null Johannes Magin mit Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet

Bei einer Feierstunde im Landratsamt Regensburg händigte Landrätin Tanja Schweiger, Johannes Magin die ihm durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Johannes Magin ist Abteilungsleiter Teilhabeleistungen für Jugendliche und Erwachsene der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg e. V. Die hohe Auszeichnung erhielt er für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement für Menschen mit Behinderungen, vor allem in den Bereichen Teilhabe am Arbeitsleben, soziale Teilhabe und Digitalisierung.

v.li.: KJF-Direktor Michael Eibl, Abt.leiter Teilhabeleistungen Jugendliche und Erwachsene Johannes Magin, Landrätin Tanja Schweiger, Nittendorfs Bürgermeister Helmut Sammüller (Foto: Christine Allgeyer)

Johannes Magin ist in der KJF verantwortlicher Abteilungsleiter für drei große Ausbildungseinrichtungen für benachteiligte und behinderte Jugendliche, für drei Förderberufsschulen, Wohngemeinschaften für erwachsene Menschen mit Behinderung, eine Fachakademie für Heilpädagogik und eine Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe. Er ist zudem Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste Bayern e. V. und Gesellschaftervertreter in den zwei Inklusionsbetrieben labora gGmbH und SIGMA gGmbH sowie in der Netzwerk Autismus gGmbH und im Aufsichtsrat der KJF Werkstätten gGmbH.

Im Rahmen seiner freiberuflichen Beratertätigkeit ist Johannes Magin über den Sozialverband VdK seit vielen Jahren Referent im Kursprogramm des Inklusionsamts beim Zentrum Bayern Familie und Soziales. Er setzt sich für die Weiterbildung von Schwerbehindertenvertretungen, Betriebs- und Personalräten und Arbeitgebern sowie deren Inklusionsbeauftragten ein. Schwerpunkt seines Engagements ist die Berufliche Sicherung von Arbeitsverhältnissen, insbesondere die Einrichtung und Durchführung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements in Betrieben und Behörden. Seit 2006 ist er als Vorsitzender der LAG ifd (Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste Bayern e. V.) zentraler Ansprechpartner für das Inklusionsamt beim Zentrum Bayern Familie und Soziales, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales in zentralen und strategischen Fragen des Einsatzes und der Weiterentwicklung der Integrationsfachdienste in Bayern. Sein ehrenamtliches Engagement ergänzt hier seine berufliche Tätigkeit in besonderer Weise.

Abteilungsleiter Teilhabeleistungen Jugendliche und Erwachsene Johannes Magin, Landrätin Tanja Schweiger (Foto: Beate Geier)

Johannes Magin hat in Bayern die sehr effiziente, regional überaus präsente und gut vernetzte Struktur der Integrationsfachdienste unter der Trägerschaft vieler Akteure der freien Wohlfahrtspflege wesentlich mit aufgebaut und gestaltet. Er war von 2011 bis 2021 ehrenamtlich 1. Vorsitzender des CBP (Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.) und ist weiterhin im Verband ehrenamtlich engagiert. Als 1. Vorsitzender hat er maßgeblich die bundesweite Behinderten- und Psychiatriepolitik im Interesse der betroffenen Menschen geprägt. Er hat sich gegen jegliche Diskriminierung von Menschen mit Behinderung eingesetzt und den Verband bei allen Aktivitäten, auch bei Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, jahrelang tatkräftig unterstützt. Herausragend hat er sich für die Vorbereitung, Verabschiedung und Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (Reformstufe 1 – in Kraft getreten am 30.12.2016) eingesetzt, durch das die Teilhabe der Menschen mit Behinderung gestärkt wird. Dank seines Engagements hat der Verband zwei Personen mit geistiger Behinderung und zwei Personen mit psychischer Erkrankung beim Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht unterstützt. Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. Januar 2019 die Abschaffung der Wahlrechtsausschlüsse für Menschen mit Behinderung und für Menschen mit psychischer Erkrankung entschieden.

Besonderes Engagement zeigte Johannes Magin bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels. Bereits 2008 führte der Verband CBP auf seine Initiative in Zusammenarbeit mit der Katholischen Jugendfürsorge in Regensburg einen Kongress zum Thema Mitarbeiterorientierung und Gewinnung durch. Diese Thematik hat er unermüdlich auch im Kreis der Fachverbände für Menschen mit Behinderung weiterverfolgt und zum 40. Jubiläum der Fachverbände die damalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey beraten. Im Rahmen der Fachkräftekampagne führt der Verband weiterhin die Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium fort, die Johennes Magin initiiert hat. Die Heilerziehungspflege wird nunmehr auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dargestellt. Besondere Verdienste hat er sich auch im Beteiligungsverfahren und bei der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes vom 09.06.2021 zur Gestaltung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland erworben. Auch hat er sich jahrelang für die Nutzung der Digitalisierung für eine verbesserte digitale und technische Teilhabe von Menschen mit Behinderung eingesetzt. Im Verband wurde dazu seit 2018 ein sogenannter Digitalpreis ausgelobt. Ein wichtiges Anliegen war ihm die Veränderung und Festigung der Verbandsarbeit in einer sich wandelnden Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Der Deutsche Caritasverband als Spitzenverband hat Herrn Magin 2021 mit der höchsten Auszeichnung – dem Brotteller – geehrt. Sein Fachwissen in der Prävention von schwerbehinderten Menschen im Arbeitsleben ist sehr geschätzt und anerkannt.

Landrätin Tanja Schweiger würdigte das herausragende Engagement von Johannes Magin und der bei der Feierstunde weiter ausgezeichneten sieben Landkreisbürger: „Diese Auszeichnungen sind Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für Ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement.“ Ohne dieses Engagement könne eine Gesellschaft nicht gelingen. „Egal in welchem Verein und in welcher Organisation: Es ist das ehrenamtliche Engagement, das dem gesellschaftlichen Leben Wert verleiht“, betonte die Landrätin. Durch ihr Wirken seien die Geehrten Vorbild für Generationen und hätten ihr Umfeld mit ihren Ideen und durch ihre Einsatzbereitschaft geprägt. „Ein herzliches ´Vergelt`s Gott’ für Ihr langjähriges gemeinnütziges Wirken und für Ihr großartiges freiwilliges Engagement“, so die Landrätin.

Textgrundlage: Pressemeldung des Landkreises Regensburg und Laudatio auf Johannes Magin; bearb. Christine Allgeyer