null Kein Museum, sondern eine lebendige Kirche

Derzeit laufen die Arbeiten an der Innensanierung der Klosterkirche St. Matthias in der Ostengasse. Die Kosten der umfangreichen Maßnahme belaufen sich auf 1,684 Millionen Euro. „Viele Regensburger identifizieren sich mit dieser wunderbaren Kirche. Wir sehen uns in der Pflicht, sie wieder in einen guten Zustand zu bringen“, so KJF-Direktor Michael Eibl.

KJF-Direktor Michael Eibl (l.) und KJF-Vorsitzender Michael Dreßel vor dem verhüllten Altarbereich. (Foto: Sebastian Schmid)

Als Eigentümer der Klosterkirche trägt die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. rund 740.000 Euro. Zuschüsse kommen durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bunds (325.000 Euro) und die Diözese Regensburg (18 Prozent der förderfähigen Kosten). Außerdem beteiligen sich der Bezirk Oberpfalz und die Bayerische Landesstiftung. Die letzte Sanierung des Gotteshauses, das zur Klosteranlage St. Klara gehört, fand in den 1950er-Jahren statt – entsprechend groß ist jetzt der Handlungsbedarf. Das beeindruckende Hochaltarbild „Berufung des Matthias“, das Kaiser Matthias der Kirche gestiftet hatte, befindet sich bei einem Restaurator. Es hatte etwa 50 Schadstellen, die nun fachmännisch ausgebessert werden. Auch an den Räumlichkeiten gibt es viele marode Stellen: An den Glocken, der Raumschale, den Bodenbelägen, der Sakristei, der Emporentreppe, den Fenstern, den Bänken und der Heizungsanlage sind Ausbesserungs- und Sanierungsarbeiten notwendig. Aus dem Bestand der Kunstsammlung des Bistums soll ein Kreuzweg installiert werden. Die mit der Planung betraute Firma „Feil Architekten Partnerschaft“ rechnet mit der Fertigstellung im Juni 2023. Baubeginn war im März 2022.

 

Ein bedeutender Ort für die Ökumene

„Die Kirche gehört zu einem geschichtsträchtigen Ort“, so Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender der KJF. Bis 2012 war auf dem Areal des Klosters St. Klara das Ostkirchliche Institut untergebracht, in dem Stipendiaten und Geistliche aus den ehemaligen Ostblockstaaten wohnten. „Hier pflegten viele Gäste wichtige Kontakte für die Ökumene, so auch Josef Ratzinger“, berichtet Domkapitular Dreßel. „Dass jetzt eine karitative Einrichtung die Gebäude nutzt, ist ein wunderbarer Brückenschlag.“ Die St.-Matthias-Kirche war bis zum Start der Renovierungsarbeiten die Heimat der rumänisch-orthodoxen Gemeinde, die dort ihre Gottesdienste zelebrierte. „Auch die KJF nutzt das Gotteshaus – unter anderem für Weihnachtsfeiern und Jubiläumsgottesdienste“, so Michael Eibl. „Hier wird kein Museum restauriert, sondern eine lebendige Kirche“, ergänzt Domkapitular Michael Dreßel.

(Foto: Sebastian Schmid)

Text: Sebastian Schmid