Meditativer Impuls November 2025
null Meditativer Impuls November 2025
Im Rahmen der KJF-Exerzitienfahrt zum Thema Gottes Lichtspuren in Raum – Klang – Farbe nach Venedig machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Ausflug zur Insel Murano. Sie ist bekannt für die hohe Handwerkskunst in ihren Glasbläserwerkstätten, deren Tradition zum Teil bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. In der altehrwürdigen, romanischen Basilika Santa Maria e Donato schaute die Gruppe ins Taufbecken und entdeckte auf dem Grund ein modernes und farbenfrohes Glasmosaik. Eine Vielzahl von bunten Glassteinen wurden zu einem Gesamtbild zusammengeschmolzen und vom Boden her beleuchtet.
 
 
                 „Vielfalt in kirchlichen Einrichtungen ist eine Bereicherung“, steht in der neuen, im Jahr 2022 herausgegebenen Grundordnung des kirchlichen Dienstes, die auch für alle Beschäftigten der Caritas und der KJF gilt. Und diese Vielfalt ist Realität in unseren Häusern und Teams. Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, lesen wir auch: „Alle Mitarbeitenden können unabhängig von ihren konkreten Aufgaben, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Alters, ihrer Behinderung, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität und ihrer Lebensform Repräsentantinnen und Repräsentanten der unbedingten Liebe Gottes und damit einer den Menschen dienenden Kirche sein.“ (Grundordnung, Art. 3). Welch eine Einladung, der „Diversity“ Raum und Weite zu geben! Das Anderssein von Kolleginnen und Kollegen soll nicht nur zugelassen und akzeptiert werden, sondern in unserer Grundhaltung aktive Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Vielfalt ist aber kein Wert, der für sich alleine steht. Vielfalt braucht Einheit und eine gemeinsame Wertebasis. Wie sieht es aus mit der Unity in Diversity – Einheit in der Vielfalt? Wie deuten wir den großen Kreisring im Mosaikbild aus Muranoglas?
Georg Deisenrieder, Pastoralreferent der KJF Regnsburg, sehe darin ein Bild für Gott selbst. Er ruft jeden einzelnen Menschen beim Namen. Er schenkt Ansehen und Würde und hält alles zusammen. Er ruft alle in den caritativ-sozialen Einrichtungen und Diensten zum Einsatz für andere, um mitzubauen an einer Gesellschaft, die den Schwächeren eine Chance gibt. In ihm rundet sich das Leben, das Arbeiten, die Hoffnung und Zukunft jedes Menschen.
„Das Leben ist ein Geschenk aus der Hand Gottes, das zu schützen und zu achten ist. Auf dieser Grundlage arbeiten kirchliche Einrichtungen mit allen Menschen guten Willens zusammen“ (Grundordnung, Art. 3) und Georg Deisenrieder ergänzt: „… und sehen Vielfalt als eine Bereicherung, weil Gott selbst uns jeden Tag viele, ungeahnte Möglichkeiten gibt“.
Text: Georg Deisenrieder