null Zwei Schwimmerinnen aus dem HPZ bei den Special Olympics in Monaco

Eine Goldmedaille, zwei Silbermedaillen und ein guter vierter Platz bei ihrem ersten internationalen Einsatz – das ist die Bilanz von Emma Weinfurtner und Ronja Baumgartner. Die beiden waren gemeinsam mit ihrer Trainerin Gabriele Frauscher bei den Special Olympics International in Monaco dabei.

Fürst Albert von Monaco nahm die Siegerehrungen vor. (Foto: Evi Steiger)

„Sei mutig und ergreife die Chance“ – das war der Gedanke mit dem Emma Weinfurtner und Ronja Baumgartner und Trainerin Gabriele Frauscher nach Monaco starteten. Dort fand Anfang November 2024 das Internationale Schwimm-Meeting von Special Olympics International statt. Die drei waren von Special Olympics Deutschland nominiert worden und gehörten der deutschen Delegation an, die aus insgesamt vier Sportlerinnen, zwei Sportlern und drei Trainern bestand. Am Samstagabend, fand im Stadion die große Eröffnungsfeier statt. Ein besonderer Moment war der Einzug aller Athletinnen und Athleten mit ihren Fahnen – vor Fürstin Charlène von Monaco, der Schirmherrin der Veranstaltung, und vollen Zuschauerrängen.

200 gute Schwimmer und Schwimmerinnen aus 28 europäischen Nationen wetteiferten im Stade Louis II um Medaillen und gute Platzierungen. Zunächst überwältigt vom großen Schwimmstadion, den unzähligen neuen Eindrücken und vielen verschiedenen Sprachen, fanden die beiden Rottalerinnen schnell ihre Gelassenheit und zeigten schon bei den Vorläufen gute, fehlerfreie Leistungen – eine wunderbare Grundlage für die Finalläufe am Sonntag.

 

Siegerehrung mit Fürst Albert von Monaco

Hochmotiviert, selbstbewusst und mit dem Willen alles zu geben, gingen Emma und Ronja in die Finalläufe: Ronja absolvierte als erste den 25-Meter-Brust-Sprint und erschwamm eine Silbermedaille. Die Siegerehrung – auf der Treppe neben ihr zwei Schwimmerinnen aus Monaco (1.) und Nord Mazedonien (3.) – nahm Fürst Albert von Monaco persönlich vor – ein ergreifender Moment nicht nur für Ronja, sondern für das gesamte Team.

Das Eis war gebrochen, das Wissen um die eigene Leistungsfähigkeit da – ging es weiter: Als nächste wartete Emma im Calling-Room auf ihren Aufruf über 50-Meter-Freistil. Sie startete auf Bahn 4 in der Favoritenrolle, musste sich jedoch in einem spannenden Schlussspurt ihrer deutschen Teamkollegin Melanie aus Thüringen geschlagen geben und konnte sich über die Silbermedaille freuen, zusammen mit ihrer Trainerin und dem mitgereisten Fanclub aus dem Landkreis Rottal-Inn.

Nach den Freistilrennen über die 50-Meter-Strecke ging es weiter mit der Disziplin 50-Meter-Brust – die Lieblingsdisziplin von Ronja. Die Teilnehmerinnen lagen nach den Vorläufen nur minimal auseinander, so war ein spannendes Rennen vorprogrammiert – und Ronja gab alles, erreichte am Ende Platz 4 mit einer sehr guten individuellen Zeit.

Den Abschluss für die deutsche Delegation machte Emma, die einzige Rückenschwimmerin des Teams. Wieder auf der Favoritenposition in der Mitte der Startbahnen, startete sie sehr gut, war von Anfang an vorne und ließ sich die Führung auch nicht mehr nehmen. Gold für Emma! Die Rottaler waren aus dem Häuschen.

Trainerin Gabriele Frauscher mit den beiden Medaillen-Gewinnerinnen Ronja Baumgartner und Emma Weinfurtner. (Foto: Evi Steiger)

Nach einem freien Tag in Monaco kam die Gruppe wieder zurück in die Heimat. Es bleiben viele Erinnerungen an diese besondere Veranstaltung, die Reise und das Gastgeberland Monaco und die Freude, sportlich so viel erreicht zu haben.  Beeindruckend war auch das wortlose Verständnis zwischen den Menschen aus so vielen Nationen in den Pausen – vereint in der gemeinsamen Sache des Sports. Ein ganz besonderer Moment für das Rottaler Team war eine Begegnung mit Fürst Albert, der ihnen gratulierte und alles Gute wünschte und sich gerne mit den beiden fotografieren ließ.

 

Bewunderung für die Athletinnen

Für die Trainerin bleibt die Bewunderung für „ihre“ Athletinnen, wie souverän sie sich auf die fremde Umgebung und die Herausforderung sich mit so vielen sehr guten Schwimmern zu messen eingelassen haben. Beide Schwimmerinnen konnten die gewohnten Rituale des Coachings durch Gaberiele Frauscher weiter annehmen, die Ablenkungen unglaublich gut ausblenden und hervorragende Leistungen zeigen. „Wir mach mas einfach wie dahoam“ – meinte, dass eigentlich gar nichts schiefgehen kann, weil wir es daheim ja auch können.

Neben dem sportlichen Aspekt war es schön zu beobachten wie schnell sich die deutsche Delegation aus Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern gegenseitig anfeuerte und unterstützt wo es ging.

 

Special Olympics Deutschland e. V. (SOD) ist der deutsche Bundesverband von Special Olympics International. SOD wurde am 3. Oktober 1991 als gemeinsame Initiative der großen deutschen Verbände (Diakonie, Bundesvereinigung Lebenshilfe, Caritas) ins Leben gerufen, um das sportliche Engagement geistig beeinträchtigter Menschen zu fördern. Seit 2007 ist der eingetragene Verein als Verband mit besonderen Aufgaben ein Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), seit Dezember 2018 gehört er dort zur Gruppe der Spitzensportverbände.

In jedem Bundesland gibt es mittlerweile Landesverbände, so auch in Bayern. SO Bayern konnte Ende Oktober 2024 sein 20-jähriges Bestehen feiern.

Text: Gabriele Frauscher