Der Hermannsberg feiert
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Ein doppelter Anlass zur Freude am Hermannsberg: Zuerst wurde die Naturgruppe des Kinderhauses Wiesent eingeweiht, anschließend kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher zum Tag der Begegnung. „Vielfalt ist ein zentraler Kernpunkt allen unseren Aktivitäten“, sagte Evi Feldmeier, Geschäftsführerin der KJF Werkstätten. „Heute sehen wir, dass daraus etwas sehr Schönes entstehen kann.“ Wiesents Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher erinnerte daran, dass es früher bereits eine Kindertagesstätte auf dem Hermannsberg gegeben hatte: „Das haben wir aufgegriffen. Die wunderbare Landschaft zwischen den Ausläufern des Bayerischen Walds und dem Donautal sind der ideale Ort für eine Naturgruppe.“
Pfarrer Johann Baier und Pfarrerin Julia Funke segneten die Naturgruppe, die Kinder und die Mitarbeiterinnen. Baier blickte in seiner Ansprache auf seine eigene Kindheit zurück: „Wir haben Baumhäuser gebaut, am Flieder gerochen und im Bach nach Krebsen gesucht. Nur wer die Schönheit der Natur zu schätzen lernt und Ehrfurcht vor der Schöpfung Gottes entwickelt, wird sich für ihren Schutz einsetzen – dafür sind die Bedingungen hier bestens. Deshalb ist diese Naturgruppe so wertvoll.“ Dem schloss sich Julia Funke, Pfarrerin der Kirchengemeinde Regensburg St. Lukas an: „Kinder sind offen und unvoreingenommen; sie hören auf ihr Herz, von ihnen kann man Vertrauen lernen. Sie fühlen sich wohl, wo die Liebe herrscht.“
Ein Eldorado für die Kinder
In einer kleinen Diskussionsrunde – moderiert von KJF-Direktor Michael Eibl – brachten alle Beteiligten ihre Freude über die Naturgruppe zum Ausdruck: Elisabeth Kerscher erzählte vom ersten Gespräch, das sie mit Evi Feldmeier über die Einrichtung der Gruppe geführt hatte. „Hier haben wir eine hervorragende Möglichkeit, unsere Kinder für Natur- und Umweltthemen zu begeistern. Das entspricht dem Leitbild unserer Gemeinde.“ Für Evi Feldmeier war die Naturgruppe ein wunderbarer Anknüpfungspunkt, um das Bildungshaus Hermannsberg noch bekannter zu machen und noch näher an die Gemeinde heranzurücken – ein sehr gelungenes Projekt, für das alle an einem Strang gezogen haben. Landrätin Tanja Schweiger betonte: „Man sieht, wie wichtig es ist, ein gemeinsames Ziel zu haben. Es ist ein Eldorado für die Kinder entstanden, in dem sie sich rundum wohlfühlen können.“
Kochlöffel oder Zauberstab?
Die Leiterin des Kinderhauses Wiesent, Katrin Kerscher, umriss kurz die pädagogische Arbeit: „Wir beschäftigen uns viel mit zweckfreien Naturmaterialien: Sie fördern die Kreativität der Kinder – schließlich muss immer ausgehandelt werden, ob ein Stock zum Kochlöffel oder zum Zauberstab wird. Die Begegnungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Hermannsberg sind für beide Seiten eine Bereicherung.“ Auch Eltern und Kinder sind begeistert: „Das Konzept hat uns allen gleich zugesagt: Hier haben die Kinder viel Freiraum und können sich ideal entfalten – es geht kaum schöner“, meint Christoph Wasinger, Mitglied im Elternbeirat.
Werkstatträtin Erika Stelz findet die Verbindung aus Haus Hermannsberg und Kindertagesstätte wunderbar: „Die Kinder gehen offen und ohne Vorurteile auf Menschen mit Behinderung zu, denn herrscht es eine besondere Atmosphäre, mit sehr lieben Menschen.“ Das sagt auch Mitarbeiterin Anna Schmalhofer: „Wenn ich das Mittagessen für die Kinder in die Gruppe bringe, dann blicke ich nur in glückliche Gesichter – einfach toll.“
Nach der Eröffnungsfeier hatten die KJF Werkstätten und die Gemeinde Wiesent zum Tag der Begegnung eingeladen: Viele Bürgerinnen und Bürger kamen auf den Hermannsberg, um Kaffee und Kuchen ein paar schöne Stunden zu verbringen, aus dem Hofladen ein Schmankerl mitzunehmen und das frisch gebackene Brot aus dem neuen Holzofen zu probieren. Für die Kinder gab es ein vielfältiges Programm – Schubkarren-Rennen, Bastel oder Feuermachen. Die Gäste nutzten auch die Gelegenheit, um sich über das Bildungshaus Hermannsberg zu informieren oder mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.
Text: Sebastian Schmid