null Was ihr nicht seht

Noch bis zum 25. März 2024 gastiert die Wanderausstellung Was ihr nicht seht von Dominik Lucha im Foyer des Audimax an der Uni Regensburg. Gemeinsam mit hunderten Schwarzen Menschen in Deutschland macht Dominik sichtbar, was oft ungesehen bleibt, und thematisiert auf eindrückliche und zugängliche Weise den Alltagsrassismus: So sind an den Säulen des Audimax diskriminierende und beleidigende Aussagen zu lesen, mit denen sich People of Colour in Deutschland konfrontiert sahen.

Zolile Morokane (v.l.), Tinuala Olosun und Anja Arndt-Grundei eröffneten gemeinsam die Ausstellung. (Foto: Sebastian Schmid)

Die Ausstellung ist Teil der Internationalen Aktionswoche gegen Rassismus, Höhepunkt ist eine Kundgebung am 21. März 2024 auf dem Neupfarrplatz mit einem Redebeitrag der Oberbürgermeisterin. Die Aktionswoche steht unter dem Motto Alle für Menschenrechte – Menschenrechte für alle. „Es ist tragisch, dass wir diese wir diese Aktionen im Jahr 2024 noch brauchen, aber wir müssen in der aktuellen Situation ein Zeichen setzen“, betonte Tinuala Olosun vom AK BiPoC.

„Alltagsrassismus hat viele verschiedene, zum Teil subtile Formen“, sagte Zolile Morokane, ebenfalls Mitglied im AK BiPoC. „Die Frage nach der ,eigentlichen Herkunft‘ oder Komplimenten für die ,ziemlich guten Deutschkenntnissen‘ zeigt den Betroffenen vor allem eins: Die gegenüberstehende Person sieht uns nicht als Teil der Gesellschaft, sondern als fremd.“ Anschließend stellte sie den Arbeitskreis Black and indigenous People of Colour, den es seit Mai 2023 gibt, näher vor. Es ist ein Zusammenschluss von Studierenden, die von Rassismus betroffen sind. Ziel ist es, einen Safer Space in Regensburg zu schaffen, in dem sich Betroffene Menschen austauschen können. Neben der Community Arbeit betreibt der AK BiPoC auch Bildungsarbeit zu den Themen Rassismus und Diskriminierung.

Anja Arndt-Grundei, Leiterin des Jugendmigrationsdiensts der KJF Regensburg, weiß, dass auch ihre Klientinnen und Klienten oft von Rassismus-und Diskriminierungserfahrungen, beispielsweise auf dem Wohnungsmarkt, berichten: „BipoC kann auch für die jungen Menschen, die zu uns kommen eine zusätzliche Anlaufstelle sein, deshalb haben wir uns entschlossen, uns zu beteiligen.“

Im Juni 2020, nach der Ermordung George Floyds und den BlackLivesMatter-Protesten, startete Dominik das Projekt als Instagram-Kanal, dem aktuell mehr als 100.000 Menschen folgen. Auf dem Insta-Kanal können Schwarze Menschen anonym über ihre Rassismus-Erfahrungen in Deutschland berichten - und weiße Menschen können lernen, anti-rassistisch zu werden.

Text: Sebastian Schmid