Aktion Sonnenschein Regensburg feiert 40 Jahre
null Aktion Sonnenschein Regensburg feiert 40 Jahre
1,5 Millionen Euro – das ist die Leistung vieler Mitglieder, Freunde und Förderer der Aktion Sonnenschein. Im Laufe der letzten 40 Jahre hat der Förderverein für das Regensburger Kinderzentrum St. Martin mit diesem Geld die medizinische und therapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung, neurologischen Störung oder Entwicklungsauffälligkeit unterstützt. Die Vorsitzende von Aktion Sonnenschein, Dipl. Kffr. Sissi Riebeling, ist der Motor für das „Spendenkraftwerk“ und seit vier Jahrzehnten Garant des überwältigenden Engagements. „Ich bin selbst betroffene Mutter, unser drittes Kind kam aufgrund einer Viruserkrankung mit massiven Einschränkungen auf die Welt. Dank der Therapien im Kinderzentrum und der intensiven Hilfestellung für unsere Familie machte unsere Tochter große Fortschritte, die ihr und auch uns als Familie das Leben sehr erleichterten“, berichtet die Vorsitzende.
Sie ergänzt: „Wir feiern hier heute nicht nur das Engagement von Freunden und Förderern, sondern auch die Menschen, die im Kinderzentrum St. Martin Familien großartig begleiten und mit ihrer Arbeit so viel Gutes bewirken!“
Das Sozialpädiatrische Zentrum St. Martin der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) kann nicht erwähnt werden ohne den Förderverein Aktion Sonnenschein zu nennen. Den 40sten Geburtstag des Fördervereins feiern Freunde und Förderer gemeinsam mit Sozialbürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, Bischöflich Geistlichem Rat (BGR) und Stadtpfarrer Josef Eichinger, dem ersten, ehemaligen ärztlichen Leiter des Kinderzentrums St. Martin, Dr. Bernhart Ostertag, der ehemaligen ärztlichen Leiterin Dipl. med. Angelika Aisch, dem ehemaligen Regensburger AOK-Direktor Richard Deml und der aktuellen Präsidentin des Inner Wheel Clubs Regensburg, Ursula Seewann. Seitens der KJF folgen der erste Vorsitzenden Domkapitular Michael Dreßel, KJF-Direktor Michael Eibl sowie die ärztliche Leiterin von St. Martin, Dr. Christina Kutzer mit der Referentin für Projektentwicklung Astrid Lamby und ihrem ganzen Team der Einladung. „Dank des außergewöhnlichen Einsatzes des Fördervereins und der hoch engagierten Vorsitzenden Sissi Riebeling und dank allen Freunden und Förderern des Vereins können unsere motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kinderzentrum St. Martin die professionelle Arbeit mit betroffenen Familien besonders gut gestalten – dafür ein herzliches Vergelt´s Gott“, so KJF-Direktor Michael Eibl.
„Ein fester Baustein im sozialen Gefüge unserer Stadt“.
Seit der Gründung im Jahre 1982, die auf Initiative des damaligen Leiters Dr. Bernhart Ostertag zusammen mit Sissi Riebeling und dem Träger von St. Martin, der KJF, zurückgeht, haben sich viele Geschäftsleute, Politiker, Privatleute – Menschen mit Engagement – für den Förderverein stark gemacht und sich mit Herzblut zum Wohle der Kinder und Jugendlichen engagiert. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein weiß diesen Einsatz zu schätzen: „Seit 40 Jahren ist die Aktion Sonnenschein ein fester Baustein im sozialen Gefüge unserer Stadt. Wenn es den Verein nicht gäbe, müsste man ihn spätestens heute gründen. Denn hier wird Familien geholfen, die in extrem schwierigen Situationen stecken. Ein Segen! Dafür danke ich dem Verein und allen Spendern ganz herzlich“. Zum Jubiläum hat Dr. Nicolas Maier-Scheubeck, Maschinenfabrik Reinhausen, mit einem 4.000-Euro-Spendenscheck eine besondere Überraschung im Gepäck – gleich noch ein Grund mehr zu feiern! Die Gäste der Feierlichkeiten kommen zudem zu einem besonderen Hörgenuss: Leni und Anna Manz, Bundespreisträgerinnen – jede jeweils in Solo und Trio, zudem bayrische Landespreisträgerinnen und Sonderpreisträgerinnen der Stadt Regensburg – spielen an Geige und Cello Stücke von G.F. Händel, W. Lukoslawski, J. Haydn und F.A. Hofmeister. Das engagierte Team des Kinderzentrums St. Martin rund um Dr. Christina Kutzer bietet Hausführungen durch das sozialpädiatrische Zentrum an. Astrid Lamby singt ein eigens für das Jubiläum geschriebenes Lied vor. Die Inklusionsfirma labora krönt die besondere Feier mit kulinarischen Köstlichkeiten. Und dann lassen alle Aktion Sonnenschein Luftballons in den Himmel fliegen, um dieses schöne Jubiläum sichtbar zu machen.
