Aktuelle Pressemeldung
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Regensburg/Wunsiedel 01.10.2024. Nach dem gewaltsamen Tod eines zehnjährigen Mädchens im Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg e. V. im April 2023 hatte die Staatsanwaltschaft Hof weiter ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft stellt in ihrer heutigen Pressemeldung, Dienstag 01.10.2024, dar, dass bei der Betreuung des Mädchens und bei der Betreuung des Jungen weder durch die jeweils zuständigen Jugendämter noch durch das Kinderheim Fürsorge- oder Erziehungspflichten verletzt wurden. „Es konnte festgestellt werden, dass beide Kinder seit mehreren Jahren durch die Jugendämter betreut wurden, die jeweils die Betreuungsformen wählten, die der Lebenssituation der Kinder entsprachen. Insbesondere gab es im Zeitraum der Unterbringung des Jungen in dem Kinderheim Wunsiedel keine Hinweise auf eine von ihm ausgehende akute Selbst- oder Fremdgefährdung. Er war entsprechend den Empfehlungen in einer heilpädagogischen Gruppe des Kinderheims untergebracht“, so das Ergebnis der Staatsanwaltschaft.
Einrichtung und Träger haben mit allen kooperierenden und zuständigen Stellen, insbesondere den Ermittlungsbehörden, zur Aufklärung des Tathergangs eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. In den letzten Monaten stand im Mittelpunkt, mit den Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitern beständig den Weg in die Normalität zu gehen. Die schwerwiegende Krise belastete die Kinder und das Fachpersonal über Monate hinweg.
Dass neben der Aufklärung des Tathergangs weitere Aspekte in einem Ermittlungsverfahren untersucht wurden, ist gemessen an der Schwere des Verbrechens und den Umständen nachvollziehbar. Für alle in St. Josef ist es nun wichtig, vorauszuschauen. Es bleiben die Trauer, das Mitgefühl und die Gedanken bei der Familie, die ein Kind verloren hat, und bei dem Mädchen. Die Rückkehr in die Normalität, das sahen die Verantwortlichen und Fachkräfte voraus, würde ein längerer Prozess werden. Doch die Einrichtung blickt entschlossen der Zukunft entgegen. Was haben die Menschen in St. Josef durchgestanden? Es ist kaum vorstellbar. Sie waren immer füreinander und die Kinder da – ein überwältigender Zusammenhalt!
Im Garten des Kinder- und Jugendhilfezentrums St. Josef wächst ein Apfelbaum. Diesen Baum haben die Kinder und Fachkräfte für das Mädchen gepflanzt. Es wird ein Ort des Gedenkens bleiben, geknüpft an einen schmerzlichen Verlust, aber auch an schöne Momente mit dem Mädchen. Die Einrichtung ins Jetzt zu holen, in ein Jetzt ohne Angst, in ein Jetzt der Sicherheit und des Zutrauens, ist den Kolleginnen und Kollegen in St. Josef gelungen. Und das ist von unschätzbarem Wert.
Text: Christine Allgeyer
Persönliche Referentin des Direktors
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