null Der Hermannsberg erhält den kirchlichen Segen

Die umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten am Hermannsberg sind abgeschlossen: Rund eine Million Euro investierten die KJF Werkstätten gemeinnützige GmbH in das Kooperationsprojekt mit dem Inklusionsbetrieb SIGMA. Neben einigen baulichen Änderungen entstand dabei auch ein neues Gesamtkonzept für die Bereiche Gastronomie und Hotellerie. Domkapitular Michael Dreßel, der Vorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) e. V., stellte die Einrichtung und alle Menschen, die hier arbeiten und gemeinsam Leben gestalten, unter den Segen Gottes.

Standortleiter Bernd Röhrl (rechts) stellte den Gästen das neue Konzept vor. Bild 2: Domkapitular Michael Dreßel, der Vorsitzende der KJF, stellte das Veranstaltungs- und Tagungshotel Der Hermannsberg unter den Segen Gottes. (Foto: Sebastian Schmid)

„Gott hat jedem Mensch Talente gegeben und uns aufgefordert, sie zu entdecken und zu entfalten“, sagte Domkapitular Michael Dreßel. „Als Gemeinschaft ist es unser Auftrag, uns dabei gegenseitig dabei zu unterstützen und diesen Auftrag nimmt die KJF wahr.“ Evi Feldmeier, die Geschäftsführerin der KJF Werkstätten gGmbH, begrüßte die Gäste: „Unser Gemeinschaftsprojekt Der Hermannsberg kann nach umfassender Modernisierung nun Fahrt aufnehmen. Das freut mich sehr. Mein Dank gilt allen, die zur erfolgreichen Umgestaltung beigetragen haben. Mit der Segnung eröffnen wir nicht nur neue Türen, sondern auch Wege gemeinsam Gastfreundschaft neu zu gestalten“. KJF-Direktor Michael Eibl verdeutlichte in einer Diskussionsrunde mit den Ehrengästen, warum Der Hermannsberg ein so besonderer Ort ist: „Der Hermannsberg ist ein echtes Schmuckstück geworden. Er erstrahlt innen wie außen in neuem Glanz und ist mit dem neuen gastronomischen Konzept bestens aufgestellt. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten hier gemeinsam und bringen ihre Fähigkeiten ein. Dieser Ort steht für Vielfalt, Genuss und gelebte Inklusion.“

Landrätin Tanja Schweiger würdigte die KJF als „zuverlässigen Partner mit Herz und Sachverstand“: „Ich bin froh, dass die Sanierung so reibungslos geklappt hat und dass die KJF auf dem Hermannsberg Verantwortung übernimmt. Vielen Dank allen, die daran mitwirken.“ Wiesents Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher berichtete von der ersten standesamtlichen Trauung, die sie bereits übernehmen konnte. Auch sie gratulierte zur gelungenen Sanierung: „Diese Investition ist ein Bekenntnis zum Standort Hermannsberg in der Gemeinde Wiesent. Anderswo ziehen sich gastronomische Betriebe eher zurück, hier wird das Angebot erweitert – das ist eine erfreuliche Entwicklung.“ Jessica Küspert, die Leiterin des Inklusionsamts am Zentrum Bayern Familie und Soziales Region Niederbayern, lobte die Zusammenarbeit zwischen den KJF Werkstätten und dem Inklusionsbetrieb SIGMA: „Das ist eine Besonderheit und ein sehr gutes Konzept, das wir gerne unterstützen.“ Melanie Eibl, Geschäftsführerin der KJF Werkstätten, erklärte, wie es dazu kam: „Ursprünglich war der Hermannsberg ausschließlich ein Standort der KJF Werkstätten. Der Inklusionsbetrieb kam erst später dazu. Man spürt, dass es funktioniert und dass hier Hand in Hand gearbeitet wird. Die SIGMA hat sich mit ihren Dienstleistungen auch bei der Sanierung hervorragend eingebracht, unter anderem mit den Malerarbeiten.“

In einer Diskussionsrunde machte KJF-Direktor Michael Eibl gemeinsam mit den Ehrengästen deutlich, warum Der Hermannsberg ein Ort der gelebten Inklusion ist. (Foto: Sebastian Schmid)

