Meditativer Impuls September 2025
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Neues von der KJF
Im September beginnt in Bayern wieder ein neues Schuljahr. Kleine Kinder gehen zur Kita, größere zur Schule, Kolleginnen und Kollegen kommen vom Urlaub zurück und nehmen die Arbeit wieder auf. Was wollen wir mitnehmen und einpacken?

Von Kindern wissen wir, dass die Last auf den Schultern schnell zu schwer wird. Schulranzen werden wie Blei, wenn Schülerinnen und Schüler viele Bücher und Hefte mitschleppen, auch solche, die sie für das Unterrichtsfach erst in ein paar Tagen wieder benötigen. Wer sorgt dafür, dass die Rücken leichter werden? Und was nehmen wir selbst in unserer Tasche mit, wenn wir zur Arbeit gehen? Was in unserem Rucksack, wenn wir verreisen?
Im Urlaub, auf dem Meraner Höhenweg, sah ich sie: Eine Familie mit drei Kindern, schätzungsweise zwei bis sieben Jahre alt. Sie wanderten eine Woche lang von Hütte zu Hütte. Der Vater trug die kleine Tochter in einer Kraxe auf seinem Rücken. Alles, was sie für die Tage brauchten, trug die Mutter in ihrem Wanderrucksack. Er war kaum größer als derjenige, den ich für meine Eintagestour packte. Als einer, der auf Nummer sicher geht, für alle möglichen Eventualitäten vorsorgt und gerne mehr einpackt als nötig, kann ich da nur sagen: Respekt!
Das Wort Jesu bei der Aussendung seiner Jünger kommt mir wieder in den Sinn: „Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab…“ (Mt 10,10-12). Unmöglich, könnten die einen denken. Leichtsinnig, die anderen. Die Familie auf dem Meraner Höhenweg zeigt was möglich ist. Sie lädt auch ein, sich Gedanken zu machen, was wir den Kindern im kommenden Schuljahr mit auf den Weg geben und in ihren Rucksack packen. Was nehmen wir mit, auf den Weg zur Arbeit? Von welchen überflüssigen Lasten sollten wir uns befreien?
Am wichtigsten ist die Haltung, mit der wir unterwegs sein sollen. Jesus führt seine Aussendungsrede weiter: „Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden!“ (ebd.) Ist es nicht ein Segenswunsch, den wir immer im Gepäck haben sollten? Wenn wir bewusst eintreten ins Haus der Schöpfung, in eine Berghütte, in die Kita, in die Schule - und wenn wir unterwegs sind mit den Menschen in unseren Sozialeinrichtungen?
Unser Gepäck lastet nicht auf den Schultern, es wohnt im Herzen.
Foto und Text: Georg Deisenrieder