Integrations- und Partizipationsprozesse gelingen
null Integrations- und Partizipationsprozesse gelingen
„Den Jahresbeginn 2024 will ich zum Anlass nehmen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit einem Fluchthintergrund aus dem EU-Ausland nach Bayern und schließlich als Beschäftigte zur KJF gekommen sind, von Herzen zu danken,“ so Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF). „Sie haben nach teils dramatischen Ereignissen den Weg in unser Land gesucht, gesetzliche Verfahren durchlaufen, sich gesellschaftlich integriert, Qualifikationen gemeistert und erbringen wertvolle Leistungen in unseren Einrichtungen und Diensten.“
Dienstgemeinschaft der KJF trägt zum Gelingen von Integrationsprozessen bei
Insgesamt beschäftigt die KJF 103 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem EU-Ausland, davon allein 40 aus der Ukraine. Andere kommen aus dem Kosovo, aus Albanien, Afghanistan, Syrien und der Türkei – um die Herkunftsländer mit dem höchsten Anteil in der KJF zu nennen. „Ich danke unseren 4.500 Kolleginnen und Kollegen, denn sie haben mit uns die Aufnahme dieser Menschen gemeistert. So entsteht im Laufe der Zeit eine wertvolle diverse Dienstgemeinschaft“, sagt Eibl. Auf der Basis des christlichen Welt- und Menschenbildes gelingen Integrationsprozesse, denn „wir sehen alle Menschen als gleichwertig an“, so Eibl. „In dieser Situation entsteht ein Geben und Nehmen: Menschen, die unser Land kommen, erhalten in unserer Gesellschaft eine neue Perspektive, Fachkräfte in unseren Einrichtungen erhalten dringend erforderliche Unterstützung und Entlastung“, führt Eibl weiter aus. Er verweist darauf, dass sich die KJF insbesondere in den vergangenen zehn Jahren immer mehr spezialisiert habe, um Menschen aus anderen Nationen beim Integrationsprozess, aber auch beim Meistern von administrativen Herausforderungen zu unterstützen. „Professionell wird dies durch ein Referat Migration und Integration geleistet, wir brauchen aber das Engagement von allen in unserer Dienstgemeinschaft, damit diese Menschen hier eine Heimat finden.“
Gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine demokratische Diskussionskultur
Mitmenschlichkeit ist das Gebot der Stunde, Toleranz, Achtung und Wertschätzung. Aus ihrer christlichen Grundhaltung heraus lehnt die Katholische Jugendfürsorge fremdenfeindliche, antisemitische und rechtsextreme Positionen zutiefst ab. „Ich bin unseren Mitarbeitern von Herzen dankbar, dass sie diesbezüglich immer wieder klare Signale geben“, stellt Eibl heraus.
In der Ausbildung und Begleitung junger Menschen ist die KJF ein starker Partner. Auch hier sieht sich die KJF gefordert, die politische Bildung weiterhin zu forcieren. „Unsere Fachkräfte unterstützen Kinderparlamente, SMVen und Projekte an unseren Schulen, Bewohnerbeiräte, Werkstatträte und Frauenbeauftragte. Sie leisten wertvolle Arbeit, fördern die Partizipation der Klienten und die Demokratie- und Werteerziehung. Diese Anstrengungen sollen in diesem Jahr intensiviert werden. Gerade mit ihrer Diskussionskultur in diesen Vertretungsorganen sind die Kinder und jungen Menschen, Menschen mit Behinderungen ein Vorbild für politische und gesellschaftliche Diskussionen“, so Eibl. In der Demokratie gehe es darum, sich gegenseitig zu respektieren und wertschätzend die beste Lösung zu bringen und schließlich Mehrheitsentscheidungen zu respektieren.
Text: Christine Allgeyer