null Bayernweit spitze! Ein Paradebeispiel für ehrenamtliches Engagement

Mitmenschlichkeit und Ehrenamt haben im Landkreis Rottal-Inn ein Gesicht. Es ist das Gesicht der Aktionsgemeinschaft KIND IN NOT, einer Gebietsvereinigung der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg e. V. Die soziale Infrastruktur im Landkreis wäre nicht das, was sie heute ist, ohne das herausragende Engagement all jener Menschen, die vor 50 Jahren und 50 Jahre hindurch Unglaubliches geleistet haben. Dies würdigte MdL Josef Zellmeier als Ehrengast der Jubiläumsfeierlichkeiten in seiner Festrede.

Festgottesdienst in der Eggenfeldender Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender der KJF, und Stadtpfarrer Egon Dirscherl (Konzelebrant) (Foto: Christine Allgeyer)


Aus dem Geist christlicher Nächstenliebe entstanden

Domkapitular Michael Dreßel stellte dem feierlichen Gottesdienst zum Jubiläum in der Eggenfeldener Stadtparrkirche St. Nikolaus seinen Dank voran. Dieser galt den „wackeren Zeitgenossen, die vor 50 Jahren festgestellt haben, dass etwas fehlt: eine Gemeinschaft, die sich für Kinder mit Einschränkungen und Menschen, die in Nöten sind, einsetzt. Dieses Anliegen wurde durch 50 Jahre hindurchgetragen.“ Die Vorstandsmitglieder von KIND IN NOT und die Einrichtungsleitungen der Eggenfeldener KJF-Einrichtungen und Dienste waren zusammengekommen, um ihr Jubiläum würdig zu begehen. Stadtpfarrer Egon Dirscherl war als Konzelebrant im Einsatz. In ehrendem Andenken an den Gründer von KIND IN NOT, Franz Randak, erinnerte Domkapitular Dreßel an die Gründungsversammlung 1974 im Gruberbräu mit über 100 Bürgerinnen und Bürgern. Aus dem Geist christlicher Nächstenliebe sei KIND IN NOT damals entstanden, so Dreßel: „Jesu Wort und sein Handeln sind seit 50 Jahren der Maßstab für Kind in Not.“


„Kind in Not ist einmalig und bayernweit spitze!“

KJF-Direktor Michael Eibl wendete sich in seinem Grußwort an den Vorstand und die Mitglieder von KIND IN NOT: „Wir sagen Ihnen von ganzem Herzen Danke. Kind in Not ist bayernweit spitze. Es ist einmalig, was hier im Landkreis entstanden ist. Die Gründer Franz Randak und Prälat Dr. Josef Schweiger, damals Direktor der KJF und heute Ehrenvorsitzender der KJF, und alle die folgten, haben seit Jahrzehnten zum Wohl von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und ihren Familien Unglaubliches geleistet.“ KJF und KIND IN NOT hätten in wunderbarer Partnerschaft für den Landkreis Rottal-Inn bayernweit Herausrangendes geschaffen“, so Eibl. Er benannte die Summe aller finanziellen Unterstützungsleistungen in den vergangenen 50 Jahren auf insgesamt 4,78 Mio. Euro. Was für eine Leistung!

v.li.: Ehrenvorsitzender von KIND IN NOT Dr. Stephan Gaisbauer, Geschäftsführerin Gerlinde Fechtner, Vorstandsvorsitzender Josef Auer, MdL Josef Zellmeier, KJF-Direktor Michael Eibl, Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender der KJF.

