Schichtwechsel in der St. Johannes Werkstätte Regensburg
null Schichtwechsel in der St. Johannes Werkstätte Regensburg
Die St. Johannes Werkstätte Regensburg und das Hauptzollamt Regensburg haben sich gemeinsam an der bundesweiten Aktion Schichtwechsel beteiligt. Dabei tauschten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätte und der Behörde einen Tag lang symbolisch den Arbeitsplatz. Ziel der Aktion ist es, mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen sowie Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen. Unternehmen erhalten Einblicke in die Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen der Werkstätten. Die Beschäftigten der Werkstätten wiederum können potenzielle Arbeitgeber näher kennenlernen und neue Berufsfelder für sich entdecken.
Holger Lauer, Leiter der Werkstätte St. Johannes, begrüßte die Gäste und stellte ihnen die Einrichtung näher vor. „Wir bieten Menschen mit Behinderung berufliche Bildung und Teilhabe am Arbeitsleben – das ist kein Selbstzweck, sondern wir verstehen uns als wichtige Säule eines inklusiven Arbeitsmarkts und erfüllen dadurch einen gesetzlichen Auftrag“, so Lauer. Gerade der Bereich Bildung nimmt innerhalb der Werkstätte eine immer größere Bedeutung ein: „Inzwischen bieten wir in Kooperation mit der IHK und der HWK elf zertifizierte Lehrgänge an. Sie sind angelehnt an anerkannte Ausbildungsberufe und sollen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“
Arbeitseinsatz in der EDV-Gruppe
Anschließend ging es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Arbeit: Die EDV-Gruppe der Werkstätte überprüft Webseiten auf digitale Barrierefreiheit – die Abstufungen der Kontraste oder eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche. Wie dies genau funktioniert sahen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauptzollamts an. Dabei warfen sie auch einen Blick auf die Webseite der Behörde. Das Ergebnis: „Die Seite des Hauptzollamts ist bei der Barrierefreiheit sehr weit fortgeschritten“, stellte Bildungsbegleiter Andreas Busl anerkennend fest.
Christina Kiener, stellvertretende Leiterin des Hauptzollamts Regensburg, war beeindruckt von der Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen der St. Johannes Werkstätte: „Die Prüfung der Webseiten ist eine spannende Tätigkeit und sehr wichtig, um allen Menschen Zugang zu den Informationen des Internets zu gewährleisten. Für meine Kollegen und mich hat dieser Aktionstag wertvolle Einblicke in die Arbeit der Werkstätte gebracht – alles ist sehr gut durchdacht und organisiert und optimal auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt. Ich habe einige interessante Anregungen bekommen. Wir waren gerne hier – eine tolle Aktion.“
„Eine Bereicherung für unsere Abteilung“
Der zweite Teil des Schichtwechsels fand im Haupthaus des Hauptzollamts Regensburg statt. Dort arbeitet auch Nathalie Bergmann. Die Werkstätten-Mitarbeiterin ist vier Tage pro Woche auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz in der Behörde eingesetzt – in der sogenannten Kanzlei. Sie ist unter anderem für den Post- und Paketeingang sowie den Telefondienst zuständig. Zusätzlich besetzt sie die Pforte und ist die erste Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher des Hauptzollamts. „Sie hat verantwortungsvolle Aufgaben, die sie sehr gut erfüllt“, sagte Christina Kiener. Das bestätigen auch ihre beiden Kollegen Thomas Wölfel und Gerhard Werner: „Natalie Bergmann hat sich sehr schnell in unser Team eingefunden. Sie musste die umfangreichen Zuständigkeiten in unserem Haus lernen, um alles richtig weiterleiten zu können, das hat wunderbar geklappt. Wir schätzen ihre Hilfsbereitschaft und ihre eigenständige Arbeitsweise. Sie ist eine Bereicherung für unsere Abteilung.“
Die Bezirksfläche des Hauptzollamts Regensburg umfasst Teile von Oberfranken, die gesamte Oberpfalz, Teile von Niederbayern – insgesamt rund 13.000 Quadratkilometer und eine Grenzlänge zu Tschechien von etwa 240 Kilometern. Im Bezirk befinden sich vier Zollämter – Hof-Marktredwitz, Weiden-Waidhaus, Amberg und Regensburg-Furth im Wald. Es stehen drei Kontrollräume mit vier Kontrolleinheiten für Verkehrswege zur Verfügung. Die Standorte Regensburg mit Furth im Wald, Weiden und Hof übernehmen die Finanzkontrolle im Bereich Schwarzarbeit. Das Hauptzollamt Regensburg ist außerdem zuständig für die Festsetzung der Kraftfahrzeugsteuer von rund drei Millionen Fahrzeugen.
Text: Sebastian Schmid