„Wir wollen Anerkennung und Wertschätzung für unsere Arbeit!“
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Versprechen sollten eingelöst werden – so arbeitete der Vorsitzende der Staubinger SPD – Jürgen Karbstein – in den KJF Werkstätten St. Josef mit. Und so kam es dazu: Sechs Politikerinnen und Politiker aus der Region Straubing waren beim Aktionstag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im Mai zu Gast in den Straubinger Werkstätten St. Josef. Damals hatten sich alle dazu bereiterklärt, einen Tag in verschiedenen Abteilungen und Standorten der Werkstätten mitzuarbeiten, um sich noch eingehender über die Situation der Werkstätten zu informieren und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Nun lösten sie nach und nach ihre Versprechen ein.
Jürgen Karbstein startete seinen Arbeitstag in der Abteilung Montage. Dort traf er auf ein sehr motiviertes Team mit Bianca Weiglsberger (Gruppenleiterin Montage Team B) und Christian Handwerker (Gruppenleiter Montage Team B). „Ich konnte sofort spüren, wie gern, fleißig und präzise hier gearbeitet wird“, so der Politiker. Steffi, Mario, Kathi und Philipp erklärten dem Gast die unterschiedlichen Arbeitsvorgänge. Alle halfen Hand in Hand zusammen, damit das Ergebnis stimmt. Bei jeder neuen Aufgabe standen eine gewissenhafte Vorbereitung und gemeinsame Absprache an, bevor es losging. So klappte alles „wie am Schnürchen“.
Kompetenzzentrum für die berufliche Teilhabe im Raum Straubing-Bogen
Nach der wohlverdienten Mittagspause führte Einrichtungsleiterin Ingrid Schultes Jürgen Karbstein durch die Staubinger Werkstätten. Hans Metzger, Werkstattrat der Abteilung Metall, zeigte Jürgen Karbstein die Räumlichkeiten, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeit für die Metallindustrie arbeiten. Die Größe und Vielfalt beeindruckte den Gast. „Wir haben hier im Jahr 1974 mit elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begonnen. Mittlerweile sind es am Standort Straubing mehr als 400 – davon 330 mit Behinderung“, berichtet Schultes stolz. Die Straubinger Werkstätten St. Josef mit Außenstellen in Riedenburg und Offenstetten bieten in ihren Werken mittlerweile ein breites Angebot an Qualifizierungs- und Arbeitsplätzen an. Diese entsprechen in Ausstattung und Abläufen denen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die Werkstätten, der Inklusionsbetrieb SIGMA und der Fachdienst inJOB bilden ein Kompetenzzentrum für die berufliche Teilhabe im Raum Straubing-Bogen. Gemeinsam mit Partnern auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, die Außenarbeitsplätze eingerichtet haben oder Praktika anbieten, eröffnen sie Menschen mit Behinderung vielfältige berufliche Chancen.
In der angegliederten Förderstätte werden 65 schwerstmehrfachbehinderte Menschen gefördert. Qualifiziertes Fachpersonal übernimmt die arbeitspädagogische Förderung und Begleitung und unterstützt bei der Persönlichkeitsentwicklung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung erhalten individuelle Unterstützung im pflegerischen, medizinischen und therapeutischen Bereich.
Wichtige Arbeit mit Qualitätsgarantie
Beim Abschlussgespräch betonte Erika Stelzl den Stellenwert der Werkstätten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Wir wollen unsere Arbeit genauso gut machen wie alle anderen. Wir wollen, dass unsere Arbeit Wertschätzung und Anerkennung erfährt – denn für uns ist sie sehr wichtig, ja ein Grundrecht. Sie bedeutet Teilhabe am Arbeitsleben, Selbstbestimmung, soziale Kontakte.“ Einrichtungsleiterin Ingrid Schultes lud Jürgen Karbstein beim Abschied zum Tag der offenen Tür am 28. September ein. „Ich bedanke mich für diesen tollen, aufschlussreichen Tag in den Werkstätten. Ihr macht einen super Job. Ich empfehle jedem und jeder sich ein Bild zu machen – dann können alle sehen wie wichtig die Existenz der Werkstätten für die Gesellschaft ist“, so das Fazit des Politikers.
Text: Olga Arnstein