Für ein achtsames und wertschätzendes Miteinander
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„Wer wirksamen Schutz vor körperlicher, sexualisierter, struktureller oder emotionaler Gewalt bieten will, muss eine Kultur des achtsamen und wertschätzenden Miteinanders schaffen“, sagt Britta Ortwein-Feiler, die Gewaltschutzbeauftragte der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. v. (KJF). Dieser Auftrag ist fest im Leitbild der KJF verankert und betrifft nicht nur die Einrichtungen und Dienste, sondern auch die Geschäftsstelle. Mit einer Schulung zur Gewaltprävention wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KJF-Geschäftsstelle sensibilisiert.

„Das Thema Gewaltschutz liegt uns sehr am Herzen. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr eine eigene Stelle dafür geschaffen, denn es braucht Zeit und Fachwissen, um wirksame Konzepte zu entwickeln und alle Beteiligten einzubeziehen“, so KJF-Direktor Michael Eibl. „Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen und Raufereien, sondern oft schon mit fehlendem Respekt und Achtung voreinander. Hier müssen wir ansetzen und mit gutem Beispiel vorangehen.“ Dass es nicht damit getan ist, Ideen und Vorhaben aufzuschreiben, betonte Johannes Magin, Abteilungsleiter Teilhabeleistungen Jugendliche und Erwachsene: „Wir müssen genau hinschauen und aufmerksam sein, wenn es Anzeichen gibt. Gerade Mobbing ist etwas, das überall vorkommen kann. Hier müssen wir frühzeitig reagieren, die Anzeichen ernst nehmen und Möglichkeiten schaffen, um sich zur Wehr zu setzen.“
Es gilt, die Signale zu erkennen
Britta Ortwein-Feiler verdeutlichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Schulung, wie dringlich das Thema Gewaltschutz ist: „Laut einer aktuellen Studie gibt es in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Meistens gibt es nur leichte Signale, die man erkennen muss, um helfen zu können. Frauen mit psychischen Erkrankungen sind statistisch gesehen dem größten Risiko ausgesetzt.“

Mit der Methode World-Café setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an vier Stationen mit den verschiedenen Formen von Gewalt auseinander und tauschten sich über Mechanismen aus, mit denen man gezielt gegensteuern kann. Hermann Zumüller, Leiter der Sozialen Dienste Jakob Reeb, ging auf strukturelle Gewalt ein. Eva Petz, stellvertretende Abteilungsleiterin für den Bereich Soziale Teilhabe, thematisierte körperliche Gewalt. Melanie Gabler, stellvertretende Abteilungsleiterin Personal, behandelte das Thema sexualisierte Gewalt und Johannes Magin informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die unterschiedlichen Formen von emotionaler Gewalt. Olga Arnstein, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, fasste die Ergebnisse zusammen: „Es war sehr lehrreich, sich mit den verschiedenen Facetten des Themas auseinanderzusetzen. Die intensiven Diskussionen in den Gruppen waren eine Bereicherung. Ich glaube, das Wichtigste ist es, sich gegenseitig immer mit Respekt zu begegnen.“
Text und Bild: Sebastian Schmid