Alles neu: Vom Dach bis zur Terrasse

Im Rahmen Baumaßnahmen wurde das Gebäude rundum ertüchtigt: Dazu gehört eine Sanierung des Dachs, der Brandschutzanlage und der Fassade, an der auch das neu gestaltete Logo des Hermannsbergs angebracht ist. An der Rückseite des Gebäudes ist eine Terrasse mit malerischem Blick auf das Donautal entstanden. Dort können die Gäste den Regensburger Bio-Landwein aus den Weinbergen der KJF genießen. Die Zahl der Zimmer stieg von 17 auf 20, wobei es jetzt weniger Einzel- und mehr Doppelzimmer gibt. Auch die Einrichtung und Ausstattung der Zimmer wurde ausgetauscht. Weniger Jugendherberge, mehr Hotel war hier die Devise.

Dafür spielt auch die Küche eine wichtige Rolle: Neue und hochmoderne Geräte sorgen dafür, dass kulinarisch keine Wünsche offenbleiben. Die frischen und bio-zertifizierten Zutaten dafür liefert die Abteilung Landwirtschaft des Hermannsbergs: frisches Obst und Gemüse von den umliegenden Beeten, Wildfleisch und Eier aus eigener Haltung werden zu leckerer Pasta mit raffinierten Soßen oder deftigem Gulasch. Damit versorgt die Küche auch die Naturgruppe des Wiesenter Kindergartens, die sich ebenfalls auf dem Hermannsberg befindet. Über den neu angeschafften Food-Trailer ist Der Hermannsberg auch mobil und kann auch auf externen Veranstaltungen für hochwertige Verpflegung in lockerer Street-Food-Atmosphäre sorgen.

Standortleiter Bernd Röhrl (rechts) stellte den Gästen das neue Konzept vor. (Foto: Sebastian Schmid)

Seit 2025 können auch auf dem Hermannsberg auch standesamtliche Trauungen stattfinden – bei schönem Wetter im Freien oder im Raum der Stille. Für Tagungen und Workshops stehen funktionale Räume mit WLAN sowie moderner Präsentations- und Medientechnik zur Verfügung. Die idyllische Lage des Hermannsbergs ist ideal für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre.

 

Rund eine Million Euro für Umbau und Sanierung

Organisatorisch ist Der Hermannsberg als Außenstelle an die Bruder Konrad Werkstätte Mitterfels angeschlossen. 2023 übernahm der erfahrene Gastronom Bernd Röhrl die Leitung des Hermannsbergs. Er war zuvor als Ausbilder für Hotel und Gastronomie am Berufsbildungswerk B.B.W. Abensberg der KJF tätig. „Es ist ein absoluter Traum und eine Ehre, dieses anspruchsvolle Projekt umsetzen zu dürfen. Mit der Neuausrichtung des Hermannsbergs haben wir unser Repertoire deutlich vergrößert: Wir nutzen die Vorteile der Location und haben beste Voraussetzungen für Tagungen, Vereins- oder Geburtstagsfeiern sowie Hochzeiten. Damit sichern und erweitern wir unsere Arbeitsplatzangebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Ich möchte mich bei meinem großartigen Team bedanken: Alle Kolleginnen und Kollegen ziehen an einem Strang und geben jeden Tag ihr Bestes für unsere Gäste“, so Röhrl. Und das neue Konzept kommt gut an: Beim Fest der Begegnung strömten hunderte Besucherinnen und Besucher auf den Hermannsberg und genossen die entspannte Atmosphäre und die selbstgemachten Leckereien aus dem Food-Trailer. Bei sieben Aufführungen des Brandner Kaspers bewirtete das Team die Gäste der Freilichtspiele mit einem festlichen Wilderer-Büfett. Zuletzt waren über 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Willkommenstag der KJF begeistert vom leckeren Essen und dem zuvorkommenden Service.

Rund eine Million Euro kosteten die Umbaumaßnahmen und der Food-Trailer. Einen großen Beitrag dazu leistete die Aktion Mensch mit einer Anschubfinanzierung von knapp 400.000 Euro über fünf Jahre verteilt sowie einer einmaligen Investitionsförderung über 110.000 Euro. Das Zentrum Bayern Familie und Soziales steuerte im Investitionskostenbereich 150.000 Euro bei.

Text: Sebastian Schmid