Landrat Franz Löffler, Jugendamtsleiter Markus Biebl und KJF-Direktor Michael Eibl haben Martin Kriekhaus, den neuen Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Cham, offiziell in sein Amt eingeführt. Kriekhaus ist seit 14 Jahren in der Erziehungsberatungsstelle tätig und hatte im September die Nachfolge von Britta Ortwein-Feiler angetreten.

„Martin Kriekhaus ist der richtige Mann für diese Aufgabe: Er ist seit Langem in der Beratungsstelle und somit bereits gut eingearbeitet. Durch die vier Außenstellen können wir für die Menschen in Cham und Umgebung flächendeckend eine gute Beratung gewährleisten“, sagte Michael Eibl. Er bedankte sich bei Landrat Franz Löffler für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit, die es ermögliche, den Kindern, Jugendlichen und Eltern schnell und effektiv in Notsituationen beizustehen.

„Seit 2015 haben wir gemeinsam mit meiner Vorgängerin Britta Ortwein-Feiler neue Konzepte für den Kinderschutz und einen Handlungsleitfaden entwickelt, die zum Standard für die ganze KJF geworden sind“, sagte Kriekhaus. „Diese Innovationen kann man nur vorantreiben, wenn man Rückendeckung hat und etwas Neues ausprobieren darf.“ Im seiner täglichen Arbeit spielen derzeit die Folgen der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle: „Während des Home-Schoolings waren die Jugendlichen lange sozial isoliert, manche trauen sich nicht mehr, Beziehungen zu Gleichaltrigen einzugehen. Bei der Bewältigung dieser Defizite müssen wir sie intensiv unterstützen, denn ohne ,social skills‘ ist es sehr schwierig, eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.“

 

Die Beratungsstelle ist der Königsweg

„Es gibt in unserer Gesellschaft Menschen, deren Leben nicht immer einfach verlaufen ist. Unsere Aufgabe ist es, diese Menschen aufzufangen und sie zu unterstützen, damit sie ihr Leben wieder selbstbestimmt meistern können“, so Franz Löffler. „Dabei spielt die Beratungsstelle eine entscheidende Rolle: Ihre beratende und präventive Arbeit ist der Königsweg innerhalb unseres Netzwerks.“ Zusammen mit den Vereinen und der Jugendsozialarbeit an Schulen des Landkreises leiste die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Gesellschaft: „Wer hätte gedacht, dass wir Antworten auf eine Pandemie und einen Krieg finden müssen - zusätzlich zu den anderen Themen, die uns ohnehin schon beschäftigen.“ Auch der Landrat betonte, dass man mit Martin Kriehkaus einen „guten Leiter“ gefunden habe, „der die Strukturen und die Menschen in der Region bereits kennt“. Diese Entwicklung freute auch Abteilungsleiter Robert Gruber, zumal auch der neue stellvertretende Leiter Philipp Santl aus dem Landkreis Cham stammt: „Für die Netzwerke ist es immer von Vorteil, wenn die Leute vor Ort sind und kurze Wege haben.“

Jugendamtsleiter Markus Biebl hieß den neuen Leiter der Beratungsstelle ebenfalls in der neuen Funktion willkommen und bestätigte, dass man bereits seit Langem gut und vertrauensvoll zusammenarbeite. Dies zeige sich unter anderem darin, dass man gemeinsam einen Arbeitskreis und regelmäßige Treffen mit Familienrichtern und –anwälten plane, um den fachlichen Austausch mit den Juristen noch weiter voranzutreiben.

 

Zur Person

Martin Kriekhaus studierte Psychologie an der Georg August Universität Göttingen. Seinen Abschluss machte er in Klinischer Psychologie und hatte einen weiteren Schwerpunkt in Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Nach einer beruflichen Station als Seminarleiter und Supervisor am bfz München war Kriekhaus für die Planung, Entwicklung und Durchführung von Berufsfindungs- und Arbeitserprobungsmaßnahmen sowie betriebliche Wiedereingliederungsmaßnahmen am BFW Eckert zuständig.

Von 1998 bis 2001 war er Projektleiter am Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Dort koordinierte er Projekte zur Verbesserung der beruflichen Situation von Menschen mit Behinderung und entwickelte ein Assessmentverfahren zur beruflichen Eingliederung. Seit 2008 war Kriekhaus stellvertretender Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Cham und in diesem Zusammenhang maßgeblich am Aufbau der Außenstellen Bad Kötzting und Waldmünchen beteiligt. 

Text: Sebastian Schmid