Eine berufliche Perspektive für junge Menschen
null Eine berufliche Perspektive für junge Menschen
Mit einem Tag der offenen Tür für die Netzwerkpartner hat die Lernwerkstatt der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) das 20. Jubiläum ihrer Jugendhilfe gefeiert: Vor zwei Jahrzehnten ging die Maßnahme Modul A an den Start. 434 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte die Lernwerkstatt damit eine berufliche Perspektive und den Start in ein selbstbestimmtes Leben eröffnen. Vor zehn Jahren erweiterte die Lernwerkstatt das Angebot um die Maßnahme Modul A+. Sie richtet sich gezielt an minderjährige unbegleitete Geflüchtete und legt einen besonderen Schwerpunkt auf den Spracherwerb.

Vladislav Perkov, der Leiter der Lernwerkstatt, begrüßte rund 30 Vertreterinnen und Vertreter der Netzwerpartner – die Jugendämter und die Jobcenter von Stadt und Landkreis Regensburg, die Kompetenzagentur der Stadt Regensburg, die medbo Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, die St. Vincent Kinder- und Jugendhilfe, die Wohngruppe Don Bosco, das KAP-Institut, die Jakob-Muth-Schule und die Agentur für Arbeit. „Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, benachteiligte Jugendliche beim Übergang ins Berufsleben zu unterstützen und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen“, so Perkov. 25 Berufe in zehn Ausbildungsbereichen bietet die Lernwerkstatt derzeit an. „Wir geben den jungen Menschen wieder Selbstvertrauen und eine Tagesstruktur, damit sie ihre Talente entfalten können. Ich danke meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich jeden Tag mit hoher Fachlichkeit und viel Einfühlungsvermögen dafür einsetzen. Zugleich soll dieser Tag der offenen Tür auch ein Zeichen der Wertschätzung und des Dankes an unsere Netzwerkpartner sein, die unsere Arbeit erst möglich machen.“
Ein wichtiger und geschätzter Bestandteil der Jugendhilfelandschaft
Ein wichtiger Partner für die Lernwerkstatt ist das Kreisjugendamt. Janine Driessen, die stellvertretende Leiterin des Kreisjugendamts für den Bereich Sozialpädagogik, gratulierte der Lernwerkstatt sehr herzlich zum Jubiläum und bedankte sich für die Zusammenarbeit, die seit vielen Jahren von Offenheit, Verlässlichkeit und großem gegenseitigen Vertrauen geprägt ist: „Wir erleben die Fachkräfte der Lernwerkstatt als engagierte und kompetente Partnerinnen und Partner, die mit viel Herzblut und fachlichem Können die Jugendlichen auf ihrem individuellen Weg begleiten. Die Qualität der Maßnahmen ist durchgängig hoch, und wir wissen unsere Jugendlichen dort in besten Händen. Gerade für uns als Kreisjugendamt ist es von unschätzbarem Wert, eine Einrichtung an der Seite zu haben, die junge Menschen zuverlässig, individuell und mit hoher pädagogischer Kompetenz unterstützt. Diese enge Kooperation ist ein wichtiger und geschätzter Bestandteil der Jugendhilfelandschaft im Landkreis Regensburg.“

Ein Ausweg aus der Schulvermeidung
Seit 13 Jahren kümmert sich die Lernwerkstatt auch gezielt um sogenannte Schulvermeider – junge Menschen, die aufgrund psychischer Probleme nicht am regulären Unterricht teilnehmen können. Bis dahin bestand für diese Zielgruppe eine Versorgungslücke in der Region Regensburg. 102 Jugendliche konnte die Lernwerkstatt seit Beginn des Projekts auf ihrem Bildungsweg begleiten. Bei der Maßnahme „Ich schaff das“ ist die Kooperation mit der Jakob-Muth-Schule von großer Bedeutung. Die Schülerinnen und Schüler werden Lehrkräften der Schule in den Räumen der Lernwerkstatt unterrichtet, um ihnen in einer geschützten Umgebung die Ängste vor dem Schulbetrieb zu nehmen: „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Unsere Schülerinnen und Schüler finden in der Lernwerkstatt optimale Bedingungen. Dabei spielt auch die enge Verzahnung mit den Sozialpädagogen der Lernwerkstatt eine wichtige Rolle und gemeinsam konnten wir schon einige Erfolge im Sinne der jungen Menschen erzielen. Dafür möchte ich mich auch bei den Schulämtern von Stadt und Landkreis Regensburg bedanken, die unsere Arbeit sehr unterstützen.“
Abschließend hatten die Gäste die Gelegenheit, die Einrichtung und die unterschiedlichen Ausbildungsbereiche zu besichtigen. Dabei kamen sie auch mit den jungen Menschen, die in der Lernwerkstatt Bildung und Ausbildung erhalten ins Gespräch.
Text: Sebastian Schmid