null 20 Jahre labora gemeinnützige GmbH

Vor 20 Jahren haben Pioniere die labora – Integrationsfirma wie es damals hieß – ins Leben gerufen. Dies folgte auf die 1996 im Regensburger Gewerbepark gegründete Ausbildungseinrichtung lernwerkstatt, in der die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) benachteiligten jungen Menschen berufliche Orientierung und Ausbildung anbot.

Zahlreiche Gäste waren zur Jubiläumsfeier gekommen. Unter ihnen auch (v.l.n.re.hintere Reihe): KJF-Abteilungsleiter für Jugendliche und Erwachsene, Johannes Margin; Vorsitzender der KJF, Domkapitular Michael Dreßel und Leiter des Inklusionsamtes der Region Oberpfalz, Wolfgang Eberl. In der vorderen Reihe: Direktor der Bezirksverwaltung Oberpfalz, Dr. Benedikt Schreiner; vor ihm KJF-Abteilungsleiter für Finanzen, Wolfgang Berg; Stadträtin Bernadette Dechant, KJF-Vorsitzende Dagmar Dengel, KJF-Direktor Michael Eibl, Geschäftsführer der labora gemeinnützige GmbH, Sven Vogl und Küchenleiterin Monika Konrad (Foto: Olga Arnstein)

Die Jubiläumsfeier began mit einem geistlichen Impuls des Vorsitzenden der KJF, Domkapitular Michael Dreßel, in der Kirche St. Matthias. Danach ging es in der Galerie St. Klara weiter. „Pioniere in der KJF denken groß und immer aus der Perspektive der Menschen, für die sie erforderliche Angebote schaffen, damit diese selbstständig ihr Leben meistern können. So lag es nahe, zusätzlich zur beruflichen Bildung und Ausbildung für Menschen mit Handicap ein Beschäftigungsangebot zu schaffen. Die Geburtsstunde der Integrationsfirma labora war nicht weit! labora bietet seit 20 Jahren sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit einem Handicap“, so Direktor Michael Eibl in seiner Begrüßung. Zum Jubiläum gratulierte auch Landrätin Tanja Schweiger: „Labora als Inklusionsfirma leistet einen richtungsweisenden Beitrag dazu, Menschen mit Behinderung fest in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Ich bedanke mich herzlich für Ihr nunmehr bereits seit zwei Jahrzehnten bestehendes, unermüdliches Engagement und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!“

Den Wünschen schließt sich der Leiter des Inklusionsamtes der Region Oberpfalz, Wolfgang Eberl, an und betont: „Inklusionsbetriebe wie die labora sind Unternehmen, die insbesondere Menschen mit Behinderung, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben, eine berufliche Chance geben. Das Inklusionsamt unterstützt diese Betriebe finanziell, damit diese im Wettbewerb mit anderen Anbietern wirtschaftlich bestehen können. Denn Teilhabe am Arbeitsleben ist ein wichtiger Bestandteil für eine umfassende Inklusion von Menschen mit Behinderungen.“

Geschäftsführer Sven Vogl liebt seine Arbeit in der labora. Er ist ein Netzwerker, schätzt zum Beispiel die Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen wir Retex und ist dankbar für langjährige stabile Kundenbeziehungen. „Unser Fokus lag und liegt auch zukünftig auf der Aufgabe der Integration von Menschen mit Behinderung auf den Arbeitsmarkt“, stellt er heraus, „hier leistet die labora als Sprungbrett oder als dauerhafte Arbeitgeberin eine wichtige Arbeit mit der KJF als tatkräftiger Gesellschafterin“, so Vogl.

KJF-Direktor Michael Eibl (ganz rechts) gratuliert und dankt  Mitarbeitern des labora-Teams um Geschäftsführer der labora gemeinnützigen GmbH, Sven Vogl (2ter von re.) und Küchenleiterin Monika Konrad (3te von re.) für ihren täglichen Einsatz. (Foto: Olga Arnstein)

Teilhabe am Arbeitsleben mit hohen Qualitätsstandards

labora verfolgt den Zweck, Arbeitsplätze am allgemeinen Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Ziel ist es, dass jeder Mensch einen geeigneten Arbeitsplatz mit sinnerfüllendem Inhalt bekommt. Ein barrierefreier Zugang zur Arbeit und zum konkreten Arbeitsplatz ist entscheidend für eine gelingende Integration. Das Arbeitsumfeld wird für die Beschäftigten mit Handicap so gestaltet, dass ihnen eine erfolgreiche Arbeitsausführung möglich ist. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter erfährt die gleiche Wertschätzung, unabhängig von der Leistungsfähigkeit, Lebensgeschichte, Benachteiligung, Kultur, Religion und Überzeugung. Jede und jeder ist ein wichtiger Teil des Betriebes, damit die Arbeitsabläufe erfolgreich durchgeführt werden können.

„Meine Leistung und ich als Mensch werden wertgeschätzt“

„Aufgrund meines Handicap musste ich mir vor sechs Jahren einen neuen Arbeitsplatz suchen. Ich bin sehr froh, dass ich seither bei der labora arbeite und ein Teil des Teams bin. Ich fühle mich zum ersten Mal, für meine Arbeitsleistung und als Mensch, wertgeschätzt. Es wird auf die jeweiligen Probleme und Situationen der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geachtet und versucht die für beide Seiten beste Lösung zu finden und umzusetzen. Das Arbeitsklima ist meistens ruhig und gut gelaunt. Wenn ich ein Problem oder einen Wunsch habe, gibt es immer ein offenes Ohr von Seiten der Vorgesetzten und des gesamten Teams“, berichtet eine Mitarbeiterin der labora.

Qualität und Kundenzufriedenheit haben hohe Priorität.

Und dieses Rezept funktioniert einwandfrei. So berichtet Sarah Weber, Einrichtungsleiterin des Alten- und Pflegeheims Johannesstift: „Seit sechs Jahren stellt die Firma labora die tägliche ausgewogene Essensversorgung unserer Bewohner sicher. Durch die angebotene regionale Menüauswahl ist die Zufriedenheit unserer Bewohner groß. Sollte sich doch einmal ein Problem ergeben, haben wir bei labora stets kompetente Ansprechpartner, die gemeinsam mit uns eine für alle akzeptable Lösung erarbeiten. Sonderwünschen zu Veranstaltungen und besonderen Festlichkeiten wird stets offen begegnet und diese innerhalb der Rahmenbedingungen soweit möglich erfüllt. Wir bedanken uns daher für die gute Zusammenarbeit und freuen uns darauf, weiterhin von labora beliefert zu werden.“

Markt und Mensch im Blick

So lautete 2009 das Motto für die labora, als diese expandierte. Und das gilt auch heute noch und insbesondere nach den schweren Jahren der Pandemie, welche die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften vieler Betriebe und so auch der labora erheblich beeinträchtigte. An den Start ging die labora mit den Abteilungen Metall, Elektromontage und Maler. Für den wirtschaftlich sicheren Betrieb erfolgte bereits vor der Pandemie deren Schließung und Fokussierung auf die Abteilungen Hausmeisterservice, Dienstleistungen und Catering mit bis zu ca. 1.200 Essen täglich. Relativ neu ist der Geschäftszweig Elektrogeräteprüfung hinzugekommen. Aktuell arbeiten circa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit bei der labora.

Text: Christine Allgeyer, Olga Arnstein

Video: Armin Wolf