Schick Dein Lächeln auf die Reise – schick es in die Welt

Zehn Stimmen für ein "Hallelujah" – RolliGang meets "Rock'n'Roses"

Wenn der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen am Sonntag in der "Alten Mälzerei" unter dem bunt gemischten Publikum gewesen wäre, hätte er mit Sicherheit eifrig mitgeklatscht. Und das nicht nur, als die RolliGang aus München gemeinsam mit Wolfgang Schubert, Joe Puschek & Friends "sein Hallelujah" als bindendes Element und emotionalen Höhepunkt auf die Bühne brachten.

Zwei Stunden "Hopes, Words and Music" waren bei der elften Auflage von "Rock'n'Roses", der gemeinsamen Veranstaltung der Katholischen Jugendfürsorge und des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg – unterstützt von KrebeKi und der Stadt Regensburg – angekündigt worden. Fast wäre das inklusive Konzert nach dem Tod des Frontmannes der RolliGang im Juli 2022 abgesagt worden.

"Ein Lächeln ist ein Aufputschmittel und kostet keinen Cent." – Schon als Religionslehrer René Vollmer die RolliGang 2001 an der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte ins Leben rief, ging er mit viel Idealismus an dieses Projekt heran. Diesen Idealismus konnte er sehr gut auf die Formation übertragen. Mit besinnlichen Gedanken zur Liebe, zur Gemeinschaft und zum Frieden verband er die verschiedenen Musikstücke seiner Schützlinge in der "Alten Mälzerei".

"Schick ein Lächeln auf die Reise und schick es in die Welt, wie ein Zauberwort wirkt es fort und fort, weil es froh macht und erhält...", so einer der neun Songs, bei denen die RolliGang ihr breites Repertoire zeigte. Normalerweise tritt die inklusive Band 60 Mal im Jahr auf. Aufgrund des Schicksalsschlages im Sommer war die Entscheidung gefallen, in Regensburg ruhigere Töne anzustimmen. "Heilig", "Gloria", "Gott geht mit Dir", "Gemeinschaft", die Friedenshymne und ein traditioneller Zulu-Song ("Hamba Kahle") "Dein Licht erleuchte die Nacht" standen vor der dann doch sehr belebten Zugabe mit dem Gabalier-Abräumer "Hulapalu" und dem gemeisamen "Hallelujah".

Rock `n´Roses klopft mit Herz und Bluesrock an der musikalischen Himmelspforte

Als sich der musikalische Spannungsbogen, den Wolgang Schubert, Joe Puschek und Friends über neun unterschiedlichste Songs von "Sounds of Silence" (Simon & Garfunkel" bis – passend – "Hey Joe" (Jimi Hendrix) aufgebaut hatten, im "Knockin´on Heavens Door" entlud, war das Publikum in der "Alten Mälzerei" entfesselt und fasziniert zugleich. Jeder der fünf Musiker brachte sich professionell wie unaufdringlich mit seiner stärksten Seite in ein gemeinsames Ganzes ein, das das Prädikat "wertvoll" verdient, nicht nur im Sinne der Musik, sondern auch für das Publikum. Wenn Mitsingen und Mitklatschen als Indikatoren für den Erfolg des Nachmittags herangezogen werden dürfen, dann darf noch ein "groß" davorgesetzt werden. "Großer Erfolg!" – und danke an die Macher!