haus des Guten Hirten auf: „Das Haus des Guten Hirten betreut Menschen mit Behinderungen in großer Vielfalt. Die jungen Menschen werden hier ganz individuell und intensiv betreut. Hier arbeiten die Leute mit Herzblut und das macht es aus. Deshalb arbeiten wir mit dem Haus des Guten Hirten sehr gerne zusammen.“

1866 kamen die Schwestern vom Guten Hirten von der Burg Wernberg nach Ettmannsdorf. Ab 1867 war der Orden dort tätig. Otto Storbeck fragte Provinzialoberin Schwester Cordis Ganslmaier, wie sie die Entwicklung des Hauses sehe. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des Hauses. Ich kann nur sagen uns Schwestern geht es gut damit, wie es hier in Ettmannsdorf weitergeht. Es tut gut, dass wir wissen, hier geht die Arbeit der Schwestern weiter. Vergelt’s Gott dafür.“ Der ehemalige Einrichtungsleiter Gerhard Nestler erinnert sich: „Als ich hierherkam, waren 17 Schwestern im Haus. Am meisten gefreut hat mich, dass wir den Geist der Schwestern weitertragen konnten.“

 

Buntes Programm

Zum Jubiläum zeigte sich das Haus des Guten Hirten den Besucherinnen und Besuchern mit einem bunten, ansprechenden Programm. Es gab Hausführungen, Einblicke in die Arbeit der Wäscherei, Malerwerkstatt, Metallwerkstatt, Baumschule und Schreinerei. Zusätzliche musikalische Unterstützung kam von der Musikschule Schwandorf, die seit einigen Jahren Gast im Haus des Guten Hirten ist und der VHS Jugendblaskapelle. Auf dem ganzen Areal im und rund ums Haus fanden kreative, tolle Aktionen statt: Kinderschminken, ein Sägewettbewerb, Geschicklichkeitsspiele mit einem Mini-Bagger und vieles mehr. Auf den Freiflächen im Garten um im Gewächshaus gab es eine Kräuterschau mit Rezeptideen, Verkauf und Beratung von selbst produzierten Gemüse- Balkon- und Beetpflanzen. Eine Fotoausstellung veranschaulichte die Geschichte des Hauses.

 

Kompetenzzentrum für Berufsvorbereitung und berufliche Ausbildung

Ein neues Kinder- und Jugendhilfegesetz wurde 1991, ein Jahr vor der Übernahme der Trägerschaft eingeführt. Bereits damals hatte Prälat Dr. Josef Schweiger, als damaliger Direktor der Katholische Jugendfürsorge, in Ettmannsdorf mit der Übernahme einer Sonderberufsschule und der Durchführung eines Berufsvorbereitungsjahres begonnen. Und so begann für das Haus des Guten Hirten mit dem Vorgänger von Otto Storbeck in der Einrichtungsleitung, Gerhard Nestler, ab 1992 eine Metamorphose der Einrichtung hin zu einem modernen Kompetenzzentrum.  Die KJF hat in die konzeptionelle und strukturelle Umwandlung des Hauses investiert und das hat sich bezahlt gemacht. Zum Wohle der jungen Menschen arbeiteten wichtige Weggefährten des Hauses zusammen: die Ordensschwestern vom Guten Hirten, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, die Regierung der Oberpfalz die Arbeitsagenturen Schwandorf, Regensburg und Weiden. Mit einem respektablen Ergebnis: das Haus des Guten Hirten entwickelte sich zu einem differenzierten Zentrum der Jugendfürsorge- und Jugendsozialarbeit, zu einem Zentrum für Berufsvorbereitung und berufliche Ausbildung junger Menschen nicht nur für die Region Schwandorf sondern für die gesamte Oberpfalz und darüber hinaus. Immer im Vordergrund sind die jungen Menschen, die hier von engagierten Fachkräften in schulischen und beruflichen Förder- und Ausbildungsmaßnahmen auf ein eigenverantwortliches Leben in Arbeit und Beruf, in Familie und Gesellschaft vorbereitet werden.


Weitergehende Informationen zum Haus des Guten Hirten:

Das Haus des Guten Hirten ist ein Zentrum für die Berufsvorbereitung und berufliche Ausbildung in 23 Ausbildungsberufen. Über 200 junge Menschen werden derzeit in den unterschiedlichen Bereichen des Hauses begleitet. Die Berufsschule St. Marien und Maßnahmen der berufsbezogenen Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit komplettieren das Portfolio der Einrichtung. Einzugsgebiet ist die komplette Oberpfalz und darüber hinaus. Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene mit sonderpädagogischem Förderbedarf, darunter auch zunehmend Autisten. Sie alle brauchen professionelle Unterstützung, damit ihre berufliche und gesellschaftliche Integration gelingt.

Text: Olga Arnstein