null Sozialpolitisches Treffen

Heute besuchten MdB Dr. Carolin Wagner (SPD) und Uli Grötsch (SPD) den Direktor der KJF, Michael Eibl, und tauschten sich über sozialpolitische Themen aus.

v.li.: MdB Dr. Carolin Wagner, MdB Uli Grötsch, Koordinator ukrain. Flüchtlingsgruppe Spindlhof Andreas Stumpe, KJF-Direktor Michael Eibl (Foto: Christine Allgeyer)


Michael Eibl verdeutlichte die großen Herausforderungen und Fragen, denen sich die Katholische Jugendfürsorge als Träger von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, von Rehabilitationseinrichtungen und Teilhabeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung aktuell stellen muss. Auch die Situation der aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die bei der KJF Zuflucht gefunden haben, griffen die Gesprächspartner auf.

Eibl zeigte die Chancen und Möglichkeiten für die inklusive Förderung, Begleitung und Betreuung junger Menschen mit und ohne Behinderung auf, die aus der Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (SGB VIII-Reform) resultieren. Ein enormer Personalaufwand und fachliche Herausforderungen seien damit verbunden. Im Bereich der Förderschulen erklärte Eibl den bayerischen Weg der Inklusion im Bildungssystem und stellte das Erfolgsmodell Partner- bzw. Inklusionsklassen vor, bei dem Regelklassen für gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Förderbedarf an einem Förderzentrum angesiedelt werden.

Zum Fachkräftemangel hatten die Bundestagsabgeordneten Dr. Carolin Wagner und Uli Grötsch Fragen und Anregungen. Einig waren sich die Gesprächspartner darin, dass die Ausbildungskapazitäten erhöht werden müssen. Für den sozialen Bereich verwies KJF-Direktor Eibl auf die Bemühungen der Träger zusätzliche Fachkräfte mit niederschwelligen Qualifizierungsangeboten für Hilfskräfte zu gewinnen und attraktive – auch finanziell – Alternativen für Auszubildende in sozialen Berufen zu schaffen.

Weiterer Themenpunkt war die Teilhabe an Arbeit wie sie die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und Inklusionsbetriebe ermöglichen. Eibl sensibilisierte dafür, dass in Bayerns WfbM aktuell rd. 40.000 Menschen mit Behinderung beschäftigt sind. Als Rehabilitationseinrichtungen erfüllen diese den Auftrag, Menschen mit Behinderung, wo immer dies möglich ist, auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Für einen großen Teil der Menschen mit Behinderung ist die Werkstätte der richtige und passende Ort für Teilhabe an Arbeit.

Text: Christine Allgeyer