null Weckruf an die Politik!

„Heilpädagogik stärken, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken!“ Mit dieser Forderung versammelten sich weit über 100 Heilpädagoginnen aus ganz Bayern vor dem Max-II-Denkmal in unmittelbarer Nähe des Bayerischen Landtages in München. Auch die Fachakademie für Heilpädagogik der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg war in voller Besetzung vertreten. Vertreter des Kultusministeriums nahmen teil, informierten kurz und verließen die Demonstration wieder.

vorne im Bild: KJF-Direktor Michael Eibl, Tobias Gotthardt (MdL), Dr. Andreas Frank (Ministerialrat StMAS), Stefanie Ferstl (Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg). Foto: Sabine Steindl

Aus dem Sozialministerium war Dr. Andreas Frank beauftragt, die Forderungen der Heilpädagoginnen live anzuhören. Er nahm sich viel Zeit dafür und betonte die große Bedeutung der Heilpädagogen in verschiedensten sozialen Aufgabenfeldern. Auch der Vorsitzende des Bildungsausschusses Tobias Gotthardt stieß dazu und versprach, sich für die Schulgeldfreiheit der Heilpädagogen einzusetzen.

Studierende aus Fachakademien für Heilpädagogik in Bayern mit KJF-Direktor Michael Eibl (3.v.li.) und Ministerialrat Dr. Andreas Frank (4.v.li.) (Foto: Sabine Steindl)

Michael Eibl, Direktor der KJF und Vorsitzender der katholischen Erziehungshilfe in Bayern (LVkE), stellte auf der Demo heraus, wie dringend Heilpädagogen in Arbeitsfeldern der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe benötigt werden. Mit dem LVkE habe er auf Anregung des Kultusministeriums bereits im Februar 2022 konkrete Zahlen vorgelegt, um aufzuzeigen, wie hoch ein Klassenzuschuss sein muss, damit auch die Heilpädagogen Schulgeldfreiheit erfahren.

Die Fachakademien für Heilpädagogik in Bayern haben nachgewiesen, dass der Klassenzuschuss von 21.000 Euro auf 48.000 Euro erhöht werden muss. Hintergrund ist, dass der Gesetzgeber zwar die Schulgeldfreiheit für die Heilpädagogen entschieden hat, das Kulturministerium in Bayern aber bis heute nicht für einen Kostenersatz sorgt. Eibl informierte weiter, dass das Kultusministerium das Gespräch nie in Bezug auf den geforderten Klassenzuschuss geführt habe, sondern diesen nach über einem Jahr und mehrmaligen Rückfragen lediglich gering erhöht habe. „Hier stellen wir uns einen fairen Dialog und eine faire Unterstützung vor“, so Eibl.

Vor zwei Wochen habe er deshalb im Gespräch mit Staatssekretärin Anna Stolz eine Reihe von Maßnahmen aufgezeigt, wie man dem Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe entgegenwirken kann. „Es sind viele kleine Maßnahmen, die erforderlich sind, eine davon ist die Schulgeldfreiheit für die Heilpädagogen. „Nun benötigen wir dringend Antworten von der bayerischen Staatsregierung“, so Eibl.

Download: Forderungen der Heilpädagogen

Link zur Online-Petition

Studierende der Fachakademie für Heilpädagogik in Regensburg (Foto: Sabine Steindl)
v.li.: Ministerialrat StMAS Dr. Andreas Frank, Petra Altenhofer (Nachfolgerin der Leiterin der Fachakademie f. Heilpädagogik Petra Werner ab Sept. 2023), KJF-Direktor Michael Eibl.