Das Licht des Glaubens emporhalten
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Mit dem Gruß des auferstandenen Herrn „Pax vobis“ begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer zahlreiche Mitfeiernde im Regensburger Dom St. Peter zur Feier der Heiligen Messe am Ostersonntag. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Domchor der Regensburger Domspatzen und Domorganist Dr. Franz Josef Stoiber an der Orgel. Die Messe wurde in lateinischer Sprache gefeiert, eine Lesung vorgetragen in Englisch, die Fürbitten in Deutsch, Tschechisch, Portugiesisch sowie Englisch und das gesungene „Kyrie eleison‟ in griechischer Sprache, denn die frohe Botschaft versöhnt und eint alle Christen, unabhängig von Sprache und Herkunft.
Erfreut, dass trotz der Zeitumstellung so viele Gläubige am Ostersonntag in den Regensburger Dom St. Peter gekommen waren, sprach Bischof Rudolf über die Bedeutung des heutigen Hochfestes: „Ostern bringt nicht nur in diesem Jahr zufällig die Zeitumstellung, sondern führt mit Christus die wahre Zeitenwende herauf. Nicht ohne Grund berechnen wir unsere Jahre nach seiner Geburt; und Ostern sagt uns, er macht alles neu, er schenkt uns Zukunft und Hoffnung“, so der Regensburger Oberhirte. „Hoffnung und Kraft zur Auferstehung aus aller Traurigkeit und Kummer gerade für alle die, denen Krieg, Terror oder Krankheit die Jugend geraubt haben“, erbat Bischof Rudolf für die Menschen in schwierigen Situationen.
Das Licht des Glaubens emporhalten gleich dem Osterkerzenleuchter
Zu Beginn seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf den neuen Osterkerzenleuchter ein, der in der Osternacht erstmals zum Einsatz kam und den alten, barocken Kerzenständer ablöst, welcher nichts spezifisch „osterleuchterhaftes“ an sich gehabt habe. Der neue Leuchter, gefertigt vom Künstlerehepaar Susanne und Bernhard Lutzenberger, füge sich durch seine Transparenz gut in das Bild neben Altar und Ambo ein und bilde mit seinen floralen Mustern einen Übergang zu dem österlichen Blütenmeer an seinem Fuße, so die Beschreibung des Regensburger Bischofs. Schon seit der Antike gehören Osterkerzenleuchter zu den Elementen, die das Osterfest in besonderer Weise herausheben. Ein imposantes, sechs Meter hohes Beispiel hierfür befindet sich in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom, wo Bischof Rudolf im Sommer mit viereinhalb Tausend Ministranten aus dem Bistum Regensburg die Heilige Messe feiern wird.
Die Hauptaufgabe des Osterkerzenleuchters sei aber in erster Linie das Emporheben der Osterkerze und deren Licht. Die Lichtsymbolik sei eines der Elemente, die uns die Osterbotschaft nachvollziehbar vermittelt, wo Worte allein sie niemals ausschöpfen oder ganz transportieren könnten, so Bischof Rudolf. „Das österliche Licht ist ein Licht, das uns innerlich hell und froh machen will“. An der Osterkerze, die in den 50 Tagen der Osterzeit brennt, werden Taufkerzen entzündet und sie brennt auch beim Requiem, auf dass das ewige Licht sowohl in den Getauften als auch für die Verstorbenen leuchte. Und auch in der Politik im Hinblick auf die anstehenden Europawahlen solle das Licht des Glaubens, „die Seele Europas“, berücksichtigt werden. „Denn nur ein vitales Christentum wird die Kraft haben, die zu uns kommenden Kulturen zu integrieren und so Europa zu gestalten“, so der Regensburger Oberhirte.
Päpstlicher Segen und persönlicher Dank
Seine Predigt zum Ostersonntag beendete Bischof Voderholzer mit dem Aufruf: „Verstecken wir es nicht, das Licht des Glaubens, sondern stellen wir es auf den Leuchter, damit alle es sehen können und davon Trost, Sinn und Orientierung empfangen.“ Nach der Erteilung des päpstlichen Segens, segnete der Regensburger Bischof noch die mitgebrachten Speisen und wünschte zum Schluss allen Anwesenden persönlich ein frohes Osterfest. Sein besonderer Dank galt den Domspatzen, die ab dem Palmsonntag die ganze Woche „das Evangelium und unseren Glauben so richtig zum Leuchten gebracht haben“, so Bischof Rudolf. Als Anerkennung dafür, erhielt jeder Domspatz vom Bischof einen Osterhasen und seinen persönlichen Dank.
Text: Thomas Oberst / jas