null „Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich wohl“

Mit dem kirchlichen Segen des Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF), Domkapitular Michael Dreßel, wurde die Außenstelle Tegernheim der Wohngemeinschaften St. Klara offiziell ihrer Bestimmung übergeben. „Leben gestalten: nicht nebeneinander, sondern miteinander; und das auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes. Dafür steht die KJF. Daher gilt mein Dank allen, deren Engagement diese Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen in Tegernheim ermöglicht hat“, so der Vorsitzende der KJF.

Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender der KJF, spendete der neuen WG den Segen. (Foto: Sebastian Schmid)

Der Bauträger und Investor LA BRIQUE Wohn- und Gewerbebau GmbH hat für die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) in der Marie-Juchacz-Straße 8 und 10 in Tegernheim auf rund 1400 Quadratmetern 24 barrierefreie Appartements gebaut. Die KJF als Mieterin bietet diese aktuell 20 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie drei ukrainischen Mitarbeiterinnen an. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, in der Gemeinde Tegernheim barrierefreien Wohnraum zu schaffen, denn der Bedarf ist sehr groß. Dadurch haben junge Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit, hier im Landkreis stadtnah zu leben und zu arbeiten. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die zum Erfolg dieses Projekts beigetragen haben“, sagte KJF-Direktor Michael Eibl im Rahmen der Segnungsfeier.

Im September 2022 sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in eine Wohneinheit mit sechs Plätzen eingezogen, seit Januar 2023 ist die zweite Einheit belegt. Im Dezember nahm die Wohngemeinschaft zwölf geflüchtete Menschen mit Behinderung aus der Ukraine auf, die zuvor im Bildungshaus Spindlhof der Diözese in Regenstauf untergebracht waren. Für Peter Weiß, Einrichtungsleiter der Wohngemeinschaften St. Klara, sind die neuen Wohnräume ein Glücksfall: „Wir sind sehr gut in Tegernheim angekommen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich wohl. Die ruhige Wohnlage und die gute Anbindung an die Stadt sind große Pluspunkte.“

Bezirkstagspräsident Franz Löffler, der kurzfristig aus terminlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, ließ es sich nicht nehmen, die neu geschaffene Einrichtung zu würdigen: „Wir alle sind dafür verantwortlich, dass sich Menschen mit körperlichen Einschränkungen in unserer Mitte wohlfühlen und an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilnehmen können. Dieser neue Wohnraum hier in Tegernheim ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ Auch Land- und Bezirksrätin Tanja Schweiger stellte in ihrem Grußwort die Bedeutung der WG für die Bewohnerinnen und Bewohner heraus: „Gemeinsam unter einem Dach, aber in eigenen Appartements leben – die inklusiven Wohngemeinschaften ermöglichen Menschen, die Hilfe im Alltag benötigen, Privatsphäre und Normalität im eigenen Zuhause! Ein herzliches Vergelt´s Gott allen, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben.“ Sophie Bronold, die seit September 2022 in der Wohngemeinschaft lebt, ist ebenfalls begeistert von den modernen Räumen: „Es gefällt mir sehr gut hier. Wir kochen oft gemeinsam und haben viel Spaß in der Gruppe. Für mich ist es auch toll, dass der Arbeitsweg in die Werkstätte St. Johannes viel kürzer geworden. Das ist sehr angenehm.“

 

Moderne und energieeffiziente Bauweise

Die baulichen Voraussetzungen ermöglichen den Bewohnern ein aktives, eigenständiges und relativ unabhängiges Leben in der Gesellschaft. Die Wohnanlage wurde in barrierefreier Ausführung inklusive Aufzüge, Gemeinschaftsflächen, einer großflächigen Außenbeleuchtung in KfW 40+ Bauweise errichtet. Die Appartements, die jeweils etwa 25 Quadratmeter groß sind, verfügen neben dem Wohn- und Schlafbereich über ein Bad. Eine große Gemeinschaftsterrasse zwischen den beiden Häusern verbindet die Hausgemeinschaften und bietet viel Platz für soziale Kontakte und die Freizeitgestaltung.

Bürgermeister Max Kollmannsberger sieht in der neu geschaffenen Wohngemeinschaft eine Bereicherung für Tegernheim: „Als Bürgermeister habe ich die Entstehung der Wohngemeinschaft immer wieder begleitet. Mit dieser Einrichtung erweitert unsere moderne Stadtrandgemeinde ihren Wohnhorizont. Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema – für Jung und Alt, denn es mangelt an barrierefreiem Wohnraum. Dem wirken wir hier entgegen.“ Auch Felix Wollinger, der das Projekt seitens des Bauträgers federführend begleitet hat, ist glücklich über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Mit der Gemeinde Tegernheim haben wir dieses Baugebiet entwickelt. Dabei ist es uns, den Familien Deller und Hof, ein großes Anliegen gewesen den sozialen Charakter um die Anforderungen eines behindertengerechten Wohnens zu erweitern. Mit der KJF haben wir einen starken Partner gefunden, der uns dabei unterstützt hat, den Wohnraum optimal auf die Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Als Vermieter sind wir sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, ein solches Projekt in einer sehr schönen Wohnlage zu realisieren.“ Anschließend übergab er den symbolischen Schlüssel zur Wohngemeinschaft an die Bewohnerinnen und Bewohner.

Felix Wolloner (2.v.l.) übergab im Beisein der Ehrengäste den symbolischen Schlüssel zur Wohngemeinschaft an die Bewohnerinnen und Bewohner. (Foto: Sebastian Schmid)

Die ukrainische Gruppe der Wohngemeinschaft bereicherte die Feierstunde mit einem Tanz, Bewohner Felix Feiner begeisterte die Gäste mit seinem selbstkomponierten Lied „My sweet world“. Michael Federl, Pastoralreferent der Bischof-Wittmann-Schule, übernahm mit der Gitarre die musikalische Umrahmung des Segnungsgottesdiensts.

Text: Sebastian Schmid