null (T)raumfänger – Zwischen Kulturen

„Integration ist die Grundlage für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft, dazu gehört auch Wertevermittlung: Respekt, Toleranz und das Lernen voneinander“, sagte Irina Kößler, vom Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. Sie war zur Midissage der Ausstellung (T)raumfänger – Zwischen Kulturen ins Kulturzentrum M26 gekommen. „Ich danke der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg und Anja Arndt-Grundei mit ihrem Team, dass sie dieses wertvolle Projekt durchführen.“

Irina Kössler dankte Anja Arndt-Grundei und ihrem Team für die Organisation der Ausstellung und zollte den Frauen, die sich daran beteiligt hatten, für ihren Mut und ihre Offenheit. (Foto: Sebastian Schmid)

Die Teilnehmerinnen des Projekts Lebenswirklichkeit in Bayern haben sich in den letzten Wochen mit dem Thema Träume beschäftigt. Gemeinsam mit den beiden Projekt-Mitarbeiterinnen Doris Fuchs und Lisa Gorlas bastelten sie Traumfänger: Diese haben ihren Ursprung beim indigenen Stamm der Ojibwe, wo die als magisch konnotierten Objekte dem Schutz der Schlafenden dienen. Alpträume sollen sich in den Fäden verfangen, gute Träume werden durchgelassen. „Wir wollten die Teilnehmerinnen ermutigen, ihren eigenen Träumen und Wünschen Raum zu geben, einen Raum, der Schutz bietet, in dem die Frauen den Mut aufbringen können, sich zu öffnen und auf die eigene Stimme zu hören“, erläuterte Projektkoordinatorin Anja Arndt-Grundei das Konzept. So setzten sich die Teilnehmerinnen damit auseinander und sprachen ihre Wünsche und Hoffnungen auf Band. Die Aufnahme wurde während der Midissage abgespielt: „Ich hoffe, dass es meinem Mann und meinem Sohn in Syrien gut geht“ – „Ich wünsche meinen Kindern ein Leben ohne Sorgen“- „Ich will später einen Beruf lernen, am liebsten Erzieherin“ – „Ich träume davon, mein Studium fertig zu machen.“

Der Freistaat Bayern fördert das Projekt Lebenswirklichkeit in Bayern, das 2016 an fünf Standorten ins Leben gerufen wurde, mit rund 780.000 Euro. Inzwischen findet es an 19 Standorten statt. „Die ganze Familie hängt von der Mutter ab, deshalb unterstützen wir Frauen bei der Integration, stärken ihre Rechte und fördern ihre Entwicklung. Dabei handelt es sich um sehr niederschwellige Projekte, die eine fantastische Wirkung haben“, erklärte Irina Kößler.

Text: Sebastian Schmid