Alles zum Wohl der jungen Menschen und ihrer Familien
Die Spendengelder von Aktion Sonnenschein halfen in St. Martin ungemein. Über Jahre hinweg wurden damit zusätzliches Diagnostik- und Therapiematerial angeschafft, Projekte für Eltern und Kinder finanziert, z. B. die Heilpädagogischen Waldtage, Sonderförderungen gezahlt, ein Aufenthaltsbereich für Eltern und ihre Kinder, eine Kletterwand und vieles mehr. Der Förderverein hat zudem über die Jahre anteilig Stellen vorfinanziert, um Wartezeiten zu minimieren und den Fachkräften zu ermöglichen, sich mehr Zeit für die kleinen Patienten zu nehmen. „Wir stellen das Kindeswohl und das Wohl der Familien in den Vordergrund, hier ist oft schnelle Hilfe und Unterstützung vonnöten, die durch den Förderverein möglich gemacht wird“, würdigt die ärztliche Leiterin des Kinderzentrums St. Martin, Dr. med. Christina Kutzer, die wertvolle Unterstützung des Fördervereins Aktion Sonnenschein Regensburg e. V.
Und Sissi Riebeling hat weitere Pläne: „Mut machen“ ist ihr Leitspruch für die jungen Patienten und ihre Familien in dieser schweren Lebenssituation. Und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderzentrums „tatkräftig zur Seite stehen“ bei ihrer sehr speziellen Arbeit. Dafür will sie auch weiterhin mit ihren Helferinnen und Helfern Gelder einsammeln.
Weiterführende Informationen zum Regensburger Kinderzentrum St. Martin:
Die Fachkräfte im Sozialpädiatrischen Zentrum behandeln derzeit jährlich etwa 1.800 Säuglinge, Kinder und Jugendliche, die Auffälligkeiten in der Entwicklung, Lern- und Verhaltensstörungen oder auch schwere Behinderungen aufweisen. Ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Team aus den Fachbereichen Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinderpsychologie, Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Heilpädagogik und EEG-Assistenz bietet Kindern und Jugendlichen vom Säuglingsalter bis zu 18 Jahren ärztliche und therapeutische Hilfe an. Diagnostische und therapeutische Schwerpunkte sind: Früherkennung und Frühtherapie, eine Epilepsie-Ambulanz für anfallskranke Kinder und Jugendliche, eine Ambulanz für junge Menschen mit Körperbehinderungen wie zerebrale Bewegungsstörungen, Spina bifida (angeborene Querschnittslähmung) oder Muskelerkrankungen, eine Ambulanz für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsstörungen (z. B. mit Teilleistungsschwächen, Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörungen). In den letzten vier Jahrzehnten wurden etwa 25.000 junge Menschen aus der Oberpfalz, Niederbayern, aus Teilen Mittelfrankens, Oberfrankens und Schwabens behandelt und oft über mehrere Jahre auf ihrem nicht leichten Weg begleitet.
Text: Olga Arnstein