Die Kapelle in ihr
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„Ich habe mich schon lange auf die Ausstellung Die Kapelle in ihr von Ilona Amann gefreut: Es ist wunderbar, wie gekonnt sie mit verschiedenen Materialien spielt“, sagte KJf-Direktor Michael Eibl zum Auftakt der Vernissage in der Galerie St. Klara. Er begrüßte auch die „vielseitige Musikerin“ Birgit Muggenthaler-Schmack, die mit musikalisch den roten Teppich für eine besondere Künstlerin ausrollte.

Die Laudatio und die Einführung in die Ausstellung übernahm die Galeristin, Ethnologin und Hebamme Katharina Höhne: „In den Werken von Ilona Amann geht es oftmals um Heilung und um eine emanzipatorische Entwicklung: Die Entdeckung und Würdigung der Kapelle in ihr, ein Ort, in dem Frieden erfahrbar ist.“ Ilona Amann studierte Textildesign an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Deshalb spielt in ihrer Arbeit die Material- und Symbolsprache des Textilen eine grundlegende Rolle. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als freischaffende Künstlerin Lehrende an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg.

„Die Quelle, Gutes zu tun liegt in uns selbst“
In ihre Kunst fließt auch ihre intensive Erfahrung mit der Natur im Allgäu ein, ihre Kindheit und ihre Erfahrung als Frau und Mutter. Für das partizipative Kunstwerk Everlasting letter forderte Ilona Amann Mütter auf, ihre Gedanken und Gefühle für ihre Kinder in Briefen aufzuschreiben, sich zu trauen diese ans Licht zu bringen. Aus den Briefen entstand ein filigranes Kleid, gestrickt mit den geheimen Botschaften der Mütter an ihre Kinder. „Textile Materialien bieten sich sehr gut an, um Menschen beim Betrachten der Kunstwerke abzuholen: Kleidung ist für uns wie eine zweite Haut, ein Alltagsgegenstand, zu dem jeder eine Verbindung hat“, erklärte Ilona Amann. „In einer immer komplizierter werdenden Welt ist es umso wichtiger, eine positive Ausstrahlung zu entfalten: Die Quelle, Gutes zu tun liegt in uns selbst. Jeder kann bei sich damit anfangen.“
Die Ausstellung ist jeden Sonntag bis einschließlich 3. August 2025 in der Galerie St. Klara, Kapuzinergasse 11, in Regensburg zu sehen, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

Text: Sebastian Schmid