„Zwölf“ in der Galerie St. Klara der KJF
null „Zwölf“ in der Galerie St. Klara der KJF
„Mit der Kalligrafie-Ausstellung von Johann Maierhofer erweitern wir die Themenvielfalt unserer Galerie St. Klara, denn es geht uns um die Vielfalt der Künstler und um eine große Bandbreite der Kunst“, so Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg, bei der Ausstellungseröffnung „Zwölf“. Die Vorstellung des Künstlers übernahm Rudolf Rappenegger, Restaurator und Kirchenmalermeister sowie Leiter der Restaurierungswerkstätten des Diözesanmuseums. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Liederpoet Fredman und es gab kleine Leckerbissen und Getränke von der labora gemeinnützige GmbH, Regensburg

„Über Jahre hinweg sprachen mich immer wieder Texte an, die ich „sinnfrei“ kalligrafierte. Irgendwann merkte ich, dass alle auf hochwertigem Papier und in einem gleichen Format entstanden sind und irgendwann war es dann ein fertiges Sujet. Als die Ausstellung dann vereinbart war, legte ich die Reihenfolge fest. Das alleine war schon ein kreativer Akt. Ich verteilte die Arbeiten, und nach einer viertel Stunde war mir, als ob die Arbeiten sich ihre Reihenfolge selber aussuchten“, so Johann Maierhofer zu der Entstehung seiner Kalligrafie-Kunstwerke. Zum Ausstellungsort ergänzte er: „Die Galerie St. Klara beherbergt zum einen Kunst und ist zum anderen vom geistigen Hintergrund der KJF ideal geeignet für die Inhalte dieser Arbeiten.“

Herzenswunsch geht in Erfüllung
Mit der Ausstellung der zwölf Arbeiten geht ein Herzenswunsch des Künstlers in Erfüllung. Hinter Titeln wie „Mut, Freiheit, Licht“, „See me beautiful“ und „Gottes Bleistift“, befinden sich Texte, die raum- und zeitüberdauernd aus Welten sind, welche eine geistige Grundlage für eine freies Zusammenleben in Frieden sind. Texte gegen die Ausgrenzung, für das Enthaltensein von allem in allem. Inklusion und Intersein. Zusätzlich werden im Raum noch fünf weitere Arbeiten präsentiert. Auf die Frage, was seine Kunst für ihn bedeute, antwortet Maierhofer: „Kalligrafie ist Bewegung in Raum und Zeit, ausgedrückt mit Körper und Geist: Der Geist führt, der Körper folgt. Mit jedem Strich bewegen wir uns in Raum und Zeit: Druck und Loslassen ist die Höhe, Nähe und Distanz der Formen zueinander die Länge und Breite und die Geschwindigkeit der Bewegung erfolgt in einem Zeitrahmen (der vielleicht nur Illusionär ist). So ist jeder Strich für sich ein Leben für sich.“
Johann Maierhofer
Johann Maierhofer ist in Neunburg vorm Wald geboren und lebt seit über dreißig Jahren in Regensburg. Als Kalligraf gibt er bundesweit Seminare. In den 2000ern schrieb er verschiedene Fachbücher zum Thema. Seine Arbeiten präsentierte er unter anderem im Schriftmuseum Bartlhaus bei Linz, an der Uni Regensburg und an der Akademie der Künste in Sankt Petersburg. Gemäß seinem Postulat „Kalligrafie ist Bewegung in Raum und Zeit, ausgedrückt mit Körper und Geist in der Beherrschung von Nähe und Distanz, Druck und Loslassen, schnell und langsam“ sind Bewegungstrainings Schwerpunkt seiner Arbeit in den letzten Jahren geworden. Wahrnehmung, Sinnesschärfung und Körperarbeit werden dabei in Einklang gebracht: Der Geist führt, der Körper folgt.
Die Ausstellung „Zwölf“ ist jeden Sonntag ab 28. September bis einschließlich 2. November 2025, jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Text: Olga Arnstein