Grundstein mit Geschichte
null Grundstein mit Geschichte
In einem feierlichen Rahmen blickten der Frank Baumgartner, Gesamtleiter des Berufsbildungswerks B.B.W. St. Franziskus Abensberg, und einige Ehrengäste auf die Wurzeln der Einrichtung zurück. Anlass war der 50. Jahrestag der Grundsteinlegung, die am 12. September 1975 den Start für eines der größten Projekte der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg e. V. markierte.

Diakon Tom Beringer eröffnete die kleine Feier mit einem Wortgottesdienst, begleitet von jungen Teilnehmern, Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus, Gästen und „süßen Grundsteinen“ aus der B.B.W.-Konditorei.
Meilenstein für junge Menschen mit Benachteiligungen
„Keiner soll verloren gehen“ – dieses Leitwort des damaligen Direktors der KJF, Prälat Dr. Josef Schweiger, prägte den Rückblick. KJF-Direktor Michael Eibl betonte bei seiner Begrüßung: „Prälat Dr. Schweigers Vision lebt bis heute fort: Wir eröffnen jungen Menschen mit Einschränkungen eine berufliche Perspektive.“

Das ursprüngliche Bauprojekt war für die 1970er-Jahre ein Kraftakt. 42 Millionen D-Mark waren veranschlagt, drei Jahre Bauzeit kalkuliert. Auf fast zehn Hektar am Kronwittbuckel – damals noch Gemarkung Arnhofen – entstanden Werkstätten, eine Sonderberufsschule, drei Wohnheime und eine Großküche. Geplant waren Ausbildungsplätze in Elektrotechnik, Wirtschaft und Verwaltung, Farb- und Raumgestaltung, Bau-Holz, Metall sowie Textil- und Bekleidungstechnik.
Gemeinschaftsleistung von Bund, Land und Region
Finanziert wurde das Vorhaben durch ein breites Bündnis, bestehend aus dem Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, mehreren bayerischen Staatsministerien, der Bundesanstalt für Arbeit, der Arbeitsgemeinschaft der Bezirke, dem Landkreis Kelheim und der Stadt Abensberg. Die Stadt stellte das Grundstück, die Abensberger Baufirma Stanglmeier führte die Arbeiten aus. Als treibende Kraft galt Senator Josef Stanglmeier.

„Ich bin sehr stolz, dass das Berufsbildungswerk in Abensberg errichtet wurde“, sagte der stellvertretende Landrat Wolfgang Gural, der schon 1975 politisch Verantwortung trug. Abensbergs Bürgermeister Dr. Bernhard Resch zollte den Gründern Respekt und zitierte den Philosophen Perikles: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. Es ist gut, dass damals die Verantwortlichen den Mut hatten, dies zu bauen.“
Heute ein moderner Bildungscampus
Fast fünf Jahrzehnte später präsentiert sich das B.B.W. als moderner Bildungscampus vor den Toren der Stadt. „Der Segen auf der Gründungsurkunde aus dem Jahr 1975 hat gewirkt, die Gebäude stehen auf festem Boden und wurden von Naturgewalten verschont“, betonte Gesamtleiter Frank Baumgartner. „Wir feiern heute in kleiner Runde, das große Jubiläum folgt in drei Jahren“. Dann heißt es: 50 Jahre B.B.W. St. Franziskus Abensberg – ein Meilenstein für Abensberg und für viele junge Menschen, die hier ihre Chance in eine selbstbestimmte und erfüllende Zukunft wahrnehmen.
Text: Silvia Haumer