Der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit e. V. (BAG KJS) ist besorgt, dass bei den anstehenden Wahlen zum Europaparlament viele Menschen völkisch-nationalistisch gesinnte oder Demokratie verachtende Kandidatinnen und Kandidaten wählen. In den Programmen dieser Parteien – allen voran in dem der AfD – und in Äußerungen von Kandidierenden lässt sich die ablehnende Haltung zur Demokratie, zu Gruppen von Menschen und zum Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft erkennen.

 

 

Wir sind überzeugt

Katholische Jugendsozialarbeit basiert auf dem christlichen Menschenbild und bekennt sich eindeutig zur unveräußerlichen Würde aller Menschen. Dieses Menschenbild ist Kompass für die Bewertung von Programmen und Aussagen. Wir beziehen daher Position gegen Diskriminierung, Hass und Hetze in jeder Form und stehen für eine demokratische, vielfältige Gesellschaft, für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde ein.

Wir setzen uns ein

Als Träger und Fachkräfte der Jugendsozialarbeit können wir jungen Menschen Orientierung anbieten. Wir können im vertrauten Miteinander gemeinsam mit den jungen Men-schen klären, welche Werte zählen. Wir können im Dialog bewerten, welche Folgen durch die Wahl von Anti-Demokraten drohen. Wir können im Wissen um die vielfältigen Heraus-forderungen junger Menschen im Alltag eine prodemokratische Haltung fördern. Vor allem können wir ein Bewusstsein dafür schaffen: Jeder Mensch – unabhängig von Status, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft oder Religion – ist ein Ebenbild Gottes und hat darum Anspruch auf einen würdevollen Platz in der Gesellschaft.

 

Wir begleiten junge Menschen

Träger und Fachkräfte sind sich bewusst: Junge Menschen in Angeboten der Jugendsozialarbeit sind ab 16 Jahren Wählerinnen und Wähler. Sie treffen ihre Entscheidung unabhängig und frei. Fachkräfte in den Angeboten der Jugendsozialarbeit können die jungen Menschen dabei unterstützen, dass sie informiert und reflektiert an die Wahlurne treten und wissen, was die Wahl nationalistischer, rechtsextremer Parteien anrichten kann: Verlust demokratischer Rechte, Aushöhlen des Rechtsstaats, Abbau des Sozialstaats, Einschränken der Selbstbestimmung, Ausgrenzen aller, die nicht ins völkisch-nationalistische Bild passen. Bedroht sind damit auch viele, die in der Jugendsozialarbeit begleitet werden.

 

Wir machen uns stark für Demokratie

Der Vorstand der BAG KJS wendet sich an alle, die von gegenwärtigen politischen Entscheidungen enttäuscht sind, die Vertrauen in diejeniegn verloren haben, die Entscheidungen treffen sowie die Angst vor Gegenwart und Zukunft haben: Jede einzelne Stimme für eine demokratische Partei ist mitentscheidend für die Zukunft Europas! Nur die Anerkennung gesellschaftlicher Vielfalt, der Dialog und das Ringen um gemeinsam getragene Entscheidungen stärken die Demokratie.

Berlin/Düsseldorf, 15. Mai 2024, Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit