null Wir haben die Wahl


Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Die verschiedenen Parteien präsentieren ihre Programme und machen mancherlei Versprechungen: zur Wirtschaftslage, zur Außenpolitik, in den Bereichen Gerechtigkeit und Umweltschutz. Die Wahl ist eine Entscheidung über die Zukunft: Welche Vision ist für unser Land und unsere Gesellschaft die beste?

Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Wahlprogramm, das nicht nur unser Land, sondern die ganze Welt verändern könnte. Was wäre, wenn dieses Programm nicht nur auf kurzfristige Lösungen setzen würde, sondern eine langfristige, tiefgreifende Veränderung herbeiführen möchte, bei der es nicht um Politik und Wirtschaft geht, sondern um das Miteinander und das Leben auf der Welt und somit natürlich auch um die Würde aller Geschöpfe?

Genau so ein Programm gibt es seit über 2000 Jahren. Es war der Auftrag Jesu, es bekanntzumachen und es zugleich vorzuleben. Jesus spricht in der Synagoge von Nazaret und stellt das Programm vor, das Gott für die Welt hat. Jesus zitiert den Propheten Jesaia und erklärt: Er ist von Gott gesandt, den Armen die gute Nachricht zu bringen, die Gefangenen zu befreien, den Blinden das Augenlicht zu geben und den Zerschlagenen die Freiheit zu schenken.

Aus den Worten Jesu wird deutlich: Er ist nicht nur einfach ein Lehrer oder ein Prediger – und erst recht kein Politiker oder Wirtschaftsfachmann – sondern der von Gott versprochene Messias, der gekommen ist, um die Welt zu verändern. Jesus macht kein taktisches Wahlversprechen und es handelt sich bei ihm nicht um kurzfristige Lösungen für einzelne Probleme, sondern um eine umfassende Erneuerung, die Heilung, Befreiung und Gerechtigkeit für alle Menschen bringen will.

Was bedeutet das nun für Sie und mich heute? Jesus hat sein Programm vorgestellt und vorgelebt und es ist immer noch aktuell. Es geht dabei um echte, greifbare Veränderung in unserem Leben. Aber wie bei jeder Wahl müssen wir uns auch hier entscheiden: Sind wir bereit, Teil dieses Wandels zu werden, den Jesus sich für unsere Welt wünscht?

Das Evangelium fordert uns immer wieder auf, aktiv mitzumachen, denn es reicht nicht aus, es nur zu bewundern. Wir alle sind eingeladen, das Glück, das Jesus bringt, zu erfahren, anderen davon zu erzählen und es in unserem Leben sichtbar werden zu lassen und so die Vision Gottes in die Welt hineinzutragen.

Die Frage ist somit: Wollen wir Teil des großen „Wahlprogramms" Gottes sein und wollen wir mit Jesus an unserer Seite ganz konkret daran arbeiten, eine Welt zu schaffen, die geprägt ist von Liebe, Gerechtigkeit und Hoffnung?

Jesus lädt uns immer wieder ein, diesen Weg mit ihm zu gehen. Es liegt an uns, ob wir mitgehen: Wir haben die Wahl.

Text: Gemeindereferentin Brigitte Wieder, Cabrini-Zentrum der KJF in Abensberg / Offenstetten

Ein Beitrag in der Katholischen Sonntagszeitung 16.02.2025, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion