null Opernrosa und Lapislazuli

KJF-Direktor Michael Eibl hieß die zahlreichen Gäste, die zur Vernissage der Ausstellung Opernrosa und Lapislazuli in die Galerie St. Klara gekommen waren, willkommen. „Ich freue mich sehr, Silke Blomeyer, eine renommierte und vielseitige Künstlerin, begrüßen zu dürfen. Ihre farbenprächtigen Werke bereichern uns und laden zum Verweilen ein.“ Die Ausstellung ist jeden Sonntag bis einschließlich 2. Juni 2024, jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

v.l., Künstlerin Silke Blomeyer, Galeristin Birgit Kirchmann, KJF-Direktor Michael Eibl und Dr. Maria Baumann, Leiterin der Abteilung Kunst und Denkmalpflege des Bistums (Foto: Sebastian Schmid)

Opernrosa und Lapislazuli war die 30. Ausstellung seit Gründung der Galerie St. Klara im Jahr 2017. „Unsere Galerie war immer ein Ort der Begegnung und des Treffens. Inzwischen hat sich hier eine Gemeinschaft gebildet zu, der immer wieder neue Menschen hinzukommen“, so Eibl. „Vielen Dank an unsere Galeristin Birgit Kirchmann, die sich immer hervorragend um die Organisation kümmert.“

Dr. Maria Baumann, die Leiterin der Abteilung für Kunst und Denkmalpflege im Bistum Regensburg, stellte in ihrer Laudatio die Künstlerin näher vor: Silke Blomeyer, 1967 geboren in München, studierte nach einem Aufenthalt in Frankreich an der École des Beaux-Arts in Rennes von 1988 bis 1994 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Rudi Tröger und Professor Jerry Zeniuk. Bei ihm, dem subtilen Farbmaler, war sie Meisterschülerin. 1994 absolvierte Silke Blomeyer das 1. Staatsexamen für Kunsterziehung, ein Jahr später schloss sie die Akademie mit dem Diplom ab. Ihre kraftvollen Bilder waren mehrmals bei der großen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München zu sehen, in Köln, in Bozen, auf der Art Karlsruhe, auf der Art Bodensee, in Konstanz und in den USA.

„Ihr Schaffen geht den spannenden Weg von der Gegenständlichkeit zur Abstraktion in Farbe, Farbflächen, Farbkontrasten und immer wieder neuen Übermalungen – und wieder zurück. Silke Blomeyer hat sich einen Freiraum geschaffen, in dem die Möglichkeiten von Farbe und Form neu ausgelotet werden“, erklärte Dr. Baumann den Gästen der Vernissage. In ihren Werken baut Silke Blomeyer oftmals Bezüge zu Religion und Tradition und nimmt die Betrachterinnen und Betrachter mit ins italienische Bari, in die ehemalige Inka-Hauptstadt Cuzco in den Anden Perus oder zur hinduistischen Shiva-Verehrung.

Nastya Koziuberda (Violine) und Sofia Mishkurova (Klavier) erhielten Sonderapplaus vom Publikum für ihr virtuoses Spiel. (Foto: Sebastian Schmid)

„Mit Form und Farben spürt Silke Blomeyer einem spontanen Seherlebnis nach. Die Momentaufnahme fließt in Farbpunkten weiter. Im gestischen Duktus finden sich Farbrhythmen, entsteht Räumlichkeit. Das ästhetische Kolorit ihrer Werke, der Gesamteindruck aus Farbauswahl, Harmonie und Schattierung, macht das Geschehen lebendig in der Leuchtkraft und Leichtigkeit einer Vielzahl von Tönen“, so Dr. Baumann weiter. „Diese Lebendigkeit ist ebenso in ihren abstrakten Arbeiten zu finden. In den Farbflächen, ob nahezu geometrisch komponiert oder im freien Spiel der Linien, ergeben sich Strukturen, formiert sich eine gewisse natürliche Ordnung.“

 

„Singen Sie beim Malen!“

Silke Blomeyer folgt bis heute dem Rat ihres Professors Rudi Tröger, der seinen Studierenden empfahl: „Singen Sie beim Malen!“ „Das geht sehr gut und ich tue es noch immer. Ich male wie ein Komponist mit Klängen und Tönen umgeht: Alles existiert bereits und muss nur erkundet und kombiniert werden“, sagt die Künstlerin über ihren Schaffensprozess. Professor Tröger hat ihr auch das Verständnis von Malerei und die ernsthafte künstlerische Haltung die in ihrem Leben integriert und in ihrer Persönlichkeit fest verankert sind, vermittelt – beides ist für die Künstlerin Silke Blomeyer bis heute maßgeblich: „Ich habe bei ihm gelernt, was Qualität in der Malerei bedeutet: etwas, um das man jahrelang, vielleicht ein Leben lang ringen muss, und äußerlicher Erfolg und das Streben danach, waren überhaupt kein Thema.“ Das Ergebnis sind gegenständliche und ungegenständliche Bilder, gemeinsam ist ihnen der Farbklang, die feste Form und die Dichte. „Sie sind in langen Prozessen mit unzähligen Übermalungen entstanden. Ein Bild ist dann fertig, wenn alles klingt und sich bewegt, gleichzeitig aber völlig ruht und in sich geschlossen ist.“

Nastya Koziuberda (Violine) und Sofia Mishkurova (Klavier) übernahmen die musikalische Umrahmung des Abends, beide sind an der Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik tätig.

Text: Sebastian Schmid/Dr. Maria Baumann