null MISEREOR Hungertuch in der Galerie St. Klara

Das original MISEREOR-Hungertuch von Lilian Moreno Sánchez mit Entwurfszeichnungen in der Galerie St. Klara: Kraftvoll eindringliche Bilder und leider aktueller denn je: Vom 17. März bis 3. April 2022 sind das originale Hungertuch und die Entwurfszeichnung auf Stoff und Papier von Lilian Moreno Sanchez in einer Ausstellung in der Galerie St. Klara, Kapuzinergasse 11, in Regensburg zu sehen.

Das Hungertuch verhüllt in der Fastenzeit in katholischen und evangelischen Kirchengebäuden die bildlichen Darstellungen Jesu, in der Regel das Kruzifix. Seit über 30 Jahren gestalten internationale Künstler für die MISEREOR-Fastenaktion ein besonderes Passionstuch, das als Kopie in vielen Kirchen Deutschlands hängt.

Basis des aktuellen Kunstwerkes ist das Röntgenbild eines gebrochenen Fußes. Die Aufnahme gehört zu einem Menschen, der bei einer Demonstration gegen die ungerechten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Santiago de Chile von der Polizei schwer verletzt worden ist. Das Bild steht stellvertretend für alle Menschen, die an allen Orten der Welt „gebrochen" und „zertreten" werden. Auf dem Tuch ebenfalls zu sehen sind jedoch Zeichen der Hoffnung. Ein Fuß bedeutet immer auch „Aufbruch" und „Bewegung". Die Künstlerin gestaltet mit starken Linien ein ethisch und ästhetisch ansprechendes Werk als Triptychon, das die radiologische Aufnahme eines zerstörten Fußes in eindringlicher Schönheit überhöht und dabei reduziert auf etwas ganz Existentielles.

Lilian Moreno Sànchez, geboren 1968 in Buin/Chile, studierte Bildende Kunst an der Universität von Chile in Santiago de Chile und kam nach ihrem Diplom durch ein DAAD-Stipendium nach Deutschland, wo sie ihre Studien an der Akademie der Bildenden Künste in München fortsetzte; seit Mitte der 90-er Jahre lebt und arbeitet sie in Süddeutschland.

Ihre Kunst durchbricht die Oberflächlichkeiten des Lebens und kreist, die Erfahrungen während der chilenischen Militärdiktatur verarbeitend, um Leid und seine Überwindung durch Solidarität. Lilian Morenos Werke bleiben nicht bei der Passion stehen: Über aller Realität steht auch schon die Befreiung.

"Eine andere Welt ist möglich", sagt die Künstlerin selbst. Bei der Vernissage am Donnerstag, 17. März, um 19 Uhr wird Lilian Moreno Sánchez persönlich anwesend sein, und neben einem Künstlergespräch mit Dr. Maria Baumann werden auch die Gäste Gelegenheit haben, mit ihr in Kontakt zu treten. Zuvor bietet Dr. Walter Zahner eine Einführung in das Projekt „Hungertuch".

Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet durch die Künstlerin Angela Rossel auf der Violine. Weitere Informationen zur Künstlerin und ihrem Werk finden Sie unter: http://morenosanchez.com/

Bitte beachten Sie während des Abends die aktuell gültigen Hygieneregelungen (3G).

Anmeldung sowohl für die Veranstaltung vor Ort als auch für die Online-Übertragung unter www.keb-regensburg-stadt.de