MdL Josef Zellmeier, begrüßt von KJF-Direktor Michael Eibl als Haushaltspolitiker mit Herz und verlässlicher Partner, selbst in vielen Vereinsvorstandschaften ehrenamtlich tätig, weiß um die Herausforderungen zum Erhalt der ehrenamtlichen Strukturen. Er stellte in seiner Festrede zum 50-jährigen Jubiläum von Kind in Not heraus: „Bayern gilt als die Hochburg des Ehrenamts in Deutschland.“ Doch werde es schwierig, auch in Zukunft Ehrenamtliche zu gewinnen. Anders als in der Zeit des Babybooms und des Ausbaus der Vereine und Organisationen könnten heute insbesondere junge Menschen nicht mehr begeistert und langfristig gebunden werden. „Ich habe deshalb großen Respekt und spreche Ihnen allen mein Kompliment aus“, so Zellmeier, „dass Sie über 50 Jahre hinweg durchgehalten haben.“ Was das Ehrenamt leiste, könne keine hauptamtliche Struktur bieten oder der Staat alleine leisten. „Besonders im ländlichen Raum ist das gesellschaftliche Engagement im Ehrenamt wichtig“, stellt er weiter heraus. Kompetenzen, die man im Ehrenamt erwerbe, seien prägend und wertvoll. „Wir müssen den Weg weitergehen und für alle Menschen, die Hilfe benötigen, die mit uns leben und zu uns gehören, das Beste tun. Das ist, wofür Sie sich seit Jahrzehnten engagieren. Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen dies auch weitere 50 Jahre gelingt und Sie neue Mitglieder gewinnen“, so Zellmeier weiter.


„Schier Unglaubliches geleistet!“

So würdigte der Vorsitzende von Kind in Not, Josef Auer, die wertvolle Arbeit der in der Aktionsgemeinschaft und den KJF-Einrichtungen tätigen Menschen. Als Ehrengäste begrüßte er beim Jubiläum die stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner, Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber, Stadt- und Gemeinderäte, aus dem Vorstand und Verwaltungsrat der KJF Domkapitular Michael Dreßel, KJF-Direktor Michael Eibl, Dagmar Dengel und Dr. Stephan Gaisbauer, der zugleich auch Ehrenvorsitzender von Kind in Not ist, sowie Ehrenmitglied Otto Geier und alle Vorstandmitglieder von Kind in Not. Er bedankte sich für die Treue der Mitglieder von Kind in Not: „Was hier geleistet wird, ist unglaublich und großen Respekt wert“, so Auer. Sein Dank galt im Besonderen der Schatzmeisterin von Kind in Not Monika Bachmeier, den stellvertretenden Vorsitzenden Reserl Sem (MdL a.D.) und Manfred Weindl (Jugendamtsleiter), der Geschäftsführerin Gerlinde Fechtner, allen Einrichtungsleitungen in der Region und dem Direktor der KJF, Michael Eibl.

Mit Blick auf die Zukunft von Kind in Not stellte der Vorsitzende Josef Auer heraus: „Eine wichtige Aufgabe unserer Mitglieder ist es für unsere soziale Gemeinschaft zu werben und die Wertefindung und Werteorientierung junger Menschen zu fördern, damit Kind in Not auch in Zukunft auf eine breite Basis bauen kann. Denn die Leistungen von Kind in Not sind von unermesslichem Wert.“ Josef Auer benennt sie; darunter sind etwa Einzelfallhilfen, die Förderung der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der KJF, Zuschüsse für nicht finanzierte Heil- und Therapiematerialien und die Förderung von Projekten in den Einrichtungen der KJF im Landkreis Rottal-Inn.

Auch während der Coronakrise erfuhr KIND IN NOT auf breiter Basis Unterstützung und Zuspruch. So konnten gerade in diesen herausfordernden Zeiten weiterhin Spenden eingesetzt werden. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sowie deren Angehörige erhielten unbürokratisch notwendige Hilfe. Allein von 2018 bis 2022 hat KIND IN NOT nach ihrem Motto „Aktiv für den Landkreis Rottal-Inn“ über 500.000 Euro ausgegeben, um in bewährter Weise Hand in Hand mit der Katholischen Jugendfürsorge weiterhin auf der Seite junger und hilfsbedürftiger Menschen zu stehen. Der Verein „Kuratorium Rupertihilfe Rottal-Inn e. V.“ unterstützt die Aktionsgemeinschaft KIND IN NOT und hat eine beachtliche finanzielle Spende für den Anbau des Franz-Randak-Hauses zugesagt.

Text: Christine Allgeyer