Ans Werk – ins Werk
null Ans Werk – ins Werk
Mit einer Außenarbeitsgruppe vertiefen die Eggenfeldener Werkstätten St. Rupert und die Linder AG ihre Zusammenarbeit: Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten nun am Standort des Unternehmens in Arnstorf in der Produktion mit.

Der Ausbau der Kooperation zwischen den Werkstätten und der Lindner AG stand schon seit etwa einem Jahr im Raum. In Gesprächen zwischen den Führungskräften wurde die Idee weiterentwickelt, allerdings war die Umsetzung außerhalb des Werksgeländes der Lindner AG logistisch schwierig. „Schließlich kam der Gedanke, die Arbeitskraft einfach zu uns zu holen“, berichtet Lindner Managing Director Franz Kirschner. Das war der Startschuss für die konkreten Planungen zur Außenarbeitsgruppe gemeinsam mit Fertigungsstellenleiter Thomas Mayr.
Es gab mehrere Informationsveranstaltungen, bei denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätte mit praktischen Beispielen ein Bild davon machen konnten, welche Aufgaben sie bei der Lindner AG übernehmen würden. Das stieß auf großes Interesse und schließlich wurden sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Außenarbeitsgruppe der KJF ausgewählt. Sie verfügen über Erfahrung in den Bereichen Schreinerei, Maschinenbau, Hauswirtschaft und Wäscherei. Auch Berufseinsteiger sind dabei. Diese Vielfalt ist ausdrücklich gewünscht, denn neben der eigentlichen Arbeit geht es auch darum, die Inklusion innerhalb des Betriebs zu fördern.

Neue Räume sorgen für optimale Bedingungen
Um optimale Arbeitsbedingungen zu bieten, hat Lindner eigens neue Arbeitsräume konzipiert – modern ausgestattet und zentral auf dem Firmengelände gelegen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KJF Werkstätten stellen dort Stützen, Abhänger und Rasterstäbe her, die bei Lindner für die Produktion von Böden, Decken und Wänden benötigt werden. Sie arbeiten täglich zu den regulären Zeiten von 8 bis 16 Uhr. Unterstützt werden sie von Inklusionsbegleiter Stephan Stapfer.
Schon vor dem offiziellen Auftakt der Außenarbeitsgruppe waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort, um sich mit ihrem neuen Arbeitsumfeld vertraut zu machen. „Die Kolleginnen und Kollegen bereiten sich gründlich vor. Man spürt, wie motiviert sie für die kommenden Aufgaben sind. Auch die Mitarbeiter von Lindner haben alles vorbildlich vorbereitet. Wir fühlten uns von Anfang willkommen und genießen eine kollegiale Atmosphäre, beginnend schon mit den ersten Gesprächen auf Geschäftsleitungsebene“, sagte Alfred Miller, Leiter der Eggenfeldener Werkstätten. Er ist begeistert und sieht in dem Projekt einen Meilenstein für die KJF Werkstätten Eggenfelden: „Wir erweitern unser Arbeitsplatzangebot erheblich. Zudem ist die Außenarbeitsgruppe bestens für Praktika geeignet. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so wertvolle Erfahrungen in einem Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts sammeln.“

Eine Bereicherung für beide Seiten
Begeistert ist man auch bei der Linder AG, wie Veronika Linder, Vorsitzende des Verwaltungsrats, betont: „Wir sehen einen großen Mehrwert durch das Projekt für beide Seiten, mit vielen Ideen, die wir noch umsetzen wollen.“ Das Unternehmen plant langfristig mit der Außenarbeitsgruppe und will zeigen, dass Inklusion nicht nur ein schöner Begriff, sondern gelebtes Miteinander sein kann. Unterschiedliche Menschen mit Beeinträchtigung bringen ihre Stärken in der Produktion eines der größten Bau- und Ausbaubetriebe Europas ein. Damit setzt Lindner ein Zeichen für die Region: Inklusion gelingt dort, wo sie gelebt wird.
Text: Sebastian Schmid