Harl.e.kin-Nachsorge Regensburg seit 15 Jahren ein Segen für Familien
null Harl.e.kin-Nachsorge Regensburg seit 15 Jahren ein Segen für Familien
Die Harl.e.kin-Nachsorge für früh- und risikogeborene Kinder hat ein Gesicht. Es ist das Gesicht von Angelina Ernst, die das Nachsorgeangebot für Familien in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg als Koordinatorin vor 15 Jahren erfolgreich aufgebaut und geleitet hat. Nun sagt Angelina Ernst „Adieu, ihrem Team von Herzen Danke und alles Gute“. Sie übergibt den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Rita Reitinger.
Ein Interview mit Angelina Ernst, in dem sie auf ihre Zeit als Koordinatorin der Harl.e.kin-Nachsorge zurückblickt, finden Sie hier.
„Sie haben die Geschicke der Harl.e.kin-Nachsorge Regensburg professionell, mit großem Engagement und äußerst erfolgreich gelenkt“, würdigte Abteilungsleiter Bertin Abbenhues die scheidende Projektkoordinatorin in seiner Laudatio. Er blickte zurück auf die Anfänge des Projekts im September 2008, als Angelina Ernst ihre Aufgabe „mit überzeugendem Fachwissen, persönlichen Lebenserfahrungen und einem großen Herz für die Soziale Arbeit antrat“. Angelina Ernst habe mit ihrem beruflichen Hintergrund, ihrer Ausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik und dem Studium der Sozialen Arbeit die besten Voraussetzungen mitgebracht, um die Harl.e.kin-Nachsorge erfolgreich zu etablieren. Für ihre wertvolle Arbeit sprachen ihr KJF-Direktor Michael Eibl und Abteilungsleiter Bertin Abbenhues ihre Anerkennung und ihren großen Dank aus.
Neues aufbauen – Gutes bewirken
Dieses Gefühl hat Angelina Ernst beflügelt, als sie sich für Harl.e.kin entschieden hat. Wer sie kennt, weiß, dass sie ihre Entscheidung mit ganzem Herzen getroffen hat. Ihr „Ja“ war die Voraussetzung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Chefärzten der Neonatologie Prof. Dr. Hugo Segerer und ab 2019 Dr. Sven Matthias Wellmann. Beide Ärzte bedankten sich ebenfalls herzlich bei Angelina Ernst, ebenso wie die Kinderkrankenschwestern der Klink St. Hedwig und die Kolleginnen von der interdisziplinären Frühförderstelle am Pater-Rupert-Mayer-Zentrum der KJF. Mit ihnen allen und auch mit dem Träger des Projekts, der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg sowie mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum St. Martin hat Angelina Ernst eng zusammengearbeitet und viel Gutes für die Familien und ihre Babys bewirkt.
Es ist das Verdienst von Angelina Ernst, die ihr Netzwerk sympathisch und zuverlässig pflegte, dass so viele Menschen Harl.e.kin unterstützten. So unterstützte die Projektpatin Lilo Sillner, Geschäftsführerin der Labertaler Heil- und Mineralquellen, Harl.e.kin finanziell. Unzählige Spenden kamen hinzu, die Angelina Ernst akquirierte und über Benefizveranstaltungen erzielte. Die Basis allerdings schufen das Bayerische Sozialministerium, das die Finanzierung des Projektes bis heute mit übernimmt, und zuvor Frau Dr. Sabine Höck und Frau Dr. Renate Berger von der Arbeitsstelle Frühförderung Bayern, die im Sozialministerium diese Finanzierung sicherstellten.
Immer mit Blick auf die Frühchen und deren Familien
So hat Angelina Ernst ihre Aufgabe wahrgenommen und als treibende Kraft am Standort Regensburg die Harl.e.kin-Nachsorge Jahr für Jahr weiterentwickelt. „Sie hatten das Wohl der Kinder und deren Familien, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und die wirtschaftliche Situation von Harl.e.kin immer fürsorglich und verantwortungsvoll im Blick“, stellte Bertin Abbenhues heraus. Angelina Ernst habe dazu beigetragen, dass eine Vielzahl von Familien mit ihren früh- oder risikogeborenen Kindern eine wichtige, ja lebensnotwendige Unterstützung erhielten. Mit ihrer herzlichen und fürsorglichen Art habe Angelina Ernst betroffenen Familien Zuversicht in ihrer schwierigen und belastenden Situation gegeben.
Die Harl.e.kin-Nachsorge deckt das Einzugsgebiet der Klinik St. Hedwig ab – erstreckt sich bis Weiden in der nördlichen Oberpfalz, im Osten bis an die tschechische Grenze, im Süden bis Niederbayern hinein und im Westen bis Neumarkt. In 15 Jahren hat das Harl.e.kin-Team bei über 5.000 Hausbesuchen 250.000 km zurückgelegt. Es begann 2008 mit vier Familien, 2009 waren es dann schon 63 Kinder. 2015 war die Betreuungsrate mit 169 Kindern am höchsten. Bis Ende 2022 hat das Harl.e.kin-Team 1.114 Familien mit 1.351 Kindern begleitet. Davon 203-mal Zwillinge und 17-mal Drillinge. 2010 gab es Verstärkung durch eine weitere Kollegin und seit 2012 sind drei Mobile Dienste mit fünf Kinderkrankenschwestern unterwegs. Der Bedarf an Nachsorge ist in der Oberpfalz sehr groß. Nun übernimmt die Sozialpädagogin Rita Reitinger die Koordination von Harl.e.kin. Angelina Ernst wünscht ihrer Nachfolgerin alles Gute und ebenso viel Unterstützung wie sie selbst bekommen hat.
Text: Christine Allgeyer