Die KJF trauert um Kurt Sennebogen
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Der Straubinger Künstler Kurt Sennebogen ist am 7. Oktober 2022 im Alter von 70 Jahren verstorben. Im Juli 2022 hatte er seine Werke noch in der Galerie St. Klara in Regensburg präsentiert.
Kurt Sennebogen wurde am 23. Januar 1952 in Alteglofsheim geboren. Gehörlos von Geburt an, erlernte er nie das Sprechen, in Straubing besuchte er die Gehörlosenschule und absolvierte im Anschluss eine Ausbildung zum Lederwarenschneider in München. Die Lebensumstände erforderten schließlich einen Aufenthalt im Wohnheim der Barmherzigen Brüder in Straubing. Dort arbeitete er in einer Werkstatt, in der sich ihm Gelegenheit zur künstlerischen Betätigung bot.
Ab 2012 lebte er selbständig in einem Appartement in Straubing, ambulant unterstützt durch die Wohngemeinschaften St. Hildegard der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg e. V. (KJF). Seit 2014 kam er wöchentlich mit dem Zug aus Straubing nach Regensburg ins Atelier Kunst inklusiv der KJF, um sich dort in vertiefter Form künstlerisch auszudrücken und sich weiterzuentwickeln. Dabei erwies er sich als äußerst ideenreich und sicher in der Themenfindung. Er arbeitete mit großer Ausdauer und Konzentration an seinen Werken.
Beim Zeichnen bevorzugte er Pastellkreiden und Filzstifte, in der Druckgrafik den Linol- und Holzschnitt oder auch die Kaltnadelradierung. Weil er aus sich selbst schöpfen konnte, entstanden farbenfrohe, eigenständige und sehr originelle Werke. Im Juli 2022 hatte er noch die Gelegenheit, seine Kunst in der Galerie St. Klara in Regensburg vor Publikum zu präsentieren. Für seine Werke erhielt er den Anerkennungspreis der Lothar-Späth-Förderpreisstiftung und den zweiten Preis beim Kunst.Preis. Ein von ihm gezeichneter Löwe hängt in den Diensträumen von Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
Neben der Kunst spielte Sport eine wichtige Rolle im Leben von Kurt Sennebogen: Er war Deutscher Meister im Kegeln für Menschen mit Behinderung.
"Wir haben einen begeisterten und hochtalentierten Künstler verloren. Er war ein großartiger und warmherziger Mensch. Kurt sprach durch seine Bilder zu uns und wird immer in Erinnerung bleiben", so Renate Höning, die Leiterin des Ateliers Kunst inklusiv.
Text: Sebastian Schmid/Renate Höning