Bayrischer Besuch in Buttenhausen
null Bayrischer Besuch in Buttenhausen
Münsingen-Buttenhausen (bd) — Ludwig Hirtreiter und Christina Kerscher arbeiten im Regensburger Atelier Kunst inklusiv, das von der Künstlerin und Heilpädagogin Renate Höning geleitet wird. Durch einen Fernsehbeitrag über das Living Museum Alb kam Höning auf die Idee, als Artists in Residence für eine Woche im Lautertal Quartier zu beziehen. Museumsleiterin und Kunsttherapeutin Sarah Boger nahm die Anfrage der Heilpädagogin gern an. So kamen mit Ludwig Hirtreiter und Christina Kerscher erstmals eine Künstlerin und ein Künstler mit Behinderung als Artists in Residence ins Living Museum Alb der BruderhausDiakonie Buttenhausen.
Artist in Residence bedeutet, als Künstler oder Künstlerin für einen begrenzten Zeitraum als Gast in einem Künstlerhaus mitzuwirken. Hirtreiter ist Maler. Im Living Museum Alb begann er sogleich, andere Künstler und Mitarbeiterinnen zu porträtieren. Es entstanden sehr originelle Bilder. Neu für sich entdeckte er das Theaterspielen, das ebenfalls im Living Museum Alb angeboten wird. Die zahlreichen Requisiten hatten es ihm angetan.
Kerscher und Höning zeigten in einem Workshop, wie Kunstwerke aus Papier, Farben und Wachs mittels einer Ritztechnik hergestellt werden können. Der Austausch unter Künstlerinnen und Künstlern mit und ohne Behinderung ist im Living Museum Alb Programm – wöchentlich in einem offenen Atelier und immer wieder auch mit Kunstschaffenden von außen. „Wenn Menschen bei uns sind, bleibt immer etwas da“, sagte Boger. Einige ihrer Kunstwerke, neue Ideen und die Möglichkeit auf einen Gegenbesuch.
Einen finanziellen Zuschuss zu der Reise der drei Gäste gab die Katholische Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg. Das Atelier Kunst inklusiv in Regensburg ist der KJF angegliedert. In dem Atelier können Menschen mit geistiger Behinderung ihr künstlerisches Potenzial entwickeln.
Höning war vom „tollen Team“ des Living Museums Alb begeistert, von der Vielfältigkeit des künstlerischen Schaffens mit Malerei, dreidimensionalem Gestalten, Lyrikwerkstatt, Theaterspiel und Naturatelier samt Tiergestützter Pädagogik. „In Regensburg organisiere ich alles allein“, sagte sie. „Hier in Buttenhausen ist es ein richtiges Miteinander auf Augenhöhe.“ Es sei so ein Gewinn, wenn künstlerisch zusammengearbeitet werde.
Text: Sabine Steininger