null 10 Jahre Jugend- und Familienzentrum Kontrast

Gemeinsam interkulturelle Vielfalt (er)leben

Was vor mehr als fast 30 Jahren mit zwei Containern auf einem Schulhof begann, ist heute als Anlaufstelle für Familien und Jugendliche am Hohen Kreuz in Regensburg nicht mehr weg zu denken: das Jugend- und Familienzentrum Kontrast. Dieser Ort der Begegnung ist eine Besonderheit in Regensburg, da hier zwei Einrichtungen und zwei Träger unter einem Dach sind: die Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) und die Stadt Regensburg. Mit einem Tag der offenen Tür wird das 10-jährige Jubiläum des neuen Hauses gefeiert. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein machte in ihrem Grußwort deutlich: „Das Jugendzentrum Kontrast ist ein wichtiger Baustein im sozialen Gefüge am Hohen Kreuz. Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Arbeit der KJF, die seit 10 Jahren an diesem Ort stattfindet. Mit zahlreichen Angeboten für alle Altersklassen bereichert und belebt es den Regensburger Osten. Besonders die großen Außenanlagen mit ihrem Sportangebot helfen den Jugendlichen aus verschiedenen Nationen und Kulturkreisen bei der Integration“.

KJF-Direktor Michael Eibl, Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, Anja Arndt-Grundei, Leiterin des Referats Migration und Integration in der KJF, die Leiterin des Familienzentrums Katja Ferstl und Leiter des Jugendzentrums Matthias Berger (Foto: Olga Arnstein)

„Als Familienstützpunkt ist unser Jugend- und Familienzentrum Kontrast Anlaufstelle, Begegnungs- und Kommunikationszentrum für regelmäßig bis zu 30 Nationalitäten. Im Schnitt besuchen im Jahr über 10.000 Kinder, Jugendliche, sowie viele Mütter – aber auch Väter das Jugend- und Familienzentrum Kontrast. Sie nutzen bei uns Bildungsangebote und pflegen Sozialkontakte. Kontrast steht für sozialen Frieden im multikulturellen Kontext, für die Stärkung von Familien und ihrer Kinder“, so Michael Eibl, Direktor der KJF. „Für diese wertvolle Arbeit danke ich unseren Kolleginnen und Kollegen hier im Kontrast, den Leitungen Katja Ferstl und Matthias Berger sowie Anja Arndt-Grundei als zuständige Referatsleitung Integration und Migration. Deren erfolgreiche Teamarbeit ermöglicht diese bunte Vielfalt unter einem Dach“. Eibls Dank galt überdies der Stadt Regensburg, dem Amt für kommunale Jugendarbeit und dem Amt für Jugend und Familie für die Finanzierung ebenso wie den vielen Förderern der Stadt Regensburg, den vielen Ehrenamtlichen und Honorarkräften. „Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders in den letzten beiden Pandemiejahren mit viel Kreativität gemeistert haben, ist aller Ehren wert“, stellte Eibl heraus, „und mit treuen Spendern wie etwa Meine Bank, VR Bank Niederbayern-Oberpfalz und Helfende Hände Zukunft für Kinder und Jugendliche e. V. können wir jährlich den „Mama lernt Deutsch-Kurs“ anbieten.“

Anja Arndt-Grundei, Leiterin des Referats Migration und Integration in der KJF, schloss sich Eibls Dank an: „Mit der Stadt Regensburg pflegen wir seit vielen Jahren eine zuverlässige und kooperative Zusammenarbeit. Dafür möchte auch ich mich im Namen meines Teams recht herzlich bedanken. Das Programm, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die vielen Ehrenamtlichen und Honorarkräfte immer wieder auf die Beine stellen, macht die Besucherinnen und Besucher von jung bis alt glücklich,“ so Arndt-Grundei.

 

Interkulturelle Begegnungsstätte für Generationen

Ein Schwerpunkt der Arbeit im Jugendzentrum und im Familienzentrum war und ist in all den Jahren die Integration, die Förderung des Miteinander und des sozialen Friedens im Stadtviertel. Die zahlreichen Veranstaltungen, Projekte und Angebote in den beiden Einrichtungen waren und sind immer so ausgerichtet, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur die Möglichkeit hatten, miteinander in Kontakt zu kommen. So liegt im Jugendzentrum der Schwerpunkt auf der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 27 Jahren haben die Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Sie können verschiedene Sportarten betreiben, erlebnispädagogische und musisch-kreative Angebote ausprobieren oder einfach die Rückzugsmöglichkeit des offenen Treffs nutzen. Darüber hinaus versteht sich die pädagogische Arbeit des Jugendzentrums auch darin, Jugendliche in ihrer Eigenverantwortung, in ihrem ehrenamtlichen Engagement und ihrem sozialen Miteinander zu fördern und zu stärken. Das Familienzentrum als ein Ort der Begegnung und Kommunikation begleitet Eltern in allen Lebenslagen, berät und informiert sie in Erziehungsfragen, unterstützt und fördert die (früh-) kindliche Erziehung. Als sehr wichtigen Beitrag zur Integration der Familien wird seit Eröffnung des Hauses der Mama lernt Deutsch-Kurs angeboten, in dem Mütter ein offizielles TELC (The European Language Certificates)-Zertifikat erwerben können. Ihre Kleinkinder werden während der Kurszeit betreut.

Beim Tag der offenen Tür stellten der Leiter des Jugendzentrums Matthias Berger und die Leiterin des Familienzentrums Katja Ferstl und ihre Teams ein tolles Programm auf die Beine. Neben einer Bilderausstellung und einer Aufführung der Sparring the Box-Gruppe, zeigte die Breakdance-Gruppe ihr Können. Zudem gab es einen Bandworkshop, einen Farbenspielplatz für Kinder und einen Einblick in die Montessori-Pädagogik. Und dann gab es noch ein besonderes, musikalisches Schmankerl. Dr. Hans-Peter Ferstl und Lilit Syta sangen und spielten mit ihren Gitarren selbst komponierte Stücke, die alle berührten. Unter anderem ein Lied, das eigens von ihnen für das Jugend- und Familienzentrum Kontrast komponierte wurde. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren, dass noch 500 Euro fehlten um dieses Musikstück professionell zu produzieren. Und spontan sorgte Bürgermeisterin Dr. Freudenstein für eine besondere Überraschung: Sie sagte die 500 Euro zu – ganz herzlichen Dank dafür!

 

Wichtige Meilensteine

1994 wurden auf Initiative der KJF und in Zusammenarbeit mit der Stadt zwei Container zunächst auf dem Schulhof der Grundschule und später „An der Irler Höhe 1a“ aufgestellt. Dies war die Geburtsstunde des Kinder- und Jugendtreffs „Container“. 2003 kamen der „Freizeit- und Sporttreff“ und 2006 das „Interkulturelle Zentrum“ hinzu (vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanzierte Projekte). 2012 wurden die beiden provisorischen Einrichtungen Kinder- und Jugendtreff „Container“ und das „Interkulturelle Zentrum“ im Rahmen der Stadtteilentwicklung 2012 in einen Neubau integriert. Im Oktober 2012 folgte die Einweihung des Jugend- und Kinderzentrums Kontrast und im Juli 2013 wurde das Familienzentrum vom damaligen OB Joachim Wolbergs und Dr. Sgolik vom Amt für Jugend und Familie als Familienstützpunkt eröffnet.

Text: Olga Arnstein